11ER: Der Saisonstart der SG Züsch verlief gut, doch dann folgte eine schwache Phase. Wie bewerten Sie diese Spielzeit bisher?
Kay Hamm: Wir sind mit der Saison nicht zufrieden, denn wir haben viele Punkte unnötig liegen lassen. Im ersten Spiel haben wir gegen Riol beispielsweise ein gutes Spiel gemacht, aber 0:1 verloren. Gegen Gutweiler haben wir nicht gut gespielt, gegen Ruwertal haben wir eine böse Packung bekommen. Letzteres hatte sich aber schon abgezeichnet, da nach dem Start die Spannung im Training abflachte. Viel dachten es geht von alleine so weiter und dieses Spiel die schlüssige Konsequenz. Letztendlich haben wir uns so in die Situation gebracht, in der wir uns jetzt befinden.
11ER: Es ist Ihr erstes Jahr als Trainer der SGZ. In welchen Bereichen wollen Sie die Mannschaft weiterentwickeln?
Hamm: Züsch/Hermeskeil ist ein spannendes Pflaster. Wenn es gut läuft und wir die richtige Einstellung auf den Platz bringen, müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Klar ist, dass es gegen Ausnahmemannschaften wie Schweich II oder Fidei, wenn Fidei eine Topleistung abruft, auch dann schwer wird. Das Problem ist, dass wir uns oftmals selbst schlagen, weil wir nicht die richtige Einstellung mitbringen. Hier wollen wir mit jedem Spieler arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Und diese Ziele sollten nicht sein, um den Klassenerhalt zu spielen. Da wollen wir uns zukünftig in anderen Regionen bewegen. Was wir leisten können, wenn wir voll da sind, hat man gegen Pluwig gesehen. Auch in der Wintervorbereitung haben wir tolle Spiele gezeigt.
11ER: Machen Sie den Leistungseinbruch in der Saison auch an der abfallenden Spannung fest?
Hamm: Es ist bei uns, wie gesagt, vor allem eine mentale Sache. Wir müssen jedem Gegner Respekt zollen und mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen. Stehen bei der Spielvorbereitung andere Dinge im Fokus, kann man auch nicht die Leistung bringen, die man selber von sich verlangt. Daran arbeiten wir aber intensiv.
11ER: Wer sind Ihre Leistungsträger im Team?
Hamm: Ich bin kein Freund davon, einzelne Spieler hervorzuheben. Prinzipiell hilft uns Larson Arend mit seiner Rheinland- und Saarlandligaerfahrung aber sehr weiter. Ansonsten haben wir nicht die einzelnen Führungsspieler wie andere Mannschaften, sondern kommen mehr über das Kollektiv. Das ist eine unserer Stärken.
11ER: Die SG Züsch ist der Erste unter den Letzten. Wie bewerten Sie die Situation im Abstiegskampf?
Hamm: Wir haben uns selber in diese Situation gebracht. Nochmals: Wir haben andere Ansprüche an uns, aber jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen. Diejenige Mannschaft, die hochmotiviert in die nächsten Spiele geht, wird es schaffen. Wir treffen jetzt auf Ruwertal und Mehring und haben dort sechs Punkte als Ziel. Es werden aber Spiele auf Augenhöhe. Ruwertal konnte aus dem letzten Ergebnis nochmal Kraft schöpfen. Beide Teams werden alles daran setzen zu punkten, weil es für sie auch die letzten Spiele sind, wo sie Stammspieler einsetzen können. Wir haben richtig Lust und hoffen, dass wir nächsten Mittwoch aus dem Abstiegskampf raus sind.
11ER: Was erwarten Sie gegen die SG Ruwertal II? Wie kann man diese Mannschaft schlagen?
Hamm: Auch hier wird es auf unser Kollektiv ankommen. Wir müssen griffig sein und richtig Bock haben. Das muss man schon die ganze Woche über spüren. Die letzte Einheit war gut und ich hoffe, dass das Abschlusstraining genauso wird. Unser Betreuer Wolfgang Kaup hat diese Woche geheiratet und hat die Mannschaft Freitag noch eingeladen. Wir werden dort etwas Zeit genießen und topvorbereitet ins Spiel am Samstag gehen. Es gilt taktisch diszipliniert aufzutreten und mit dem Willen reinzugehen, jeden Zweikampf gewinnen zu wollen. Auf diese Weise lässt sich auch Ruwertal schlagen.
11ER: Wie sieht es personell am Wochenende aus?
Hamm: Johannes Ziegenhagel liegt flach. Da wissen wir noch nicht, ob es Corona ist, doch er wird sicherlich ausfallen. Oliver Lauer hatte sich gezerrt und wir hoffen, dass er fit wird. Johannes Barth ist etwas angeschlagen, aber ansonsten steht der ganze Kader bereit.