Die Neuauflage des Zewen-Euren-Derbys hielt, was es versprach: Kampf, jede Menge Tore und Spannung bis in die Nachspielzeit. Letzteres zum Leidwesen der Hausherren.
Die Zewener Zweitvertretung brauchte keine lange Anlaufphase und fand von Minute eins an gut in die Partie. Die Elf von Lars Wagner bestimmte das Spielgeschehen, ließ defensiv nichts anbrennen und kaufte den Gästen aus Euren in Zweikämpfen den Schneid ab. Auf Tore warteten die Hausherren aber zunächst vergeblich. Erst in der 25. Minute münzte die Spielgemeinschaft die Feldüberlegenheit in Tore um, als Eric Pasucha eine Hereingabe ins Eurener Tor bugsierte.
Auch im zweiten Durchgang erwischte die ZIL-Reserve den besseren Start und erhöhte durch einen weiteren Pasucha-Treffer auf 2:0 (55.). Die Vorentscheidung? Mitnichten! Euren wachte auf und verkürzte acht Minuten später durch Giovanni Silano. Als Mark Wiersch per Sonntagsschuss zum 2:2 traf (75.), war die Partie wieder offen. Beide Teams boten sich nun einen Schlagabtausch, der bis zur letzten Minute gehen sollte. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt – Handelfmeter zugunsten der Gäste. Silano trat an und schoss die Eurener zu einem späten 3:2-Erfolg über die SG Zewen II.
Ein Ergebnis, nachdem es in Hälfte eins noch nicht aussah, wie Eurens Trainer Daniel Ries erklärte: „In der ersten Halbzeit spielte uns Zewen hin und her, das machten sie echt stark. Wir waren gedanklich nicht auf dem Platz und kamen nicht in die Zweikämpfe. In der zweiten Halbzeit stellten wir auf Dreierkette um, um nach vorne mehr Wucht zu haben. Wir konnten das Spiel dann zum Glück noch drehen. Auch weil ich das Gefühl hatte, dass Zewen am Ende die Kondition ausging. Wir hatten dafür noch reichlich Sprit im Tank – vielleicht, weil wir in der ersten Halbzeit so wenig gelaufen waren.“
Wie Ries sah auch Zewens Trainer Lars Wagner lange Zeit eine gute Partie seiner Elf, die auch durch eine Verletzungspause gestoppt wurde: „Wir fanden super ins Spiel, spielten einen tollen Fußball, nahmen die Zweikämpfe an und ließen den Ball gut laufen. Wir setzten das um, was wir uns vorgenommen hatten. So ging es in der zweiten Halbzeit weiter, bis sich unser Torwart Maxi Weyand verletzte und ein Feldspieler ins Tor musste. Schon beim ersten Gegentor konnte Maxi angeschlagen nicht richtig reagieren. Es gab dann auch eine Unterbrechung – danach war bei uns der Schalter umgelegt. Wir fanden nicht mehr zu unserem Spiel und in die Zweikämpfe. Nach dem Führungstreffer Eurens kamen wir in den letzten ein, zwei Minuten nicht mehr gefährlich vor ihr Tor.“
Foto: Sandra Maes