Mit dem ersten Tabellenplatz außer Reichweite und einem Polster auf die Ränge vier abwärts stehen sich der SV Gutweiler und die FSG Ehrang II in einem richtungsweisenden Spiel um den zweiten Rang gegenüber. Dabei sind vor allem die Ehranger auf einen Dreier angewiesen.

Während es beim Spitzenreiter SV Mehring vermeintlich nur noch darum geht, an welchem Spieltag die Meisterschaft bejubelt werden darf, reihten sich die Kandidaten um den ersten Verfolgerplatz aneinander. Eine Lage, die sich in den letzten Wochen aufklarte. Mit dem Tabellenfünften Züsch und der SG Hochwald II, die aufgrund einer Spielabsage zweimal in Folge punktlos blieb, verabschiedeten sich zwei Teams aus dem Vierkampf. Damit verbleiben im Rennen um den zweiten Tabellenplatz nur noch der SV Gutweiler und die FSG Ehrang II. Und vor dem direkten Duell ist der Konkurrenzkampf enger denn je. Der Grund: Der SV Gutweiler ist nach fünf Restrundenspielen in 2024 zwar noch ungeschlagen, teilte sich gegen Ruwertal und Olewig (jeweils 2:2) aber nur die Punkte. Ehrang II hingegen gewann fünf Spiele, verlor nur gegen Primus Mehring und konnte so vier Punkte gutmachen. In der Tabelle trennen Gutweiler und die Ehrang-Reserve damit nur noch drei Punkte.

Ein Lichtblick für die Ehranger Reserve, deren Verein sich in einer Schieflage befindet. Die Rheinlandliga-Elf kann den Klassenerhalt zwar sportlich sichern, steht aber aufgrund zahlreicher – teils bereits feststehender Abgänge – vor dem Aus. Ein Füllen dieser Lücke mit externen Neuzugängen könnte zwar eine Option darstellen, ist aber auch mit Blick auf die fehlende Identität fraglich. Andere Möglichkeiten, wie ein Auffüllen des Kaders mit Spielern der zweiten Mannschaft oder eine Abmeldung bzw. ein Rückzug in niedrigere Spielklassen, scheinen ebenso denkbar wie das Szenario, dass die zweite Mannschaft in der nächsten Spielzeit als neue Erste firmiert. Was, wie und wo sind Fragen, die sich Verein, Trainer und Spieler derzeit noch ohne Antwort stellen müssen. Einen fehlenden Zuspruch oder mangelnde Wertschätzung für die diesjährigen Leistungen kann Benny Weiler, Trainer der Ehranger Reserve, indes nicht beklagen. Ganz im Gegenteil: So stehe der Verein voll hinter der neuen Zielsetzung zweiter Platz, der bei einem möglichen Aufstieg auch Auswirkungen auf die Neuausrichtung der FSG haben könnte.

Auf der Gegenseite steht der SV Gutweiler, der sich unter Andreas Wagner binnen eines Jahres von einer Mittelfeldmannschaft zu einem B-14-Topteam entwickelte. Trotz der guten Ausgangslage auf dem zweiten Platz, den man seit dem elften Spieltag durchgehend innehat, sieht Gutweilers Trainer den Druck bei anderen. Zwar würden einige Spieler auf die ungewohnte Lage mit Nervosität am Ball reagieren, doch ob man am Saisonende auf Rang zwei oder drei stehe, sei letztlich egal. Der Fokus liege auf der Entwicklung der Mannschaft, die taktisch ebenso zulegen könne wie in den Bereichen Konzentration und Selbstbewusstsein. An Qualität mangelt es dem Tabellenzweiten mit diversen jungen, entwicklungsfähigen Spielern schließlich nicht. 

Das Hinspiel entschied der SVG mit 3:4 in der fünften Minute der Nachspielzeit für sich. Ein Ergebnis, das im zweiten Aufeinandertreffen eine untergeordnete Rolle spielt. Insbesondere, da die Ehranger im direkten Duell aufgrund des Rückstands praktisch zum Siegen verdammt sind. Denn nur so könnte man am kommenden Wochenende – Gutweiler trifft dann auf den ungeschlagenen Spitzenreiter Mehring – aus eigener Kraft wegziehen. Siegt der SVG, kann man die nächste Woche als Bonusspiel betrachten und sich dann auf die verbleibenden vier Spiele konzentrieren. Der Druck liegt damit klar bei den Ehrangern, die allerdings auch den Kader mit der größeren Erfahrung stellen. In diesem richtungsweisenden Spiel um den zweiten Tabellenplatz dürfte damit vor allem die Tagesform von entscheidender Bedeutung sein. So oder so: Die vermutlich zahlreich erscheinenden Zuschauer dürfen auf dem Gutweilerer Rasen einen packenden Schlagabtausch zweier Spitzenmannschaften erwarten.

Gutweiler, So., 21.04., 14.30h

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