11ER: Nach drei Niederlagen in Folge hat Ihre Mannschaft mit dem 3:1-Sieg in Fell bei der SG Kenn offenbar die Kurve gekriegt. Was war der Schlüssel zu diesem Sieg? Immerhin haben Sie beim Tabellenzweiten gewonnen.

Benny Weiler: Ja, der Sieg war schon absolut verdient. Wir haben endlich Kampfgeist, Willen und Einsatz gezeigt, sind zum psychologisch sehr günstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause in Führung gegangen. Wir haben wieder die Bereitschaft gesehen, dass jeder für den anderen kämpft und die Löcher stopft. Das 2:0 kurz nach der Pause war richtungsweisend. Nach der Einwechslung von Carsten Reis bei Kenn und dem 2:1 wurde es noch mal ein bisschen eng, auch weil Emre Altintas mit Rot vom Platz musste. Doch das 3:1 nach einem Konter war dann schon erlösend. Das 1:0 kurz vor der Halbzeit gab der Mannschaft noch mal einen richtigen Push. Nach dem 2:0 war auch mehr Zug drin, wir konnten noch befreiter aufspielen.

11ER: Sie hatten vorige Woche mit Ihrem Co-Trainer Christoph Marzi die Vertrauensfrage gestellt und ihren Rücktritt angeboten. Wie fiel die Reaktion von Seiten der Mannschaft aus?

Weiler: Das Ergebnis ist bekannt: Wir beide machen als Trainer weiter. Schon die Trainingswoche hat gezeigt, dass die Spieler das Gesagte verstanden haben. Sie hat ohne uns Trainer und nach einem kurzen Besuch unserer Sportlichen Leiter Frank Bertges und Peter Grundhöfer allein zusammengesessen und sich selbst komplett hinterfragt. Sie haben es komplett angenommen und wissen, dass es an der Einstellung gelegen hat. Es war danach ein Wach-Effekt spürbar. In den Einheiten war danach deutlich mehr Zug drin. Der Auswärtssieg in Fell ist da ein zusätzlicher Pushfaktor.

11ER: Wo soll es in den nächsten Wochen hingehen?

Weiler: Wir wollen weiter Gas geben, mit Kampf, Wille und Leidenschaft auf den Platz gehen. Dann kommt das Spielerische von ganz allein. Es geht darum zu punkten und abermals zu punkten. Jedes Spiel soll so angegangen werden, als wenn man in einem Finale steht. Jeder muss mit 100 Prozent auf dem Platz sein.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner SG Weintal ein, der ja ein Mitaufsteiger ist?

Weiler: Dominik Bosl als einen Arbeitskollegen von mir, kenne ich gut. Das ist eine gute Truppe, die nach ihrem 0:3 gegen den VfL Trier richtig heiß sein werden, um das Ergebnis zu korrigieren. Sie verfügen mit u.a. Herbert Stuhlberg und Dennis Haas über herausragende Spieler.

11ER: Wie gestaltet sich die Trainingswoche?

Weiler: Da wir am Mittwoch in Longuich noch das Pokalspiel bei der SG Pölich bestreiten, haben wir nur noch ein offizielles Training angesetzt. Wir wollen rotieren und jedem Einsatzzeit geben. Es ist wichtig, dass sich keiner verletzt.

11ER: Wie beschreiben Sie die Stärken von Janik Lerch, der ja als einer der ganz Wenigen aus der glorreichen Rheinlandligazeit übriggeblieben ist?

Weiler: Janik Lerch beackert die linke offensive Außenbahn und punktet mit seiner Erfahrung, seinem Ehrgeiz und seinen lautstarken Kommandos auf dem Platz. Da muss man ihn schon manchmal zügeln. Er ist vor dem Tor kaltschnäuzig und will jedes Spiel gewinnen. Leider fehlt er uns am Sonntag aufgrund eines Kurzurlaubs.

11ER: Welche Dinge bringt Torwart Max Schmitt mit ein?

Weiler: Max ist 1,95 Meter groß und hat eine stattliche Figur. Er macht sich breit, besitzt super Reflexe und ist auf der Linie bombastisch. Max ist noch jung und gerade erst aus der A-Jugend raus. Er bringt uns in jedem Fall mit seiner Qualität weiter. Ab Oktober ist Max erst mal raus, weil er in Mainz studiert. Er wird dann nur noch punktuell nach Ehrang zu den Spielen kommen.