11ER: Mit dem 1:0 gegen Welschbillig hat Ihre Mannschaft ein Spitzenteam besiegt. Worauf führen Sie das gewachsene Leistungsvermögen zurück?

Jens Hoffmann: Wenn man sich die Top Fünf der Liga ansieht, konnten wir bisher nur gegen Welschbillig gewinnen und gegen Sirzenich ein Unentschieden erreichen. Hingegen waren wir in den Spielen gegen Tawern und Pluwig chancenlos. In diesen beiden Spielen (Welschbillig, Sirzenich) war die Mannschaft von Beginn an konzentriert und wir konnten das erarbeitete taktische Ziel sehr gut umsetzen. Jeder Spieler war in diesen Spielen bereit, etwas mehr zu arbeiten als der Gegner, sich gegenseitig zu coachen und auch sich gegenseitig zu unterstützen. Wir machten in beiden Spiele kaum Fehler und standen als Einheit sehr kompakt auf dem Platz.

11ER: Ihr Team ist noch immer bester Aufsteiger. Warum ist es ihm besser gelungen, in der A-Liga anzukommen als die Konkurrenz aus Schweich, Trier-Irsch und dem VfL Trier, die den Aufstieg ja bereits vorher in der Tasche hatten?
Hoffmann: Jeder Spieler möchte zeigen, dass wir zu Recht in diese Liga aufgestiegen sind. Ich glaube, gerade wegen des späten Aufstieges ist die Freude darüber, gegen neue Gegner zu spielen, bei jedem Spieler vorhanden. Hinzu kommt, dass wir dieses Jahr bisher mit wenigen Verletzungen auskommen und somit jede Woche fast aus dem Vollen schöpfen können. Aber auch bei Positions- und Spielerwechseln ist jeder Spieler, der nicht unbedingt jeden Sonntag von Beginn an spielt, bereit, diese Position bestens auszuführen, sich ins System einzubringen und mir als Trainer zu zeigen, dass er bereit ist und gerne regelmäßig von Beginn an spielen möchte.

11ER: Worin bestehen die Stärken Ihrer Mannschaft?
Hoffmann: Die Stärken im Team sehe ich in der sehr guten Kameradschaft. Die Jungs verstehen sich untereinander sehr gut und versuchen, sich in jedem Training und Spiel weiterzuentwickeln. Hinzu kommt, dass wir gemeinsam eine Taktik entwickeln, die an die Mannschaft angepasst ist und auch von allen Spielern akzeptiert und mitgetragen wird. Diese versuchen wir in den Spielen umzusetzen und ggf. auch anzupassen. Im Training arbeiten wir gemeinsam daran, diese Taktik zu verbessern und weiterzuentwickeln, was uns bisher in vielen Spielen gut gelungen ist.

11ER: Welche Baustellen sind derzeit zu beackern?
Hoffmann: Als „Baustelle“ würde ich derzeit hauptsächlich die Unordnung während einiger Drangphasen des Gegners bezeichnen. Hier müssen wir lernen, ruhiger zu agieren und uns verbal besser zu unterstützen. Wir handeln in diesen Situationen des Öfteren noch zu hektisch. Verbesserungsbedarf sehe ich derzeit hauptsächlich im Spielaufbau und der Passschärfe bzw. dem Passspiel. Dies wollen wir durch gezieltes Training verbessern.

11ER: Wie gelingt es Ihnen als Trainer, die Jungs gerade vor Derbys zu motivieren?
Hoffmann: Ich versuche, das vorzuleben, was ich von meinen Spielern verlange, und dazu zählt die Leidenschaft für den Fußball und das ständige Weiterentwickeln. Hinzukommt, dass wir immer sehr viele Fans bei den Heim- und Auswärtsspielen begrüßen dürfen und die Mannschaft auch dadurch sehr motiviert ist. Wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist und möchten uns bei ihnen für ihr Kommen durch gute Leistungen bedanken.

11ER: Wie charakterisieren Sie Ihren Verteidiger Peter Weber?
Hoffmann: Peter hat sich erst in den letzten Spielen der vergangenen Saison zum Spieler der ersten Mannschaft entwickelt und ist erst seit dieser Saison Stammspieler. Er ist sehr ehrgeizig und als Gegenspieler sicher sehr unangenehm, da er den Ball nie verloren gibt und immer wieder versucht, ihn zu erobern. Er gibt in jedem Spiel 100 Prozent und schaltet so des Öfteren technisch stärkere Spieler aus.

11ER: Welche Stärken bringt Julian Philippi mit?
Hoffmann: Julian kommt über außen und ist beidfüßig unterwegs. Dadurch ist er auf beiden Außenseiten einsetzbar und kann während des Spiels rotieren, indem er auch mal in die Spitze geht. Er hat den Drang, nach vorne zu arbeiten und sucht den Weg zum Tor.