11ER: Einen Tag nach dem Auftaktsieg gegen die DJK Pluwig-Gusterath II – wo sahen Sie im ersten Spiel Verbesserungspotenzial?

Günter Karthäuser: Verbesserungspotenzial sehe ich in dem Sinne, dass wir nicht das umgesetzt haben, was wir in den Testspielen gezeigt haben. Bei dem Wetter war es aber auch schwer für die Jungs. Hinzu kommt noch die Nervosität zum Saisonstart. Man weiß ja nie genau, wo man steht. Wir haben uns auch mit Pluwig schwergetan. Sie haben sehr defensiv gespielt und auf Konter gelauert. Deshalb mussten wir noch mehr fürs Spiel machen.

11ER: Sie sagten schon öfter, dass die Weiterentwicklung der jungen Mannschaft im Vordergrund steht. Im letzten Jahr lag der Fokus auf der Taktik. Worauf richten Sie ihn in dieser Saison aus?
Karthäuser: Wir haben mit Luka Biedinger, Elias Stelker und Finn Greif ein paar A-Jugend-Spieler hochbekommen, die wir schnellstmöglich an die erste Mannschaft heranführen wollen. Auch taktisch wollen wir uns weiter verbessern. Wir haben im letzten Jahr einen großen Schritt in diesem Bereich gemacht, müssen uns jetzt aber festigen und unsere Leistung von Spiel zu Spiel abrufen. Wir haben noch viele junge Spieler und da sind immer Schwankungen im Spiel. Dinge, die im Training oder im letzten Spiel noch perfekt funktioniert haben, laufen zwei Tage später vielleicht gar nicht rund. Da gilt es, die Automatismen zu finden und jeden Spieltag zu zeigen. Wie gesagt, ist unsere Mannschaft aber noch jung und das wird seine Zeit brauchen.

11ER: Neben den drei A-Jugendlichen rückte auch Fabio Zinni in den Kader. Welche Rolle trauen Sie diesen Spielern in diesem Jahr zu?
Karthäuser: Finn Greif hat sich schon sehr gut integriert und auch in den Testspielen gute Leistungen gezeigt. Er musste in den ersten Spielen aber noch eine Sperre absitzen. Elias Stelker ist ein ähnlicher Spieler, auch für den Offensivbereich. Leider hat er noch Nachwirkungen von Corona und konnte noch gar nicht trainieren. Fabio Zinni kam aus Zewen, hat aber fast vier Jahre keinen Fußball mehr gespielt. Bei ihm geht es erst einmal darum, das Ballgefühl wiederzufinden und die nötige Kondition aufzubauen. Man hat aber schon Ansätze gesehen, dass er Mitte der Saison noch eine Alternative werden kann.

11ER: Mit der SG Franzenheim wartet ein vermeintlich schwerer Brocken auf Ihr Team. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?
Karthäuser: Gegen Franzenheim haben wir im letzten Jahr knapp im Pokal verloren und in einem Testspiel unentschieden gespielt. Gegen Schöndorf haben wir das Hinspiel 2:4 verloren, das Rückspiel genauso hoch gewonnen. Da haben ihnen aber ein paar Spieler gefehlt. Als eine Mannschaft sind sie für mich jetzt der absolute Favorit – nicht nur an diesem Wochenende, sondern für die ganze Saison. Wenn sie das Potential beider Mannschaften auf den Platz bringen, sind sie klar ein Meisterschaftskandidat. Als neu zusammengewürfelte Mannschaft müssen sie sich aber auch erst mal finden. Wie schnell das geht, wird entscheidend für ihren Erfolg sein.

11ER: Wo sehen Sie die Stärken der Franzenheimer?
Karthäuser: Sie sind in der Offensive, aber auch im Mittelfeld sehr gut besetzt. Mit Kevin Greilich haben sie einen Ausnahmespieler, der ein super Ballgefühl, Auge und tolle Laufwege hat. Ich kenne ihn noch aus der Jugend. In der Abwehr ist Franzenheim vielleicht etwas anfällig. Dort können wir vielleicht Nadelstiche setzen. Aber auch das wird verdammt schwer.

11ER: Wie ist Ihre Mannschaft am Wochenende besetzt?
Karthäuser: Der Ein oder Andere ist im Urlaub, könnte aber am Wochenende wieder da sein. Finn Greif ist jetzt wieder spielberechtigt und kann uns unterstützen. Ein Fragezeichen steht noch hinter Oliver Hilsemer, der gegen Pluwig in der Halbzeit mit einer Zerrung ausgewechselt werden musste. Wir werden wieder eine gute Truppe stellen und dann alles geben, um unsere Chance zu nutzen.