11ER: Nach der Freistellung des Trainerduos Stephan Schwarz und Christian Mai haben Sie den FC Könen bis zum Saisonende als Interimscoach übernommen. Wie haben Sie die beiden Partien vergangene Woche gegen den SV Sirzenich (1:4) und beim SV Föhren (1:4) erlebt?
Marcel Herrig: Beide Spiele haben wir erwartungsgemäß verloren, beide jeweils mit 1:4. Insbesondere gegen Sirzenich, deren Qualität unbestritten ist, haben mir Einsatz und Willen der Jungs gefallen. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, hatten aber der Offensivqualität des Gegners kaum etwas entgegenzusetzen. Ich wollte sehen, dass sich die Jungs reinhängen und kämpfen. Das haben sie gemacht. Gegen Föhren haben wir verdient verloren, weil wir zu schludrig verteidigt haben und nach vorn keine Lösungen hatten. Da hatten wir Glück, nicht noch höher verloren zu haben. In beiden Spielen wurde jedoch deutlich, dass uns gegen Ende der Partien die Kräfte ausgehen und wir dann konditionell einknicken. Da fehlt die körperliche Fitness.
11ER: Auch in dieser Woche wird es wieder englisch, denn mit dem SV Trier-Irsch am Donnerstag und dem Derby gegen Tawern am Sonntag muss ihre Mannschaft wieder zweimal ran. Wie stellen Sie die Mannschaft auf so einen Härtetest ein?
Herrig: Zeit für ein intensives Training bleibt nicht. Wir wollen regenerieren und müssen die Spieler auch mental auf die beiden Aufgaben vorbereiten. Es werden auch Einzelgespräche geführt. Beide Gegner sind sehr spielstarke Mannschaften, mit denen wir auf diesem Niveau nicht mithalten können. Für uns geht es darum, kämpferisch und läuferisch alles zu geben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
11ER: Was erwarten Sie im Derby am Sonntag gegen den SV Tawern von ihrer Mannschaft?
Herrig: Ich erwarte, dass jeder Bock hat, das Derby zu spielen, weil sich beide Mannschaften in dieser Konstellation wohl längere Zeit nicht mehr über den Weg laufen werden. Wir treten den Gang in die B-Klasse an, während Tawern kurz vor dem Aufstieg in die Bezirksliga steht. Jeder sollte heiß sein, vor einer hoffentlich großen Kulisse zu spielen, denn vor uns spielt ja auch noch unsere zweite Mannschaft gegen die Dritte von Tawern. Wir können durchaus in der Lage sein, wenn wir alles abrufen, dass Tawern bei uns noch nicht die Meisterschaft feiert.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie noch an das Hinspiel?
Herrig: Da haben wir eines unserer besten Spiele gemacht und standen kurz vor einer Überraschung. Mir ist nach der Halbzeit der Ausgleichstreffer zum 2:2 gelungen. Tawern nutzte nach der Roten Karte für einen unserer Spieler seine zahlenmäßige Überlegenheit aus und gewann noch 4:2. Da haben uns Cleverness und Effizienz gefehlt. Wir hatten in Unterzahl sogar Chancen zum erneuten Ausgleich, das 4:2 fiel ja auch erst kurz vor Schluss.
11ER: Wie können Sie Mamadi Diakité charakterisieren?
Herrig: Mamadi ist an einem guten Tag unsere Defensivwaffe und dann auch torgefährlich. Doch seine Form ist oft tagesformabhängig. Er besitzt eine gute Robustheit und ist zudem eminent schnell, doch manchmal agiert Mamadi auch zu leichtsinnig. Wie im Spiel gegen Sirzenich hoffen wir auf einen guten Tag von ihm.
11ER: Hat der FC Könen bereits einen neuen Trainer für die kommende Saison bzw. wie geht es mit ihnen dann weiter?
Herrig: Derzeit sind wir noch in Gesprächen. Wir hoffen, dass wir vor dem letzten Spieltag den neuen Trainer vorstellen können. Ich selbst bleibe als Spieler dem Team erhalten, könnte mir aber auch eine Einbindung ins Trainerteam vorstellen.