11ER: Aus den letzten sieben Spielen verlor die SG Pölich sechs. Aktuell steht man mit 17 Punkten auf Platz zehn. Wie lautet Ihr Fazit zu diesem ersten Saisonabschnitt?
Alex Becker: Wir sind unzufrieden mit der Punktausbeute und unserer Platzierung, kommen aber leider mit unserer langen Ausfallliste nicht klar. Es fehlen uns einfach zu viele verletzte Stammspieler. Das fängt bei Simon Schömann im Tor an, der einen Bandscheibenvorfall hatte. Lukas Kollmann zog sich in der Vorbereitung einen Riss des hinteren Kreuzbandes zu. Das sind schon mal zwei Säulen in unserem Team, die uns früh in der Saison fehlten. Es zog sich aber weiter durch und mit Linus Roth, der lange verletzt war, Nils Engemann, Kai Morbach und Philipp Klappert fehlen uns sechs Leistungsträger. Hinzu kommen wie bei anderen Mannschaften Urlaube und Krankheiten. Hätten wir die volle Kapelle zur Verfügung und nur 17 Punkte, sollte man mir als Trainer die Frage stellen „Was machst du eigentlich?“. So müssen wir jeden Sonntag schauen, wer zur Verfügung steht und wie wir mit diesen Spielern aufstellen können. Dabei haben wir uns zu dieser Saison mit Linus Roth, Samuel Sabo, Alexander Dixius und Jan Junges gut verstärkt. Die ersten Spiele waren gut und wir noch halbwegs komplett. Danach ging es los. Jetzt hoffen wir, dass nach der Winterpause die meisten Verletzten zurückkehren und dann müssen wir abliefern. Anders funktioniert es nicht. In Irsch wollen wir jetzt wenigstens noch einen versöhnlichen Abschluss finden.
11ER: Im kommenden Jahr startet Ihr Team gegen Olewig, es folgen Hermeskeil und Bekond – kein leichter Auftakt. Was haben Sie sich für die Restrunde vorgenommen oder zählt einfach nur das Motto „So viele Punkte wie möglich verbuchen“?
Becker: Es stimmt, nach der Winterpause geht es gleich in die Vollen. Ich hoffe, dass wir eine gute Vorbereitung, die schon steht, absolvieren und dann fast alle wieder dabei sind. Unser Ziel war ein guter einstelliger Tabellenplatz und dafür benötigen wir so viele Punkte wie möglich. Momentan sind wir durch die Ausfälle weit davon entfernt. Gegen Tarforst musste ich mich mit 49 sogar selbst einwechseln. Wir stellen in der Winterpause alles auf Null und werden im neuen Jahr – in Anführungszeichen – angreifen, um eine ordentliche Restrunde zu spielen. Wir wollen gute Leistungen zeigen und auch ein Statement für die nächste Saison setzen. Das ist unser neues Saisonziel.
11ER: Im nächsten Spiel wartet mit dem SV Trier-Irsch II der direkte Tabellennachbar, der starke Leistungen zeigte, aber teils auch hohe Niederlagen hinnehmen musste. Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein?
Becker: Irsch ist schwankend in seinen Leistungen, aber das ist für eine zweite Mannschaft logisch. Ich kenne es noch aus Zeiten bei der Mehringer Zweiten. Man weiß nicht immer, wie die Personaldecke aussieht, wie die Tagesform der Spieler ist und andere Dinge – das sind alles Faktoren, die am Wochenende eine Rolle spielen. In Detzem konnten wir Irsch schlagen, schossen dabei aber zur richtigen Zeit die Tore. Ich fand sie damals spielerisch richtig gut. Aktuell sehe ich uns auf Augenhöhe. Wir wollen drei Punkte einfahren, um einen ordentlichen Jahresabschluss zu haben und mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen. Wir haben in dieser Saison spieltaktisch an uns gearbeitet und wollen nicht nur Kick and Rush spielen, sondern mit unseren jungen Spielern von hinten aufbauen. Der Kunstrasen liegt uns deshalb vielleicht sogar besser. Klar ist, dass aufgrund der Unerfahrenheit unserer Spieler Fehler passieren. Es ist eine Entwicklung, die Zeit braucht und ich hoffe, dass der Verein mir diese Zeit gibt. Es ist natürlich nichts Schönes für den Verein, wenn die erste Mannschaft nur 17 Punkte verbuchte. Unsere Mannschaft ist jedoch noch jung und ihr gehört die Zukunft. Dafür braucht es Geduld. Und das fällt auch mir sonntags nicht immer leicht. Pölich hatte noch nie so eine junge Truppe, setzte oft auf viele ältere Spieler. Zuletzt waren Fitim Zeneli mit 28 und Jan Junges mit 25 Jahren die Ältesten auf dem Platz, alle anderen gingen Richtung 18. Ich bin überzeugt, dass das der richtige Weg für den Verein und seine Zukunft ist.