11ER: Wie fällt Ihr Fazit zum mit 3:2 gewonnenen Derby beim SV Sirzenich aus?

Klaus Grüber: Durchweg positiv. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute eine konzentrierte Mannschaftsleistung auf den Platz gebracht und drei blitzsauber herausgespielte Tore geschossen. Highlight war der herrliche Diagonalpass von Thomas Lichter auf Marc Willems zum 1:0, der im Eins-gegen-Eins gegen den Torwart Sieger blieb. Wenn Markus Borne nicht zwei glasklare Chancen gehalten hätte, wären wir mit einem klareren Vorsprung in die Pause gegangen. Die Partie war von gegenseitigem Respekt geprägt, Sirzenich hat für meine Begriffe in der ersten Halbzeit zu verhalten gespielt. Es war ein verdienter Sieg, weil wir es mehr wollten und wir Sirzenich keine Verschnaufpause gegönnt haben.

11ER: Ihre Mannschaft rangiert als Tabellenzweiter hinter Pluwig-Gusterath und gibt sich bislang keine Blöße. Was macht die Mannschaft derzeit so stark?
Grüber: Da ist zum einen die mentale Stärke. Die Mannschaft hat jeden Ausfall bislang gut kompensiert. Es ist nicht entscheidend, wer auf einer bestimmten Position spielt, sondern wie derjenige die Rolle auch annimmt. Die Offensive kommt langsam ins Rollen. Wir haben mit Sven Bracker, Marc Willems, Marvin Roth und Sascha Schrodt vier durchschlagskräftige und schnelle Leute im Angriff. Eine Riesenstärke ist, dass wir als Team zusammenstehen. Die Automatismen und Laufwege passen immer besser. Vor allem das Spiel über die Außenpositionen zu forcieren, um auf dem Platz mehr Breite zu gewinnen, ist ein Schlüssel.

11ER: Mit Sirzenich und Niederkell scheinen sich zwei Teams aus dem vorläufigen Titelkampf verabschiedet zu haben. Rechnen Sie weiter mit einem Dreikampf zwischen Pluwig, Tawern und Ihrer Mannschaft oder sind die zuletzt genannten Mannschaften auch noch in der Verlosung?
Grüber: Die Saison ist noch jung, es ist erst ein Drittel der Runde gespielt. Doch der Abstand von acht Punkten von Sirzenich und Niederkell auf uns, da nehme ich das Nachholspiel gegen Könen noch aus, ist schon gewaltig. Wenn wir gegen Könen noch gewinnen, sind das dann schon elf Punkte. Die Liga ist mit drei Titelkandidaten, zwei Verfolgern und einem breiten Mittelfeld spannend. Jede Position in der Liga ist hart umkämpft. Ich erinnere daran, dass wir den Aufstieg in die Bezirksliga vorige Saison mit insgesamt zwei Niederlagen verpasst haben. Da darfst du dir kaum irgendwelche Ausrutscher erlauben.

11ER: Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Grüber: Uwe Wess leistet sehr gute Arbeit, profitiert natürlich auch von der jahrelangen kontinuierlichen Arbeit von Aimé Kinss. Pluwig gewinnt die engen Spiele, manchmal auch glücklich, und hat mit Nico Denzer, Saimir Zemblaku und Robin Mohm offensiv flexible Spieler im Kader. Auch defensiv stehen sie stabil.

11ER: Wie lautet das Ziel?
Grüber: Es ist das klassische Topduell Zweiter gegen Erster. Wir können aus eigener Kraft wieder auf Eins gehen.

11ER: Was muss die Mannschaft beherzigen, um am Sonntag als Sieger vom Platz zu gehen?
Grüber: Sie muss minimum die gleiche Leistung wie gegen Sirzenich mitbringen und mit 100 Prozent Konzentration und Willen agieren. Wenn diese Komponenten stimmen, läuft es auch spielerisch gut.

11ER: Wie charakterisieren Sie Thomas Lichter?
Grüber: Thomas ist zuerst einmal ein super Fußballer und menschlich ein Bombentyp, der im Verein als Erster Vorsitzender des SV Welschbillig viel Verantwortung übernimmt. Er hat einen beruflich und privat stets eng getakteten Zeitplan und ist derzeit in Topform. Er besticht durch seine Zweikampfwerte und seine kreativen Lösungen nach vorne.

11ER: Welche Stärken bringt Markus Sausen mit?
Grüber: Markus ist ein Vertreter der jüngeren Generation und hat sich als Vizekapitän enorm entwickelt. Er ist zudem ein bodenständiger Typ, der die rechte Außenbahn bearbeitet und viele Wege nach vorne macht.