In einem weiteren Abstiegsendspiel unterlag der SV Gutweiler einer erneut sehr engagierten und auswärtsstarken Mannschaft vom VfL Trier mit 1:2 und steht zwei Spieltage vor Abschluss der Meisterschaftssaison vor dem Abstieg aus der Kreisliga A.


Nun muss faktisch ein kleines Wunder her, wenn sich das Team von Trainer Andreas Wagner noch retten oder aber in ein mögliches Entscheidungsspiel einziehen will. Dabei gab es reichlich Gelegenheiten, die Partie zumindest mal nicht zu verlieren. Denn Finn Greif scheiterte in der achten Minute mit einem Foulelfmeter am gut aufgelegten VfL-Keeper Maurice Mangerich. Es wäre frühzeitig eine passende Antwort auf die Führung des VfL durch Elias Blasius gewesen, der die Trierer in der vierten Minute schon in Front geschossen hatte. Dabei gab Gutweilers Torwart Vincent Schwall keine so glückliche Figur ab, als er den Schuss von Felix Finkenberg nach vorn hatte abprallen lassen, Raul Cosano Kreutzer gedankenschnell auf Blasius ablegte und dieser die Kugel aus Nahdistanz ins Netz stocherte. In der Folgezeit scheiterten die Offensivspieler des SVG mehrfach am ausgezeichneten Schlussmann der Heiligkreuzer, Mangerich. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung wuchtete Maikel Picko eine von Martin Flesch getretene Ecke mit Vollspann unhaltbar in die Maschen – 1:1 (58.). Ein weiterer Einwechselspieler sollte die Partie dann entscheiden: Luca Kirschweng kam in der 59. Minute für Joshua Nauert in die umkämpfte Partie und ließ sich in der 73. Minute als Matchwinner feiern. Cosano Kreutzer spielte die komplette Gutweiler-Abwehr schwindelig und fand dann Blasius. Dieser sah den besser postierten Kirschweng, der sehenswert und trocken ins rechte untere Eck abschloss – 1:2 (73.). Für Gutweilers Trainer Andreas Wagner war es ein gebrauchter Tag. „Es ging schon kurios los mit dem 0:1 und zog sich dann mit dem verschossenen Elfmeter weiter durch. Bis dato hatte Finn Greif noch keinen Elfer verschossen. Da spielte sicherlich auch die Nervosität mit. Wir hatten Chancen genug, um das Spiel für uns zu entscheiden. Doch Ungenauigkeiten und unsere eklatante Abschlussschwäche haben es unmöglich gemacht, das Spiel doch noch in unsere Richtung zu ziehen. Wir haben in den entscheidenden Situationen nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, es irgendwie selbst vergeigt. Der VfL-Torwart hat seine Mannschaft mehrfach am Leben gehalten.“ VfL-Trainer Marco Neumann sprach von einem glücklichen Sieg. „Wir hatten Probleme mit den Schienenspielern von Gutweiler und ihrer taktischen Ausrichtung mit der kombinierten Fünfer-/Dreierkette. Es war ein nervös geführtes A-Liga-Spiel, bei dem Gutweiler mehr Ballbesitz hatte als wir und auch ein, zwei Torchancen mehr. Doch wir haben die Druckphase von Gutweiler gut überstanden, Herz und Leidenschaft gezeigt und eine überragende Einstellung an den Tag gelegt. Vielleicht wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Wir haben das vierte Spiel in Folge nicht verloren und in einem emotionalen, hitzigen, aber auch durchweg fairen Spiel einen kühlen Kopf bewahrt.“ Neben Torwart Maurice Mangerich, der z.B. einen Distanzschuss von Martin Flesch aus dem Winkel fischte, tat sich der junge Tom Brand als Innenverteidiger hervor. „Tom ist am Dienstag 19 Jahre alt geworden und hat am Wochenende zweimal 90 Minuten durchgespielt. Ich möchte ihn gerne hervorheben, da er in der Innenverteidigung fehlerfrei gespielt hat. Das einzige, was ich der Mannschaft ein bisschen ankreiden muss, ist die Tatsache, dass wir in den letzen sechs Minuten mehrfach das 3:1 auf dem Fuß hatten, doch die Chancen nicht machten.“ Es war in Neumanns Augen ein weiterer Schritt zum angestrebten Klassenerhalt, den die Heiligkreuzer am Sonntag beim Gastspiel in Longuich bei einem weiteren Sieg eintüten können. 

Foto: Archiv/Alfred Weinandy