11ER: Ihre Mannschaft hat in Salmrohr einen wichtigen, aber doch überraschenden Punkt mitnehmen können. Wie gefährlich ist die Konstellation nach dem 2:2 noch immer?

Till Schweitzer: Die Situation ist absolut gefährlich. Die Lage ist für fünf Mannschaften noch sehr angespannt. Bis zum SV Schleid, der vier Punkte mehr auf dem Konto hat als wir, ist es richtig eng. Auch Lüxem ist noch nicht ganz raus aus dem Abstiegskampf und ebenso akut betroffen. Das 2:2 in Salmrohr hat insofern geholfen, dass wir gepunktet haben bei einer Mannschaft, die vor allem sehr heim- und extrem offensivstark ist.

11ER: Ihre Mannschaft ereilte unsägliches Verletzungspech in dieser Saison. Zeitweise und noch immer hat eine komplette Mannschaft gefehlt. Wie schaffen Sie es dennoch, jedes Wochenende genügend Spieler auf den Spielberichtsbogen zu bekommen?

Schweitzer: Das fragen sich Elmar, mein Trainerkollege, und ich manchmal selbst. Manchmal, aber eher selten, kommt ein Spieler aus einer leichten Verletzung oder Erkältung zurück, wie beispielsweise aktuell Aleks Klodt, Luca Valerius und Moritz Voigt. Einige springen in die Bresche, obwohl sie nicht fit sind. Wir profitieren vom großen Gesamtkader. Wir stellen mit Wohlwollen und großer Freude fest, dass die Jungs eine unglaublich gute Moral haben und die gesamte Mannschaft auch unglaublich intakt ist. Zeitweise war uns ja die komplette Offensive ausgefallen mit Kevin Walter, Robin Esser, Basti Neises und Philipp Brost. Letzterer musste zuletzt in der Innenverteidigung aushelfen, weil es keinen etatmäßigen IV mehr gab. Das gleiche trifft auf Nico Geib zu. Der spielte trotz eines Außenbandrisses in Salmrohr auf der Innenverteidigerposition. Patrick Herres spielte mit einem angebrochenen Zeh, Dominic Zimmermann beißt auf die Zähne, obwohl er sich seit Wochen mit Kniebeschwerden herumplagt. Es ist bemerkenswert, wie die Mannschaft dem außergewöhnlichen Verletzungspech trotzt. Ein Schlüssel ist, dass viele Spieler auf unterschiedlichen Positionen spielen können und auch bereit dafür sind. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist hilfreich, wenn man auch über A-Jugendspieler verfügen kann und die sich bereit erklären, Doppelbelastungen auf sich zu nehmen.

11ER: Welche Dinge sind notwendig in den verbleibenden Wochen, um die Bezirksliga auch in der nächsten Saison zu bereisen?

Schweitzer: Wir müssen weiterhin diese Moral, Leistungsbereitschaft und auch Leidensbereitschaft aus den letzten vier Spielen zeigen, aus denen wir sieben Punkte geholt haben. Wir müssen genauso weitermachen. Wir wissen, dass noch alles drin ist. Wir brauchen jetzt keine wöchentlichen Hiobsbotschaften mehr. Eventuell kommen in den nächsten ein, zwei Wochen Spieler, wie Basti Neises oder Tobi Geib, zurück.

11ER: Am Sonntag empfangen sie mit dem SV Tawern eine spielstarke Mannschaft, die ohne Druck auf Platz sechs rangierend befreit aufspielen kann. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schweitzer: Wir kennen Tawern gut, auch noch aus den gemeinsamen Jahren in der A-Liga. Tawern verfügt über einen sehr breiten Kader, der Ausfälle gut kompensieren kann. Sie kommen über ihre Physis und verfügen über eine eingespielte Truppe mit entsprechenden Automatismen. Mit Pascal Hurth haben sie einen Ausnahmespieler in ihren Reihen.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?

Schweitzer: Im Hinspiel hatten wir unseren personellen Tiefpunkt, als wir mit Leuten aus der zweiten Mannschaft in der Startelf gespielt und schnell mit 0:3 zurückgelegen haben. Die Partie war bereits nach 30 Minuten entschieden. Wir unterlagen 1:3.

11ER: Welche Stärken besitzt Dominic Zimmermann?

Schweitzer: Dominic kam im Winter vom SVE II und ist zu einem festen Bestandteil der Mannschaft geworden. Er ist super zweikampfstark, kann gute Pässe spielen und ist auch torgefährlich. Charakterlich einwandfrei kann Dominic in der Abwehr fast alle Positionen bekleiden. Den kannst du als Innenverteidiger, aber auch im Angriff spielen lassen.