11ER: In den ersten beiden Saisonspielen konnte Ihre Mannschaft vier Punkte verbuchen. Wie bewerten Sie diesen Saisonstart?

Jan Küchling: Es ist schwierig einzuschätzen. Im ersten Spiel hatten wir personelle Probleme, keine Torhüter und einige Spieler fehlten. Dann waren wir noch lange in Unterzahl die bessere Mannschaft und verloren am Ende zwei Punkte. Gegen Hermeskeil war es ein recht eindeutiges Spiel. Wir sind dieses Jahr in der Findungsphase und müssen erst noch sehen, wie wir gegen Topmannschaften der Klasse bestehen. Es sind auch immer wieder Spieler im Urlaub. Ich bin neu im Verein und da will man natürlich viel einstudieren. Weil aber in jedem Mannschaftsteil Spieler fehlen, ist das momentan noch schwer. Die nächsten Spiele werden also eine Standortbestimmung für uns sein. Wenn wir punkten, können wir vielleicht noch etwas oben dranbleiben.

11ER: Ihre Mannschaft hat viele junge Spieler, die teils ihr erstes Seniorenjahr spielen. Welchen Eindruck haben sie bisher hinterlassen?
Küchling: Ich glaube, am letzten Spieltag waren zehn, elf Spieler unter 19 Jahren dabei. Von ihnen gehen auch noch welche zur Schule und sind daher auch im Urlaub. Da muss man also noch abwarten. Der Sprung von der Jugend in die B-Klasse ist auch kein leichter. Das obere Drittel der Klasse ist gut besetzt. Es ist daher klar, dass unsere Spieler im ersten Seniorenjahr viel Lehrgeld zahlen müssen. Im Spiel gegen Ruwertal hat man beispielsweise gesehen, dass es an der ein oder anderen Stelle noch fehlt. Gegen Mannschaften wie Franzenheim oder die Fidei haben wir deshalb Rückschläge eingeplant. Das gehört in einem Lernprozess dazu. Demnach ist es gut, wenn wir jetzt schon den ein oder anderen Punkt holen. Man muss auch sehen, dass unser Altersschnitt ja noch von Spielern wie Jürgen Spieles oder Carsten Reis obengehalten wird.

11ER: Mit Carsten Reis und Jürgen Spieles, aber auch Markus Kündgen haben sie erfahrene Spieler in Ihren Reihen. Welche Rolle übernehmen sie im Mannschaftsgefüge?
Küchling: Carsten hat sich im Pokalspiel gegen Gutweiler den Fuß geprellt und konnte gegen Ruwertal nicht spielen. Jürgen Spieles arbeitet im Schichtdienst, auch Markus Kündgen konnte nicht beide Saisonspiele absolvieren. Gegen Ruwertal hat man gemerkt, dass uns auf dem Platz solche Erfahrung fehlt. Ohne Torwart und solche Spieler reicht es dann vielleicht nicht zum Sieg, obwohl wir in 30-minütiger Unterzahl die bessere Mannschaft waren. Das können dann Punkte sein, die am Ende irgendwo fehlen. Wie gesagt befinden wir uns aber in einem Neuaufbau, der seine Zeit braucht. Mannschaften wie Bekond, Franzenheim, Fidei oder auch Absteiger Pölich sind da schon deutlich ambitionierter, was die oberen Platzierungen betrifft.Wir sprechen ja auch von einem Neuaufbau, weil viele unserer erfahrenen Spieler deutlich kürzer treten wollen und nicht mehr regelmäßig zur Verfügung stehen werden. Man hat gegen Hermeskeil gesehen, wie viele junge Spieler bei uns auf dem Platz standen. Auch gegen Bekond werden wieder sechs, sieben 18- bis 19-jährige auflaufen.

11ER: An diesem Wochenende wartet mit Bekond eine solche ambitionierte Mannschaft …
Küchling: Grundsätzlich sehe ich es so, dass man sich in dieser Klasse in jedem Spiel behaupten kann, wenn man sich richtig reinkämpft. Es entscheiden oft Kleinigkeiten. Steht man stabil, ist aggressiv und hält dagegen, ist immer etwas möglich. Schafft man das nicht, kann man gegen solche Mannschaften aber auch schnell unter die Räder kommen, wie man beim 6:1 der Fidei gegen Mehring gesehen hat. Bekond war schon im letzten Jahr ambitioniert und ist in diesem Jahr gut gestartet. Sie haben noch keinen Punkt abgegeben, doch einen Klassenunterschied sehe ich nicht. Es wird viel von der Tagesform abhängen und wie die Kader besetzt sind.

11ER: Wie wird Ihre Mannschaft gegen Bekond besetzt sein?
Küchling: Julian Weber ist nach seiner Roten Karte gegen Ruwertal für drei Spiele gesperrt. Ansonsten müssen wir noch abwarten. Wir wollen jedem Spieler seine Chancen geben und wir können die meisten Ausfälle kompensieren, wenn auch nicht immer gleichwertig. Wir werden in jedes Spiel reingehen und versuchen, das Bestmögliche rauszuholen. Am Wochenende dürfen wir uns vor unseren eigenen Zuschauern messen und dann sehen wir, inwieweit wir gegenhalten können. Es wird für uns aber auch für Bekond eine Standortbestimmung. Danach sehen wir, wo wir stehen. Die Bekonder sind leicht favorisiert, doch wir brauchen uns nicht klein zu reden. Wir wollen jedes Spiel gewinnen.