Die SG Kenn hat auch die hohe Hürde beim Derby in Schweich erfolgreich übersprungen und sich mit einem 3:2-Sieg hinter Leader SV Trier-Irsch auf Platz zwei im Ranking der A-Liga vorgeschoben.

Den Grundstein dafür legte die Mannschaft von Andreas Schneider im ersten Durchgang, als es mit einem 3:0 in die Kabinen ging. Julian Weber (7.), Jonas Kordel (17.) und erneut Weber zeichneten als Torschützen zum 3:0-Halbzeitstand verantwortlich. In der zweiten Halbzeit investierte Schweich mehr und kam zu den Treffern zum 1:3 und 2:3. Zunächst war Pierre Nospers (67.) zum 1:3 zur Stelle, anschließend sorgte Kenneth Harrow mit dem 2:3 noch mal für Hoffnung bei den Hausherren (78.). Als Kenns Andreas Huwer nach einem bösen Foul an Tobias Marmann (ging mit gestrecktem Bein von hinten in den Zweikampf) fünf Minuten vor Schluss die Rote Karte sah, wurde es noch mal spannend. Beinahe wäre Harrow in der 89. Minute noch der Ausgleich gelungen, doch der Stürmer traf nur den Pfosten. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Mosella-Coach Patrick Quary nicht einverstanden. „Wir sind nicht so richtig in die Saison reingekommen. Das hat man auch gegen Kenn wieder gesehen. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen, viele Fehler gemacht. Kenn hat diese eiskalt bestraft. Zehn Gegentore nach drei Spielen sind auch einfach zu viel. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann eine bessere Körpersprache und haben ein anderes Gesicht gezeigt. Es ist ein Lernprozess, den wir durchmachen müssen. Bislang haben wir viel Lehrgeld bezahlt. Es ist vor allem zu kritisieren, dass wir bei den Umschaltsituationen hinten nicht gut gestaffelt waren und die Räume zu groß waren.“ Andreas Schneider, Trainer der SG Kenn, zog ein positives Fazit: „Wir haben einen sehr guten Start ins Spiel erwischt. Durch unser konsequentes Pressing sind wir früh in Führung gegangen, Julian Weber hat das 1:0 erzielt. Leider mussten wir kurz darauf einen schweren Rückschlag verkraften: Mein Co-Trainer und Spieler Louis Welter hat sich nach wenigen Minuten die Achillessehne gerissen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das war ein harter Moment für die ganze Mannschaft. Das 2:0 fiel nach einem Freistoß, den Jonas Kordel per Kopf verwandelt hat. Kurz darauf konnten wir das 3:0 nach einem starken Umschaltmoment nachlegen: Carsten Reis hat die Situation hervorragend verzögert und im richtigen Moment den Pass gespielt, den Julian Weber direkt im Tor untergebracht hat. Mit der 3:0-Pausenführung waren wir absolut verdient vorne. Wir hätten sogar noch das ein oder andere Tor mehr machen können. Nach der Pause haben wir dann aber gemerkt, dass die intensive erste Halbzeit Kraft gekostet hat. Schweich hat mehrfach gewechselt, taktisch etwas verändert und dadurch deutlich mehr Druck aufgebaut. Nach dem 3:1 hatten wir durch Amadou Konate die große Möglichkeit, den alten Abstand sofort wiederherzustellen. Das wäre ein entscheidender Moment gewesen, um das Spiel frühzeitig zu beruhigen. Stattdessen kam Schweich durch das 3:2 noch einmal richtig heran und hat uns in der Schlussphase massiv unter Druck gesetzt. Da mussten wir viel investieren und haben in einigen Situationen auch das nötige Glück gehabt. Auch wenn wir zum Schluss ganz schön zittern mussten: Am Ende zählen die drei Punkte, und die Mannschaft hat sich den Sieg aufgrund der ersten 60 Minuten verdient. Als der Schlusspfiff endlich kam, war die Erleichterung bei allen groß.“

Foto: Sandra Maes