Nicht der Sieg an sich, sondern die Höhe des 6:1-Kantersieges der Schweicher Bezirksligareserve gegen das sonst so spielstarke und stabile Pluwig-Gusterath ließ aufhorchen.


Dabei dauerte es bis zur 37. Minute, als die Mosella durch Leon Roos zur Führung traf. Der hatte aus 20 Metern mit einem satten Distanzschuss in den Giebel für Aufsehen gesorgt. Nach einer Flanke von Julian Müller stand es plötzlich 1:1, als Nico Denzer am zweiten Pfosten stehend einschob (44.). Doch nur eine Zeigerumdrehung später stellte Schweich den alten Abstand wieder her und ging mit einem 2:1 in die Pause. Joshua Rodrigues hatte nach einem Eckball von Lennart Wirz zum 2:1 getroffen. Der war in der 24. Minute für den verletzt ausgefallenen Nico Frick in die Partie gekommen. Nach dem Seitenwechsel brannten die Hausherren ein wahres Offensivfeuerwerk ab und kamen binnen sieben Minuten zu drei Treffern. Pierre Nospers und Kenneth Harrow legten sich jeweils die Bälle zu ihren Toren zum 3:1 und 4:1 (69., 72.) auf, ehe Max Gäbler eine weitere Ecke von Wirz zum 5:1 in die Maschen beförderte (76.). Den Schlusspunkt unter eine reife Leistung legte Nick Stevens, der nach einem Querpass von Noah Quare mit dem 6:1 das halbe Dutzend vollmachte (87.). Mit dem Sieg sind die Schweicher plötzlich auf Rang vier vorgerückt. Trainer Patrick Quary jedenfalls kann damit leben. „Heute haben wir über die kompletten 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Die erste dicke Chance haben wir noch liegenlassen und es verpasst, schon nach 70 Sekunden das Tor zu machen. Wir haben bis auf den Freistoß aus 20 Metern auch wenig zugelassen. Zum Glück haben wir kurz vor der Halbzeit per Standard mit dem 2:1 eine starke Antwort auf den Ausgleich gefunden. Wir sind im zweiten Abschnitt seriös nach vorne gekommen und haben gefährliche Angriffe gefahren. Es war insgesamt eine runde Sache. Dass wir jetzt Vierter sind, freut uns, ist aber kein Ruhekissen. Denn die Liga ist nach wie vor brutal ausgeglichen.“ Pluwigs Co-Spielertrainer Christopher Monzel suchte nach Erklärungsansätzen nach diesem Debakel. „Bis zur Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel. Einen psychologischen Knacks lieferte der abermalige Rückstand, nachdem wir kurz zuvor noch das 1:1 erzielt haben und uns schon gedanklich in der Halbzeit wähnten. Wir wollten auf jeden Fall noch mal angreifen, doch mit gefühlt jedem Angriff, der uns nicht gelungen ist, sind wir im Gegenzug jedesmal eiskalt bestraft worden. Nach drei Gegentoren innerhalb sieben Minuten gingen die Köpfe runter – es ging gar nichts mehr. Schweich hat das eiskalt ausgenutzt.“