11ER: Nach dem 1:3 in Schöndorf hat Ihre Mannschaft die ersten drei Punkte eingefahren. Was sagen Sie zum spektakulären Spiel gegen den SV Gutweiler, das Ihre Mannschaft mit sage und schreibe 7:4 gewonnen hat?

Björn Probst: Es war ein sehr wildes Spiel mit kuriosem Spielverlauf. Wir lagen nach gefühlt 20 Sekunden durch einen Abwehrfehler zurück, haben uns dann berappelt und auf 2:1 gestellt. Vor der Pause, als Gutweiler die Rote Karte bekam, sind wir auf 5:2 weggezogen und wähnten uns im scheinbar sicheren Hafen. Durch fehlende Konsequenz im Abwehrverhalten sind sie bis auf 4:5 wieder herangekommen. Erst in der Schlussphase haben wir das 6:4 und 7:4 erzielt. Dann war es aber auch vorbei.

11ER: Wie ist der große Unterschied zwischen Defensiv- und Offensivleistung zu erklären? 

Probst: Wir haben zu viele individuelle Fehler begangen, die der Gegner konsequent bestraft hat. Offensiv waren wir richtig gut, doch defensiv agierten wir erschreckend schwach. So richtig erklären kann man das nicht, weil es auch gestandene Spieler betraf, die normalerweise stabil stehen.

11ER: Wie definieren Sie die Stärken Ihrer Mannschaft?

Probst: Wir agieren offensivstark und kommen über die mannschaftliche Geschlossenheit. Das Team pflegt einen top Zusammenhalt, die Kompaktheit in allen Mannschaftsteilen ist ebenfalls eine große Stärke. Die drei Vereine stehen hinter der Mannschaft und dem Trainerteam. Das Umfeld stärkt uns in jedem Heimspiel den Rücken. Gegen Gutweiler hatten wir mehr Zuschauer als zuletzt zu Bezirksliga-Zeiten.

11ER: Wo liegen derzeit die Baustellen?

Probst: Wir müssen im Verbund einfach besser verteidigen. Gegen zehn Mann macht es keinen guten Eindruck, wenn man drei Gegentore kassiert. Da muss es bessere Absprachen, eine bessere Zuteilung und mehr Aggressivität im Zweikampfverhalten geben.

11ER: Wie setzt sich Ihre Mannschaft zusammen, wer sind die Führungsspieler?

Probst: Die Mannschaft wird von den vielen Routiniers getragen. Die Gaspers-Brüder Sven und Jens, Pascal Eli als mein Spielertrainer oder Christian Alt mit seinen 40 Jahren gehen voran. Vor Christian muss ich den Hut ziehen, dass er in diesem Alter noch so gut performt. Er war gegen Gutweiler der beste Mann auf dem Platz und kaum zu halten. Jens Gaspers ist als Abwehrchef auch der Kapitän. Unsere DNA besteht darin, über den Kampf ins Spiel zu finden. Gelingt uns das, nutzen wir auch die spielerischen Elemente und können einen ansehnlichen Offensivfußball spielen.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner VfL Trier ein?

Probst: Der VfL Trier ist eine für uns völlig unbekannte Mannschaft, die ich deshalb gar nicht einschätzen kann. Auch deren taktische Ausrichtung ist absolutes Neuland für mich. Doch ich werde mir noch ein paar Infos einholen.

11ER: Was steht in der Trainingswoche an?

Probst: Wir werden viele spielerische Elemente in die Übungen einbeziehen, explizit das Defensivverhalten ansprechen und auch ein paar Worte über das hohe Pressing verlieren. Der Fokus liegt aber klar auf der Arbeit gegen den Ball. Wir können nicht jedes Mal sieben Tore machen, um Spiele zu gewinnen, weil wir vier Stück bekommen.