11ER: Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?

Karl-Heinz Gräfen: Die Saison läuft bisher sehr zufriedenstellend, wenn man nach 21 Spieltagen auf Platz sechs platziert ist. Das war so nicht zu erwarten, weil nach dem Weggang von sechs Stammspielern vor der Saison ein Umbruch angesagt war. Den Grundstein für diese starke Entwicklung haben wir im Herbst gelegt, als wir sieben Siege am Stück eingefahren haben. Und vor der 1:2-Niederlage bei RW Wittlich hatten wir ja auch drei Spiele in Folge gewonnen. Wir hätten die letzten beiden Spiele im alten Jahr gegen Badem und Lüxem auch gerne gespielt, da wir die volle Kapelle zur Verfügung hatten. Leider haben uns Absagen unserer Gegner wegen Coronafällen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

11ER: Im neuen Jahr läuft es noch nicht ganz so rund. Woran lag es, dass es aus den vier Spielen in 2022 erst einen Sieg gab?

Gräfen: Wir haben seit dem viele Ausfälle zu beklagen, sei es wegen Verletzungen oder wegen Corona- und Quarantänefällen. Alex Klein und Christian Henrichs sind auch nicht Eins-zu-eins zu ersetzen. Es waren einige Spiele auf Augenhöhe, die wir nicht gewonnen haben. In Badem hat mich zum Beispiel geärgert, dass wir bestimmte Situationen zu schlecht verteidigt haben. Da haben wir vier Gegentore bekommen.

11ER: Welche Spieler haben eine besonders nachhaltige Entwicklung genommen?

Gräfen: Luca Gesser zum Beispiel hat konstant gute Leistungen erzielen können. Auch unser Torwart Marius Bach hat sich zu einem Stabilisator entwickelt und ist eine feste Größe geworden. Andre Benzarti und Marius Cullmann, zwei Defensivspieler, können ein Spiel lesen und machen sehr oft das Richtige.

11ER: Bevor es zum Derby nach Zeltingen geht, gastiert ihre Mannschaft am Mittwoch in Geisfeld. Was steht dort auf dem Zettel?

Gräfen: Es ist an einem Mittwochabend sicher eine ziemlich lange Anfahrt. Wir wollen an die Leistung vom 2:2 gegen Arzfeld anknüpfen und die Chance wahrnehmen, dort zu gewinnen. Doch allgemein sind die vielen englischen Wochen, die wir momentan erleben, für Amateurfußballer schon grenzwertig. Die Belastung mit 34 Spieltagen in so einer großen 18er Liga ist enorm.

11ER: Die Belastungen durch Corona machen es nicht leichter. Gibt es ein Patentrezept, wie man am besten damit umgeht?

Gräfen: Als Trainer haben wir eine Fürsorgepflicht für die Spieler, erst recht für von Corona betroffene Spieler. Da ist ein gewisses Augenmaß angesagt. Denn wir müssen diese Spieler dahingehend schützen, dass sie nach überstandener Erkrankung oder Quarantäne nicht zu früh anfangen. Die Spieler müssen ausloten, wie fühle ich mich, denn sonst kann das nach hinten losgehen. Das ist alles nicht so einfach.

11ER: Was erwarten Sie für Zeltingen für ein Spiel?

Gräfen: Es wird ein technisch geprägtes Spiel, bei dem beide Mannschaften den Sieg wollen. Für die vielen Zuschauer ist es ein Schmankerl. Das wird sehr stimmungsvoll und emotional, aber auch umkämpft.

11ER: Sie haben eine besondere Beziehung nach Zeltingen, richtig?

Gräfen: Ja, ich war vier Jahre dort Trainer und habe alle Höhen und Tiefen miterlebt. Klar, fahre ich gerne nach Zeltingen, es war eine schöne Zeit, doch für 90 Minuten ruhen die Freundschaften. Das ist ein echtes Lokalderby und demnach ein besonderer Motivationsfaktor. Doch nach Möglichkeit wollen wir dort auch drei Punkte mitnehmen.

11ER: Wie sehen ihre Planungen für die kommende Saison aus?

Gräfen: Wir haben mit dem Vorstand vereinbart, auch im nächsten Jahr die Zusammenarbeit zu verlängern. Das betrifft meine Person als Cheftrainer als auch die Position meines Co-Trainers Thomas Kappel. Weil Christian Greis beruflich so angespannt ist, wird er das Amt des Torwarttrainers aufgeben, doch Thomas wird dann dessen Amt mit ausüben.