Markus Boos: Wir haben gegen Tarforst gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, nach dem 1:1-Ausgleich war das Momentum kurzzeitig auf unserer Seite. In dieser Phase hätten wir mit etwas Spielglück in Führung gehen können. Entscheidend für unsere Niederlage war, dass wir in Minute 44 und 45 zweimal unachtsam sind und Tarforst dazu […]
Markus Boos: Wir haben gegen Tarforst gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, nach dem 1:1-Ausgleich war das Momentum kurzzeitig auf unserer Seite. In dieser Phase hätten wir mit etwas Spielglück in Führung gehen können. Entscheidend für unsere Niederlage war, dass wir in Minute 44 und 45 zweimal unachtsam sind und Tarforst dazu einladen, mit zwei Toren das Spiel zu entscheiden. In der zweiten Halbzeit war Tarforst dann überlegen und gewinnt auch zurecht.
11ER: Wie können Sie den jüngsten Trend aus den letzten drei davor liegenden Spielen charakterisieren?
Boos: Wir haben in den letzten drei Spielen mit Tarforst, Mehring und Salmrohr gegen zwei absolute Topmannschaften und einen direkten Konkurrenten und in dieser Zeit leider nur drei Punkte eingesammelt. Gerade das Spiel gegen Mehring (4:5) liegt mir aus mehreren Gründen nach wie vor im Magen. Allerdings schauen wir als Team nicht in die Vergangenheit, sondern sind heiß auf die jetzt richtungsweisenden Duelle gegen Zewen, Wiesbaum und Schoden.
11ER: Die Mannschaft hat in Salmrohr bewiesen, dass sie auch gegen namhafte Konkurrenz gewinnen kann. Welche Dinge sind generell entscheidend, um solche Leistungen abzurufen?
Boos: Gerade in solchen Spielen sind Kampf, Emotionen und Mentalität entscheidend. Diese Eigenschaften gehören immer dazu. Mein alter Trainer Niklas Wagner hat mir vor Jahren in einer Spielvorbereitung mal einen Spruch mit auf den Weg gegeben, den ich bis heute nicht vergesse: Mentalität schlägt Qualität. Wenn wir das in jedem Spiel beherzigen, haben wir sehr oft die Chance, gegen egal welchen Gegner, zu punkten.
11ER: Der Nachwuchs ist seit Jahren eine Quelle, aus der Ihre Mannschaft schöpft. Sie waren selbst viele Jahre A-Jugendtrainer beim JFV Vulkaneifel. Was sind die entscheidenden Dinge, wenn man als 17-Jähriger den Sprung in die erste Mannschaft schaffen will? Wen können Sie aus dem aktuellen Team anführen, der diese Entwicklung erfolgreich gegangen ist?
Boos: Auch hier ist Mentalität, aber auch eine gewisse Qualität ausschlaggebend für den weiteren Verlauf einer ‚Karriere‘. Aus der aktuellen Truppe sind es im Endeffekt fast alle Spieler, die diesen Weg damals mit mir in der Jugend begonnen haben. Die jüngsten Beispiele sind Tom Hoff, Fynn Kläs, Matteo Jaax oder auch Emilio Schüller. Alle vier sind innerhalb von kürzester Zeit mehr oder weniger Stammspieler geworden und aus unserem Konstrukt nicht mehr wegzudenken.
11ER: Die Mannschaft ist überwiegend sehr jung. Wer sind in welchem Alter eigentlich da schon die Routiniers?
Boos: Zu den Routiniers gehören alleine schon aufgrund des Alters Matthias Alt sowie ich. Aber auch meine Kapitäne Jannick Land mit 28 Jahren oder Yannick Becker mit gerade einmal 25 Jahren zählen zu den erfahrenen Spielern. Auch Luca Marinus als 26-Jähriger zählt dazu, allerdings fehlt er uns aufgrund seiner Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit. Sein Ausfall tut uns weh, er ist ein echter Unterschiedsspieler.
11ER: Wie charakterisieren Sie die Minninger-Brüder Anton und Paul?
Boos: Beide Minningers habe ich bereits in der Jugend trainiert, dementsprechend kennt man bei beiden alle Stärken und Schwächen. Paul, der ältere, ist der flexibel einsetzbar und torgefährlich. Leider ist er durch eine längere Verletzung ausgefallen, sodass er gerade erst wieder im Kommen ist. Anton spielt als linker Flügelspieler seit Jahren auf gutem Niveau. Sein linker Fuß ist mit das beste, was die Bezirksliga zu bieten hat. Leider ist auch er sehr verletzungsanfällig, sodass er hier immer wieder von neuem Starten muss.
11ER: Wenn es hart auf hart kommt, springen die alten Hasen ein. Welche Beispiele können Sie anführen, bei denen Spieler eingesprungen sind, um auszuhelfen?
Boos: Im Endeffekt sprechen wir hier nur von Chris Gräfen, der uns gegen Salmrohr aufgrund einer großen Krankheitswelle ausgeholfen hat. Seine Erfahrung tut gerade den jungen Spielern unglaublich gut und hilft ihnen in der Entwicklung.
11ER: Wie ist die Torhütersituation bei Ihnen aktuell? Wer hat die Nase vorn?
Boos: Aufgrund eines längerfristigen Ausfalls von Christian Theobald (Puderbach) sind wir gerade auf der Torhüter-Position aktuell etwas dünn besetzt. Sollte es aber hart auf hart kommen, steht unser Torwarttrainer Stefan Dietrich bereit. Vincent Baur ist die klare Nummer eins.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie noch an die Spiele im Vorjahr?
Boos: Im Hinspiel in Zewen haben wir Chancenwucher betrieben und nachher mit Ach und Krach 1:1 gespielt. Das Rückspiel daheim ging nach einer ganz schwachen Vorstellung 0:2 verloren.
11ER: Welche Stärken bringen Christopher Häb und Jan Michels mit?
Boos: Chrisi bringt uns als spielerischer Innenverteidiger weiter – er hat einen super Aufbau und ein gutes Stellungsspiel. Er muss aber kommunikativer werden und lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Jan Michels ist der ideale Außenverteidiger. Schnell, beidfüßig und zweikampfstark. Dazu kommt eine hohe Einsatzbereitschaft sowie ein unermüdlicher Offensivdrang.
11ER: Wie sieht die aktuelle Auswärtsbilanz aus?
Boos: Die Bilanz gestaltet sich momentan ausgeglichen. Aus fünf Auswärtsspielen haben wir sieben Punkte gezogen. Jeweils zwei Siege und Niederlagen und ein Remis bei einem Torverhältnis von 9:8 sind ordentlich, aber ausbaufähig. Sieben Punkte stehen auch aus den Heimspielen zu Buche. Auch da können wir noch zulegen.
