11ER: Die Generalprobe zum Ligahit am Sonntag gegen Schweich fiel sehr positiv aus. War das ein Spaziergang gegen den TuS Schillingen?
Karl-Heinz Gräfen: Sicher nicht. Denn mit den ersten 20 Minuten war ich gar nicht zufrieden, weil wir zu viele Ungenauigkeiten in unserem Spiel hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann deutlich besser gemacht und das Ergebnis klarer gestalten können. Da haben wir toll herausgespielte Tore erzielt und auch vom taktisch-technischen Spielverständnis einiges verbessern können. Einige Kombinationen waren wirklich sehenswert. Zudem mussten wir bei einigen Aktionen von Schillingen wachsam sein. Der schnell ausgeführte Freistoß hätte das 1:3 sein können, wenn nicht Philipp Berhard im Tor so gut reagiert hätte.
Gräfen: Wenn man auf dem ersten Platz steht, können wir nicht so viel falsch gemacht haben. Wir haben 15 von 16 Ligaspielen gewonnen und das meist souverän. Bis auf das 0:0 gegen Zewen, als uns nicht viel eingefallen ist offensiv, haben wir immer Tore erzielt und waren auch nach einem 3:0 noch hat nicht satt. Die Erwartungshaltung war vor Saisonbeginn extrem hoch aufgrund der vielen guten Neuzugänge. Diese zehn Neuzugänge sind sehr gut integriert worden. Sie prägen unser Spiel, jeder zieht an einem Strang und ist absolut fokussiert auf seine Aufgabe, aber auch auf die Aufgabe der Mannschaft. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Die taktischen Vorgaben setzt die Mannschaft sehr gut um.
Gräfen: Viele Leute wollen sich das Spiel anschauen, ohne sich irgendeinem Verein zugehörig zu fühlen. Das allgemeine Interesse dürfte sehr hoch sein, denn es spielen die beiden besten Mannschaften der Bezirksliga gegeneinander. In der Stadt Wittlich ist schon eine gewisse Euphorie auszumachen, zumal man schon vor ein paar Wochen darüber gesprochen hat. Mit Schweich kommt eine Mannschaft zu uns, die ihre Spiele ebenfalls immer gewonnen hat und die sich nie hat abschütteln lassen. Großer Respekt vorm Gegner.
Gräfen: Schweich lebt eine eigene Mentalität, die von Teamgeist, hoher taktischer Disziplin und einer großen Homogenität geprägt ist. Sie sind konditionell auf einem guten Level, stets motiviert und spielen einen attraktiven offensiv orientierten Fußball. Sie erzielen zudem nachhaltig viele Tore. Das Besondere an ihrer Spielweise ist, dass sie mit zwei offensiv ausgerichteten Außenverteidigern agieren, die über die Außenbahnen mächtig Druck erzeugen und die Flanken schlagen. Da müssen wir sehr aufpassen.
Gräfen: Es war ein gelungener Saisonauftakt in Schweich, den wir mit 2:0 gewonnen haben. Wir haben damals direkt im ersten Saisonspiel eine starke Defensivleistung gezeigt, hatten eine hohe Aggressivität und Laufbereitschaft im Mittelfeld. Zum Glück waren wir auch vorm Tor kaltschnäuzig genug, um die zwei Tore zu machen. Doch Schweich hat es uns sehr schwer gemacht und auch eine starke Leistung abgerufen.
Gräfen: Nein, wir gehen selbstbewusst ins Spiel und werden in den drei Trainingseinheiten gewisse taktische Dinge trainieren. Es gibt eine abschließende Teambesprechung, in der es um den Gegner, aber auch um die eigene Strategie geht. Schweich hatte ich mehrfach beobachten können. Doch das Spiel schreibt seine eigenen Geschichten, die auf keinem Trainerzettel stehen.