11ER: Ihre Mannschaft ist nach 26 Jahren erstmals wieder in die höchste Spielklasse des Kreises Trier/Saarburg aufgestiegen. Wie ordnen Sie diesen Erfolg im Nachgang ein?
Andreas Wagner: Nun, es war für Verein, Mannschaft und auch für mich und uns als Trainerteam ein unerwarteter Aufstieg, den uns so wohl kaum einer zugetraut hatte. Wir hatten eigentlich keine Neuzugänge, doch es hat alles super gut geklappt. Den Rückhalt des Vorstandes haben wir zu jeder Zeit gespürt. Man muss bedenken, dass ich die Mannschaft seinerzeit auf dem achten Platz übernommen habe. Das Team hat in der vergangenen Saison eine bärenstarke Entwicklung gemacht.
11ER: Währenddessen musste das Team zwei Abgänge verkraften, um Spielern die Möglichkeit zu geben, sich höherklassig zu beweisen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Wagner: Mit Fabian Eiden, der zu Bezirksligist Ruwertal gewechselt ist, und Elias Stelker, der sich beim Rheinlandligisten SG Hochwald in der Verbandsliga versucht, haben wir natürlich zwei absolute Leistungsträger verloren. Doch es ist immer eine besondere Auszeichnung, wenn man seinen stärksten Spielern einen neuen Entwicklungsweg aufzeigt und sie sich in starken Vereinen weiterentwickeln können. Die beiden können wir selbstredend nicht eins-zu-eins ersetzen, müssen das Ganze mit der mannschaftlichen Geschlossenheit kompensieren. Die Tür zurück steht ihnen aber immer offen, doch ich drücke den Jungs die Daumen, dass sie sich in ihren neuen Vereinen durchsetzen.
11ER: Wie haben Sie versucht, die beiden Abgänge mit neuen Spielern einigermaßen abzufedern?
Wagner: Ganz auffangen kann man das natürlich nicht, doch wir haben uns in der Breite verstärkt. Mike Weich, den ich noch aus meiner Trainerzeit in Kernscheid kenne, hat sich uns angeschlossen. Er kam vom saarländischen Bezirksligisten Rappweiler-Waldhölzbach und es wird spannend werden, wie schnell wir Mike fit bekommen, damit er seine Leistung im Angriff bringen kann. Simon Kreid hat ein paar Jahre nicht gespielt und wurde reaktiviert. Er war angeschlagen, kommt aber langsam in seinen Rhythmus. Julian Steuer haben wir von Ruwertal II geholt und Dominik Schott ist jetzt auch noch dazugeholt worden. Dominik hat bei der Eintracht einst eine ausgezeichnete Ausbildung genossen, hat aber noch keine Trainingseinheit absolviert aufgrund von Urlaub und aus beruflichen Gründen. Er wird nach und nach zum Team stoßen. Auch ihn kenne ich aus den gemeinsamen Trainerzeiten in Kernscheid und Olewig.
11ER: Dominik Büscher war ja aus beruflichen Gründen kein mitspielender Co-Trainer mehr unter Ihnen. Wie sieht das aktuelle Trainerteam aus?
Wagner: Erst mal bleibt Markus Eiden Sportlicher Leiter und Martin Flesch wird nach wie vor mitspielender Co-Trainer sein. Als neuen Torwarttrainer konnten wir Dominik Thömmes gewinnen. Wir haben fünf Torleute und er kann jeweils donnerstags die Trainingseinheiten mit ihnen absolvieren.
11ER: Wie schätzen Sie die Vorbereitung ein?
Wagner: Durch Urlaub, auch Corona, das so manchen Spieler erwischt hat, fiel die Vorbereitung eher durchwachsen aus. Wir haben ordentliche Testspiele gehabt. Den FC Könen haben wir 5:0 bezwungen, gegen Leiwen/Trittenheim aber 1:4 verloren. Dort traten wir aber mit einer Rumpfelf an. Gegen die Zweite von Tarforst gab es ein 1:3. Im Pokal waren wir auch erfolgreich, obwohl das 2:0 bei der DJK St. Matthias Trier nicht allzu hoch aufzuhängen ist. Aus diesem Spiel können wir keine permanenten Rückschlüsse auf das erste Saisonspiel ziehen, zumal der Pokal oftmals seine eigenen Gesetze schreibt. Da war noch viel Luft nach oben bei uns.
11ER: Mit welcher Zielsetzung gehen Sie in die neue Saison, in die neue Liga?
Wagner: Wir haben viel an der Fitness und im taktischen Bereich gearbeitet. Wenn wir das umsetzen und uns in jedem Spiel steigern können, ist der Klassenerhalt möglich. Der steht über allem. Doch wir sind in der Liga die große Unbekannte.
11ER: Jetzt steht mit dem Heimspiel gegen die DJK Pluwig-Gusterath ein erstes Derby vor der Tür. Was wird dort wichtig sein?
Wagner: Wir wollen gut starten und möglichst nicht verlieren. Wille, Leidenschaft und Spielglück sind die Voraussetzungen dafür, um die Partie erfolgreich zu bestreiten.