11ER: Beim jüngsten Auswärtsspiel in Schleid gelang Ihrer Mannschaft auf dem letzten Drücker noch der 2:2-Ausgleich. Wie schätzen Sie diesen späten Punktgewinn ein?
Alexander Volk: Wir haben bis zum Ende daran geglaubt und auch für diesen Punkt gekämpft. Fühlte sich dann am Ende auch an wie ein Sieg. So etwas ist kein Zufall, das ist Mentalität und Teamspirit. Die Jungs haben verstanden, dass Spiele nicht in der 85. Minute enden. Großes Lob an die Mannschaft.
11ER: In welchen Tabellenregionen kann Ihre Mannschaft in den Wochen vor der Winterpause stehen?
Volk: Vor der Saison haben wir gesagt, dass jedes Spiel eine Schlacht um Punkte wird. Wir schauen nicht jede Woche auf die Tabelle. Wir denken von Training zu Training, von Spiel zu Spiel. Wenn wir weiter so akribisch arbeiten, stehen wir dort, wo wir hingehören.
11ER: Wie sieht die Trainingswoche aus, welche Inhalte stehen im Fokus?
Volk: Da uns am Samstag ein Schwergewicht erwartet, geht es viel um Haltung und auch darum, die eigene Rolle anzunehmen. Unsere Jungs müssen wissen, dass wir den Ball auch mal längere Zeit nicht haben werden und uns damit auch wohlfühlen. Geduld und defensive Disziplin, in Momenten da zu sein, in denen wir den Ball gewinnen können, und eiskalt im Umschalten zu sein, sind Schwerpunkte, die wir herausarbeiten möchten. Standards werden auch ein Thema sein.
11ER: Welche Stärken bringt Lukas Duvivier mit?
Volk: Luki im Team zu haben, ist ein wie ein Cheatcode. Ich habe selten einen Offensivspieler gesehen, der aus totgeglaubten Situationen noch etwas kreiert. Der Knoten wird jeden Moment bei ihm platzen. Er hat diesen Killer-Instinkt, ist unkalkulierbar, kreativ, ein Gamechanger. Aus einer halben Chance macht er plötzlich eine ganze. Gegner hassen es, gegen ihn zu spielen, weil sie ihn nicht kontrollieren können.
11ER: Und Marco Hattenrath. Was zeichnet ihn aus?
Volk: Hattenrath ist ein Leader. Den rufst du nachts an, und er läuft ins brennende Vereinsheim, nur um das Trikot zu retten. Er verbindet die Mannschaft. Er ist laufstark, spielintelligent und bringt Balance zwischen Defensive und Offensive in unser Spiel. Marco macht das, was in keiner Statistik steht, er gibt uns das Gefühl von Sicherheit.
11ER: Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Marco Michels: Wir sind in den ersten fünf Spielen gut in die Saison gestartet. Aufgrund des starken Auftaktprogramms mit Schweich, Tarforst und Salmrohr hätten wir die sieben Punkte aus fünf Spielen als Aufsteiger vorher unterschrieben. Die Jungs arbeiten sehr gut und konzentriert in den Trainingseinheiten und gewöhnen sich an das neue Spielsystem. Dieser Prozess benötigt Zeit, auch um sich an das andere Tempo in der neuen Liga zu gewöhnen.
11ER: Was läuft richtig gut, welche Baustellen müssen Sie im Trainerteam noch bearbeiten?
Michels: Wir stellen mit aktuell erst acht Gegentoren eine der besten Defensiven der Liga. Unsere Chancenverwertung ist hingegen noch ausbaufähig. Leider haben wir es in den letzten beiden Spielen verpasst, unser Punktepolster auszubauen. Wir müssen gegen Zewen und Schleid zur Halbzeit 3:0 führen. Wichtig ist jedoch, dass wir uns die Chancen herausspielen, und ich bin mir sicher, dass der Knoten irgendwann platzen wird.
11ER: Wen erwarten Sie zur Winterpause ganz vorn?
Michels: Ganz vorne erwarte ich zur Winterpause den FSV Trier Tarforst.
11ER: Wie schätzen Sie die SG Saartal ein?
Michels: Ich kenne die SG Saartal noch aus früheren Zeiten. Ich habe schon oft gegen Saartal mit der SG Ellscheid und der SG Schneifel gespielt. Wir treffen auf eine jahrelang eingespielte Mannschaft, die mit Peter Schuh einen erfahrenen Trainer an der Seite haben und Offensivpower entwickeln können.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an frühere Gastspiele im Saartal?
Michels: Frühere Gastspiele bei der SG Saartal waren immer sehr hitzig, aber welches Fußballerherz mag keine Flutlichtspiele an einem Samstagabend? Auch wenn wir über hundert Kilometer für das Auswärtsspiel zurücklegen müssen, freuen wir uns auf die Herausforderung.