Mit dem dritten Dreier in Serie und dem achten Sieg insgesamt vergrößerte die SG Ellscheid den Abstand auf die untere Tabellenhälfte und überwintert mit 27 Punkten auf Rang sieben.
Die unterlegenen Saartaler sind als Tabellennachbar auf Platz sechs rangierend indes nur noch zwei Zähler vor der Elf von Markus Boos und Christoph Gräfen positioniert. Während die Hausherren einen Elfmeter in den Sand setzten, freuten sie sich über einen Protagonisten bei den Vulkaneifelern besonders. Doch von vorn: Die Partie vor knapp 200 Zuschauern in Schoden begann für die Vulkaneifeler alles andere als optimal: Ben Häb musste nach einem Laufduell aufgrund einer Oberschenkelverletzung bereits nach 20 Minuten raus. Im Nachhinein wurde ein Muskelfaserriss beim 20-jährigen Mittelfeldspieler diagnostiziert. Für Häb kam Youssef Begou in die Partie. Wenig später legte die SG Saartal nach einem schnellen Konter durch Nicolas Jakob das 1:0 vor (21.). Nach einem unsauber gespielten Rückpass auf Torwart Kai Rommelfangen, der unter Gegnerdruck unter den Ball trat, unterlief Felix Guckeisen ein Eigentor zum 1:1 (34.). Wie Ellscheids Spielertrainer Markus Boos befand, hätte es nach 15 Minuten bereits 3:0 für seine Mannschaft stehen können. „Wir haben eine Vielzahl an guten Möglichkeiten liegenlassen.“ Ellscheid kam noch fokussierter und zielstrebiger aus der Kabine und drehte die Partie mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 25 Metern von Luca Marinus (61.), der unter der Latte einschlug. Dann wurde es kurios: Bei einem von Michael Marcheim ins Aus geklärten Ball, bei dem dieser in seinen Gegenspieler rutschte, entschied Referee Gregor Demmer zur Verwunderung aller Beteiligten auf Strafstoß. Schodens Kapitän Lucas Jakob übernahm die Verantwortung, schoss jedoch neben das Ellscheider Gehäuse (63.). Nur drei Minuten später stand es dann doch 2:2, als Fabian Müller Ellscheids Keeper Vincent Baur zu einer tollen Parade zwang, der Ball aus Sicht von Demmer aus dessen Wahrnehmung mit vollem Umfang die Linie überschritten haben soll (66.). „Selbst die Schodener rieben sich verwundert die Augen, auf welche Weise sie da ein Tor anerkannt bekommen haben. Der Schiedsrichter hatte da offenbar nicht seinen besten Tag. Das Tor war die Krönung“, wie Boos hinterher monierte. Das bessere Ende fanden aber die Vulkaneifeler, als Kai Gayer nach Ecke von Yannick Becker zwei Minuten vor Schluss der 3:2-Siegtreffer per Kopf gelang. Saartal-Sportchef Philip Kramp sah eine verdiente Niederlage. „Es war kein Feuer drin und kein gutes Spiel von uns. Klar, ist es extrem bitter, kurz vor Schluss das dritte Gegentor zu kassieren, doch wir waren einfach nicht gallig und fokussiert genug. Der Sieg für Ellscheid ist verdient.“ Besonderheit: Weil mit Maxi Wirkus (Rotsperre) und Julius Seibt (verletzt) beide etatmäßige Torleute bei den Saartalern ausfielen und auch die Torhüter der zweiten Mannschaft im Urlaub weilten sowie auch Alex Heinig nicht verfügbar war, reaktivierte Kramp kurzerhand Kai Rommelfanger, der gefühlt seit zehn Jahren nicht mehr im Tor gestanden hatte. Auch dessen Vertreter Michael Settinger befindet sich seit einigen Jahren im (Torhüter)-Ruhestand. Ellscheids Trainer Markus Boos sprach von „ausgleichender Gerechtigkeit, dass uns durch Kai Gayer der hoch verdiente Siegtreffer noch gelungen ist. Kai halte ich ohnehin für einen der besten Kopfballspieler der Liga. Der Elfmeter und das gegebene Tor für Schoden waren ein Witz. Mit dem dritten Sieg in Folge haben wir unsere positive Entwicklung der letzten Wochen eindrucksvoll bestätigt.“ Mit Jason Lee Olson kam in der Nachspielzeit ein Spieler aus der zweiten Mannschaft zu seinem dreiminütigen Bezirksligadebüt.
Foto: Archiv/Sandra Maes