Während der TuS Ahbach seine Siegesserie – es war der fünfte Dreier in Folge – fortsetzt und seit nun mehr sechs Partien ungeschlagen ist, hat der zweite Anzug von Regionalligist Eintracht Trier nach der 1:2-Niederlage in der Eifel nach fünf Siegen am Stück vier Punkte auf Tabellenführer Daleiden verloren.

Als Michael Schüler in der vierten Minute der Nachspielzeit den Elfmeter – Tom Schlösser war in die Zange genommen worden – zum Sieg bringenden 2:1 in die Maschen von SVE-Torwart Connor Karas versenkte, waren nicht nur die 200 Zuschauer hellauf begeistert. TuS-Coach Roger Stoffels, einst selbst bei der Eintracht als Co-Trainer in Amt und Würden – sprach im Nachhinein von einem Sieg der Moral und der Leidenschaft. „Die Mannschaft hat wieder die typische TuS-Ahbach-Hammer-Mentalität gezeigt. Gegen einen sehr guten Gegner hat alles gepasst. Die Jungs haben in der starken Phase der Eintracht alles reingeworfen, eine leidenschaftliche Verteidigungsarbeit gezeigt, weil jeder um jeden Zentimeter gekämpft hat. Es war ein glücklicher, aber verdienter Sieg“, den Stoffels richtig einzuordnen verstand. „Ein Sieg war in unserer Situation an der Nahtstelle zwischen gesichertem Mittelfeld und Abstiegszone immens wichtig. Denn die Liga ist extrem eng, alles ist möglich, wie der Sieg von Laufeld gegen Salmrohr zeigt.“Auf der anderen Seite stand ein sichtlich enttäuschter Eintracht-Trainer Kevin Schmitt. „Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief, weil die Niederlage zu jenem Zeitpunkt extrem bitter ist und auch vermeidbar war. Wir sind maximal unglücklich in die zweite Halbzeit gestartet.“ Denn in der 47. Minute hatte ein langer Einwurf des gerade erst eingewechselten Philipp Etteldorf für Konfusion im Strafraum des SVE gesorgt, als Simon Maurer – stand am Freitagabend noch im Kader des Regionalligateams beim Gastspiel in Freiburg – einen Schuss zwar noch abgewehrt hatte, im Nachsetzen Leon Nahrings am schnellsten reagierte und die Kugel zur Ahbacher Führung über die Linie stocherte – 1:0. Schmitt sah im Anschluss eine zeitnahe Reaktion seiner Mannschaft, die permanenten Druck entwickelte, viel Ballkontrolle und einige gute Einschussmöglichkeiten besaß. André Thielen war es, der einen der unzähligen schnell vorgetragenen Angriffe des Tabellenzweiten zum 1:1-Ausgleich nutzte (77.). Nicola Rigoni besaß bei seinem Sturmlauf auf das Ahbacher Tor anschließend die große Möglichkeit zur Gästeführung. „Wir hatten das Spiel nach dem 1:1 komplett auf unsere Seite gezogen mit jener Toptorchance, die wir diesmal liegen lassen. Da haben wir nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Überhaupt hatte ich das Gefühl, die bessere Mannschaft zu sein, doch trotz unserer Dominanz hat uns der letzte Punch gefehlt. Da müssen wir abgeklärter sein.“Schmitt bedauerte es, in der ersten Halbzeit nicht in Führung gegangen zu sein. „Trotz Spielkontrolle kam der letzte und vorletzte Ball nicht an, wir waren zu ungenau und nicht gut genug beim ersten Kontakt. Da hat die Passqualität nicht so gepasst, wie wir uns das vorgestellt hatten.“ Ahbachs Coach Stoffels sah es als ausschlaggebend an, dass „wir früh nach der Halbzeit in Führung gegangen sind. Das 1:0 hat uns in eine gewisse Spiel-Euphorie versetzt – wir haben uns davon im weiteren Spielverlauf tragen lassen. Wir haben versucht, hohe Balleroberungen zu generieren und ins Umschaltspiel zu kommen. Das hat gut funktioniert.“ So hatte vor dem 1:1 Luka Cläsgens das zweite Ahbacher Tor auf dem Fuß. Da störte es auch nicht, dass Siegtorschütze Schüler wenige Augenblicke nach seinem 2:1 wegen eines Ballwegschlagens die Gelb-Rote Karte sah (90.+6).

Foto: Sandra Maes