11ER: Ihr Team steht nach vier Spieltagen noch bei null Punkten. War das nach der Vorbereitung in irgendeiner Weise absehbar oder sind Sie selbst etwas überrascht von den Ergebnissen?
Erhard Gross: Diese Negativserie war so nicht absehbar. Die Vorbereitung begann schleppend: einige Spieler im Urlaub, einige verletzt und andere konnten wegen privater Termine nicht trainieren. Das ist für eine Zweitmannschaft nicht ungewöhnlich. In den letzten drei Wochen der Vorbereitung wurde es stetig besser und wir konnten uns gut auf die Saison einstimmen. Die Stimmung ist nach wie vor gut. Natürlich darf man keine Mannschaft unterschätzen – das haben wir auch nicht. In allen Spielen gab es Phasen, in denen wir Chancen nicht nutzen konnten, sowie Phasen mit defensiven Unsicherheiten. Wenn man Chancen nicht nutzt, wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen.
11ER: Die Chancenverwertung scheint ein großes Problem zu sein. Erst zwei Tore stehen zu Buche. Woran machen Sie die Probleme vor dem gegnerischen Tor fest?
Gross: Absolut, das ist ein Thema, das uns alle beschäftigt – und eines, das wir ganz klar ansprechen. In manchen Spielen war der gegnerische Torwart wirklich stark, das muss man anerkennen. Aber das allein erklärt es nicht. Viel öfter waren wir im letzten Drittel nicht konsequent genug – sei es beim letzten Pass oder im Abschluss. Da fehlt oft die letzte Überzeugung, die Gier, das Tor unbedingt machen zu wollen. Wenn wir im Strafraum sind, muss es brennen und genau dieses Feuer müssen wir wieder entfachen. Auch ich nehme mich da in die Pflicht.
11ER: Wie geht die Mannschaft mit der aktuellen Situation um?
Gross: Die Saison ist noch jung und wir haben noch jede Menge Möglichkeiten, Punkte zu holen. Trotzdem sind wir uns der aktuellen Situation bewusst und haben sie intern klar angesprochen. Wir wollen als Mannschaft geschlossen reagieren, unseren Fokus auf das Wesentliche richten und uns in den entscheidenden Bereichen verbessern – im Zweikampfverhalten, in der Handlungsschnelligkeit und in der Konzentration in kritischen Momenten. Es geht jetzt darum, sich reinzubeißen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und den nächsten Schritt zu machen. Die Qualität ist da – jetzt müssen wir sie konstant auf den Platz bringen.
11ER: Im nächsten Spiel wartet der SV Konz, der nach den Auftaktniederlagen angekommen scheint. Was für einen Gegner erwarten Sie?
Gross: Konz hat sich nach dem Umbruch offenbar gefangen und wirkt deutlich gefestigter – das nehmen wir ernst. Wir erwarten eine Mannschaft, die mit Selbstvertrauen auftritt und alles reinwerfen wird. Aber genau das wollen wir auch. Wir haben aus den letzten Spielen unsere Lehren gezogen und werden mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen. Es wird intensiv, es wird hart – doch genau das brauchen wir jetzt. Wir müssen zeigen, dass wir bereit sind, dagegenzuhalten, jeden Zweikampf zu führen und unser Spiel mit voller Energie durchzuziehen. Es geht jetzt um Mentalität und die wollen wir auf den Platz bringen.
11ER: Stichwort Personal: Wer kehrt zurück? Wer steht nicht zur Verfügung?
Gross: Stand jetzt wird Simon Steffen voraussichtlich ausfallen. Er hat sich im letzten Spiel leicht verletzt. Das ist natürlich bitter, denn er ist in seinem ersten Seniorenjahr bislang ein absoluter Leistungsträger. Auch hinter Jörg Schu steht aktuell ein Fragezeichen, ebenso bei Dominik Schramm, der gerade erst zurückgekehrt ist. Hier müssen wir abwarten, wie sich die Situation bis zum Spieltag entwickelt. Darüber hinaus sind einige Spieler verletzt oder angeschlagen, deren Einsatz ebenfalls fraglich ist. Aber klar ist: Egal, wer am Ende auf dem Platz steht – wir haben einen Kader, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, zusammenzuhalten und sich voll in die Partie reinzubeißen.