Während die SSG Mariahof noch um den dritten Tabellenplatz kämpft, versucht die SG Langsur II, schnellstmöglich den Ligaverbleib zu sichern. Trotz dieser Gegensätze verspricht die kommende Partie jedoch in erster Linie ein Duell auf Augenhöhe.
Die SSG Mariahof und die SG Langsur II trennen in der Tabelle der B-15 zwar satte elf Punkte, doch ein klarer Favorit lässt sich im für Sonntag angesetzten Rückspiel nicht benennen. Der Grund: Trotz tabellarischer Gegensätze ist die derzeitige Lücke zwischen beiden Mannschaften kleiner, als es den Anschein hat.
Die SG Langsur II absolvierte eine gute Wintervorbereitung und kann auf einen quantitativ gut besetzten Kader zurückgreifen. Zugleich griffen in den ersten drei Restrundenspielen Umstrukturierungen an der Formation, die Trainer Stefan Castello mit seinem Team vorgenommen hatte. Das Ergebnis dieser Faktoren spiegelt sich in den Ergebnissen wider: Sieben Zähler verbuchte die SGL-Reserve in drei Partien, nur gegen die SG Obermosel teilte man sich in einer torlosen Partie in Temmels die Punkte. Mit nunmehr acht Punkten Vorsprung auf den Tabellenkeller rückt der frühzeitige Klassenerhalt in greifbare Nähe – insbesondere, wenn man die Ungeschlagen-Serie an diesem Wochenende fortsetzen sollte. Die Castello-Elf kann entsprechend mit breiter Brust ins Auswärtsspiel nach Trier-Mariahof reisen. An Motivation mangelt es dabei nicht, schließlich wollen die Langsurer nach der 2:8-Hinspielpleite Revanche fordern. Ein Ding der Unmöglichkeit ist das trotz des großen Punkteabstands in der Tabelle und des ersten Duells nicht.
Denn die Mariahofer, die mit der punktgleichen SG Saartal II (35 Punkte), dem FC Könen (33) und der SG Weintal (32) um Rang drei kämpfen, tragen an anderer Front einen weiteren Kampf aus. So ist die Personalsituation seit Wochen angespannt, was sich in stark schwankenden Leistungen zeigt. So schlug man die Saartal-Reserve mit starker Leistung 4:0, eine Woche später unterlag man Könen 1:3, zeigte dabei ein gänzlich anderes Gesicht. Besserung ist nicht in Sicht, denn auch wenn die Spieler gewillt sind, fehlen viele angeschlagen oder berufsbedingt bei den Trainingseinheiten. Aufgrund des kleinen SSG-Kaders ist die gezielte Arbeit an derzeitigen Schwachpunkten (Konditionsdefizite etc.) kaum bzw. gar nicht möglich. Und auch für das kommende Jahr ist Kreativität gefragt, was das Personal betrifft: Wie Trainer Stephan Schwarz erklärte, schreckt viele potentielle Neuzugänge der Hartplatz in Mariahof ab. Erst recht, wenn die städtische Konkurrenz fast allesamt über Kunst- oder Rasenplätze verfügt. Da würde es nur eine sekundäre Rolle spielen, wie gut der Verein geführt werde. Eine in mehrfacher Hinsicht unbefriedigende Situation, vor allem wenn man die fußballerische Qualität des vorhandenen Personals betrachtet. Mit mehr Breite im Kader könnten die Mariahofer auch zukünftig um die Podiumsplätze oder mehr mitspielen.
Ehe sich die SSG diesen Zukunftsfragen widmen kann, steht jedoch das Rückspiel gegen Langsur an. Und auch hier spielt das Personal eine entscheidende Rolle: Will man gegen den gut aufgelegten Tabellenachten bestehen und weiter die Heimtabelle anführen (neun Spiele, sieben Siege, ein Remis, eine Niederlage), muss man auf eine fitte Elf hoffen. Kann man diese nicht stellen, könnten die Gäste ihre Wiedergutmachungspläne in die Tat umsetzen.
Trier-Mariahof, So., 07.04., 15.00h
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