11ER: In den letzten Wochen konnte der SV Gutweiler einige Punkte einfahren. Nur gegen Mehring war nichts zu holen. Was gibt es zu den jüngsten Leistungen zu sagen?

Günter Karthäuser: Gegen Mehring hatten wir einen totalen Aussetzer und haben uns eigentlich die ganze Zeit auf dem Platz angemeckert. Ansonsten bin ich mit den Leistungen zufrieden und wir haben uns gesteigert. Die Jungs sind fokussiert und arbeiten im Training gut mit. Um noch ein Stück nach oben zu kommen oder eine Etage höher, fehlt es uns aber noch an Erfahrung. Der Verein ist dennoch sehr zufrieden und ich sehe uns auf einem guten Weg, in ein oder zwei Jahren noch ein paar Plätze höher zu kommen.

11ER: Ist das auch das vorgegebene Ziel des Vereins?
Karthäuser: Der Verein macht uns da gar keinen Druck und hat auch keine konkreten Ziele vorgegeben. Wir wollen unseren Vorjahresplatz aber wenn möglich toppen. Doch auch wenn wir am Ende wieder Sechster werden, wäre es super. Was uns wichtiger ist, ist, dass wir nichts mit Abstiegsrängen zu tun haben. Das Gute an diesem Jahr war wirklich, dass keiner mehr auch nur an die Abstiegsränge dachte. Die Jungs haben sich völlig von diesen Gedanken befreit. Das erste halbe Jahr als Trainer in Gutweiler war das eine völlig andere Sache. Da war es ein großes Thema, weil die Mannschaft zwei Spielzeiten unten drin statt und eigentlich nur durch Corona nicht abgestiegen ist. Jetzt sind wir deutlich gefestigter.

11ER: Die Mannschaft hat also neues Selbstvertrauen gewonnen?
Karthäuser: Absolut. Das können wir mit einem guten Mittelfeldplatz bestätigen. Wie gesagt: Wenn wir unter den ersten Sechs bleiben, ist es super; wird es Platz fünf und wir steigern uns um einen Platz im Vergleich zur Vorsaison, wäre es noch besser.

11ER: Gibt es Spieler, die für Sie in dieser Saison durch ihre Entwicklung hervorstechen?
Karthäuser: Am Anfang war er wegen Corona noch kein Thema, doch mittlerweile spielt Elias Stelker eine gute Rolle in unserem Team. Er kam zwar erst hoch, ist aber jemand, der den Unterschied machen kann. Auch Finn Greif ist jemand, der unsere Offensive belebt. Es sind aber nicht nur junge Spieler, sondern auch die alten Hasen wie Chris Flesch oder Michael Wick, die unheimlich viel Erfahrung mitbringen. Sie unterstützen die Jungen und helfen dabei, ihr Potenzial abzurufen. Was das betrifft, haben wir ein gesundes Mittelmaß in der Mannschaft.

11ER: Im letzten Spiel verlor man mit 1:5 gegen Franzenheim. Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel? Was erwarten Sie dieses Mal?
Karthäuser: Ich habe keine guten Erinnerungen. Franzenheim ist auch jetzt der ganz klare Titelfavorit und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sie ähnlich wie Schweich im letzten Jahr durchmarschieren. Sie haben uns damals hoch gepresst, viel Druck aufgebaut und waren mit ihrem schnellen Umschaltspiel kaum zu stoppen. Hinzu kommen noch Ausnahmespieler wie Michael Hassani oder Kevin Greilich.

11ER: Wie lautet Ihr Matchplan?
Karthäuser: Wir sind noch dabei, einen Matchplan zu erstellen. Ich kann aber schon sagen, dass wir uns nicht so ängstlich wie im Hinspiel verhalten wollen. Da hatten wir zu großen Respekt und sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe reingekommen. Wir wollen definitiv aggressiver und näher an den Gegenspielern sein. Wir dürfen Franzenheim nicht mehr so viele Räume geben, sonst werden wir überlaufen.

11ER: Wie ist die personelle Lage vor dem Spiel gegen den Spitzenreiter?
Karthäuser: Sehr gut. Unsere Langzeitverletzten wie Vincent Schwall oder Oliver Hilsemer werden weiterhin fehlen und erst zur Rückrunde wieder zur Verfügung stehen, doch ansonsten sollten alle an Bord sein. Auch Michael Wick, der uns zuletzt fehlte, ist aus seinem Urlaub zurück.