Am 27. Oktober entschied der Fußballverband Rheinland den Pflichtspielbetrieb einzustellen und noch immer hat sich an dieser Entscheidung nichts verändert. Am 27. März soll nun ein Beirat des FVR über eine Annullierung oder Fortsetzung beraten.

Nach der abgebrochenen Saison 19/20 ist auch die aktuelle ein Spielball von Corona. Seit mehreren Monaten ist die Spielzeit 20/21 unterbrochen und wann, wie und ob überhaupt es weitergehen kann, steht noch aus. Das überrascht nicht, denn momentan lassen sich keine verlässlichen Voraussagen treffen. Eine Situation unter der vor allem die Vereine leiden, die sich lediglich etwas Planungssicherheit wünschen.
Zwar profitierte vor allem Rheinland-Pfalz aufgrund seiner niedrigen Inzidenz-Zahlen von den Beschlüssen der letzten Bund-Länder-Konferenz, doch fest steht: die Corona-Fälle steigen wieder. Das nimmt auch der Fußballverband Rheinland zur Kenntnis, der erst fünf Tage nach der für den 22. März angesetzten Ministerpräsidentenkonferenz über eine Annullierung oder Fortsetzung dieser Saison beraten möchte. 

Wie sieht es in anderen Verbänden aus?

Die aktuellen Corona-Beschlüsse sorgen vielerorts für Verwirrung und ermöglichen es in manchen Teilen Deutschlands nicht allen Vereinen zeitgleich das Training wieder aufzunehmen – trotz der gleichen Staffelzugehörigkeit. Aus solchen und ähnlichen Gründen legte der Hamburger Fußballverband bereits Anfang März den Abbruch der Spielzeit 20/21 fest. Auf einem außerordentlichen Verbandstag sprachen sich 125 stimmberechtigte Vereine mit 91,4% für den Saisonabbruch aus. Die Folge ist die Einstellung des Meisterschafts- und Pokalspielbetriebs. Die Staffeleinteilung bleibt für die kommende Saison bestehen, Auf- und Absteiger wird es keine geben.

Auch der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat die Saison bereits abgebrochen, will – wenn möglich – jedoch die Pokalspiele absolvieren. Zudem soll es ab Mai einen freiwilligen „Derby-Cup“ geben, bei dem in 6er-Gruppen jeweils regionale Vereine gegeneinander antreten können.
Anders die baden-württembergischen Verbände, die Mitte Februar eine Änderung der Spielordnung beschlossen und weiter auf die Fortsetzung hoffen. Hier setzte man sich zugleich eine Deadline: Sollen die direkten Auf- und Absteiger feststehen und eine anschließende Relegationsrunde bis zum 20. Juni abgeschlossen werden, muss die Saison bis zum 9. Mai starten. Ist das nicht der Fall, droht die Annullierung. Wie gespalten über diesen Entschluss diskutiert wird, zeigt das eingeholte Meinungsbild des Mitgliedsvereine: 45% sind für den Entschluss, 35% für einen direkten Abbruch ohne Auf- und Absteiger.
Der Niedersächsische Fußballverband hofft ebenfalls auf eine Fortsetzung der Spielzeit 20/21 wie Präsident Günter Distelroth erklärt: „[…]Unsere Maxime bleibt daher der Wunsch, die Saison sportlich zu beenden. Dafür haben wir in den Gremien den Rahmen geschaffen und unter anderem eine mögliche Verlängerung der Saison über den 30. Juni hinaus beschlossen.“

Ergibt eine Fortsetzung Sinn?

Inwieweit eine Fortsetzung der Saison Sinn ergibt, ist schwer zu sagen. Sicherlich wünschen sich alle Vereine ein sportliches Ende der Spielzeit – zumindest sofern dafür die Grundlagen gegeben sind. Diese können jedoch nicht nur von den Fußballverbänden geschaffen werden, sondern richten sich in erster Linie nach der Politik und den Inzidenz-Zahlen. Fest steht aber schon jetzt: Irgendwann muss unter die aktuelle Saison ein Schlussstrich gezogen werden. Nur so können die Vereine aber auch der Verband langfristig planen. Zudem sollte eine Verlängerung der Saison nicht das Ziel sein. Vielmehr könnte ein früherer Start der neuen Spielzeit einen engen Spielplan entzerren und den Druck von allen Beteiligten nehmen.

So oder so: Die Fußballer der Region werden sich noch bis zum 27. März gedulden müssen. Dann wird hoffentlich feststehen, ob eine weitere Saison abgebrochen wird oder wie die Rückkehr in den Spielbetrieb aussieht.