11ER: Wie ist das 0:5 von Geichlingen rückwirkend zu bewerten?
Martial Servais: Ich bin im Nachhinein maßlos enttäuscht und muss die Leistung und auch das Ergebnis noch etwas verarbeiten. In der Trainingswoche haben wir uns einiges erarbeitet und waren dort sehr engagiert bei der Sache, doch warum wir eine derartige Leistung nach den guten 15 Anfangsminuten hinlegen, erschließt sich mir nicht. Wir sind gut reingekommen, haben ein, zwei Toptorchancen gehabt und sind dann völlig unerklärlich in alte Muster verfallen. Nach dem 0:1 fallen wir von einem auf den anderen Moment auseinander. Da war die Unsicherheit wieder spürbar, wir kamen ein Tick zu spät und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen.
Servais: Wir wissen wo wir hingehören und stehen völlig zu Recht da unten drin. Es gibt in unserem Spiel zu viele Auf und Abs, die Konstanz fehlt. Auch die Einstellung bei manch einem Spieler stimmt nicht. Ich gehe davon aus, dass vier oder fünf Mannschaften absteigen. Da dürfen wir den Zug nicht verpassen und wollen in der Rückrunde die vielen Heimspiele nutzen, um uns aus dem Tabellenkeller wieder herauszumanövrieren. Dafür muss die Leistung aber wieder stimmen. In der Liga sehe ich generell eine Drei-Klassen-Gesellschaft. Rot-Weiß Wittlich, Ehrang und mit Abstrichen auch Schweich spielen in einer eigenen Liga, dahinter kommen drei, vier Teams aus dem oberen Mittelfeld und danach wieder viele Mannschaften, die einen Tick schlechter sind. Dazu gehören auch wir. Wir trainieren zweimal pro Woche mit einer hohen Intensität und versuchen uns klare Ziele zu setzen, auch was die Trainingsplanung angeht.
Servais: Die werden genauso sein wie in den letzten Wochen auch. Wir wollen die Spannung so hoch wie möglich aufbauen und arbeiten vor allem im physischen und psychischen Bereich. Dazu gehören das Spiel in die Tiefe, die Arbeit an der defensiven Kompaktheit, um schnell ins Umschaltspiel zu kommen. Das sind meist kleine Spielformen mit viel Bewegung.
Servais: Benny ist unser Kapitän, mit dem ich mich stets im regen Austausch befinde. Er nimmt seine Rolle als Spielführer sehr ruhig an, ist kein Lautsprecher. Benny kommt über die Einstellung und seine Vorbildwirkung, genoss eine gute technische Ausbildung und ist darüber hinaus auch charakterlich ein einwandfreier Spieler und auch Mensch. Er gibt immer und überall alles für die Mannschaft und den Verein.
Servais: Andreas hatte nie den Ehrgeiz gehabt, in der ersten Mannschaft zu spielen, hat sich aber jetzt so richtig reingebissen. Für mich ist Andreas der beständigste Spieler im Moment, der sich längst zum Stammspieler und auch zum Leistungsträger entwickelt hat. Er ist immer auf dem Training und spielt oft gegen die Torjäger der gegnerischen Mannschaften. Andreas ist schnell, wuselig und agiert als Außenverteidiger in der Fünferkette.
Servais: Schillingen ist im letzten Drittel sicher nicht mehr so durchschlagskräftig wie vor ein, zwei Jahren. Doch mit Tobias Anell, Christoph Becker und Matthias Werner haben sie offensiv starke Leute.