11ER: Mit einem 7:1 ist der Start in die Saison geglückt, aber Sie ließen direkt im Anschluss durchblicken, dass dieses Spiel kein Maßstab war. Dennoch: Wie wichtig war der Sieg zum Auftakt und welchen Eindruck machten die Neuzugänge?
Andreas Weber: Es ist immer enorm wichtig, mit einem Sieg in die Saison zu starten. Die drei Punkte tun zu Beginn immer gut. Wir konnten auch im Kreispokal hoch gewinnen und solche Spiele geben Selbstvertrauen. Man muss aber festhalten, dass noch nicht alles passt. Die Neuzugänge in unserer Elf machten es gut und sind individuell richtig gute Spiele. Wir müssen sie aber noch besser in unser System integrieren. Der Anfang darf uns motivieren, sollte aber deshalb kein Standard sein. Es wird noch dauern, bis alles passt.
11ER: Vor allem offensiv zeigten die Neuzugänge bereits ihren Einfluss. Verändert sich durch sie auch etwas an der Spielausrichtung Ihrer Mannschaft? Tritt man künftig ein Stück offensiver auf?
Weber: Nein, definitiv nicht. Es ist natürlich vieles gegnerabhängig und gegen Mannschaften, die im letzten Jahr hinter uns standen, geht man die Spiele vielleicht offensiver an. Grundsätzlich ändert sich dadurch aber nichts, denn wir wollen immer noch gut stehen, kompakt auftreten, einen guten Fußball spielen und schnell den Weg nach vorne suchen. Jetzt haben wir die entsprechenden Spieler dafür und konnten ein bisschen umstellen. Gerade auf den Außen waren wir dünn besetzt und sind jetzt breiter aufgestellt. An unserer Spielausrichtung ändert sich damit aber, wie gesagt, nichts Grundlegendes.
11ER: Mit Osburg wartet einer der Meisterschaftskandidaten bereits am zweiten Spieltag. Das ausgerechnet noch zuhause, wo sich die SGO in der letzten Saison extrem stark präsentierte. Wie stark schätzen Sie den kommenden Gegner in diesem Jahr ein?
Weber: Man muss sich nur die letzte Rückserie von Osburg ansehen, um zu merken, wie gut sie sind. Ich glaube nicht, dass sie in diesem Jahr schon mehr als ein Spiel abgaben. Wir kennen sie aus dem letzten Jahr und ich bin gut vernetzt, daher wissen wir, was auf uns zukommt. Und das wird nichts Angenehmes sein. Es ist ein Derby an einem Samstagabend und danach hat Osburg Sommerfest – wir freuen uns auf das Spiel. Bisher war es oft unser Problem, dass wir nach Siegen dachten, jetzt läuft es von selbst. Gegen Osburg müssen wir auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und gegen einen robusten Gegner alles geben. Ansonsten lässt sich gegen sie keine Punkte mitnehmen. Das haben wir in der letzten Saison gesehen. Da hatten wir im Rückspiel keine Chance. Im Hinspiel waren wir hingegen gut und es war ärgerlich, dass wir uns nur die Punkte teilten. Ob Osburg ein Heimspiel hat oder nicht, ist für mich nicht relevant. Es ist ein Derby und da muss vor allem die Einstellung stimmen, wenn wir punkten wollen.
11ER: Was können Sie aus dem letzten Duell mitnehmen, um bei der SG Osburg zu bestehen?
Weber: Zum Rückspiel fällt mir nicht viel ein, aber insbesondere die Kompaktheit wird gegen Osburg elementar sein. Wir müssen defensiv besser stehen und dürfen vor allem nicht wieder so viele Standardsituationen zulassen. Osburg ist in diesem Bereich sehr stark. Da gilt es, cleverer zu agieren, Standards von vornherein zu vermeiden und sie besser zu verteidigen, wenn es zu ihnen kommt.
11ER: Wie ist der personelle Stand vor dem Topspiel?
Weber: Michael Urhahn wird uns nach seiner Roten Karte gegen Schweich gesperrt fehlen. Das ist ein Ausfall, der uns weh tut. Auch Adel Aladel, der letzte Saison ein Torgarant für uns war, steht nicht zur Verfügung. Damit fehlt uns nicht nur hohe individuelle Qualität, sondern auch zwei Spieler, die wichtig für unser Teamgefüge sind. Wir sind diese Saison aber breiter aufgestellt und werden es irgendwie schaffen, diese Ausfälle aufzufangen. Ansonsten sollten uns alle Spieler zur Verfügung stehen und ihre Wehwehchen bis Samstag auskuriert haben.