11ER: Mit dem 3:2-Heimsieg gegen die SG Osburg bleibt Ihre Mannschaft Tabellenführer der Kreisliga A. Wie haben Sie das Spiel gesehen? War es ein schwieriges und enges Spiel, wie es das Ergebnis auf den ersten Blick vermuten lässt?
Till Schweitzer: Es war das erwartet schwere Spiel. Osburg war stets über Konter gefährlich, doch insgesamt haben wir nicht viel zugelassen. Beeindruckend aus meiner Sicht war, dass wir nach dem 1:2-Rückstand schnell zurückgekommen sind. Bis zur Halbzeit hatten wir ja bereits dreimal Aluminium getroffen und hätten 4:2 führen können. Der Sieg ist absolut verdient, auch wenn Osburg eine gute Partie abgeliefert hat.
11ER: Wie stellt sich für Sie die derzeitige Tabellenkonstellation dar? Denn gegenüber Eintracht Trier, das überraschend 2:4 zuhause gegen Trier-Irsch verloren hat, haben Sie sich einen Vorsprung von jetzt bereits acht Punkten erarbeitet.
Schweitzer: Das muss man differenziert betrachten. Die Eintracht hat ein Spiel weniger und wenn sie am nächsten Dienstag im Nachholspiel Pluwig schlagen, sind sie wieder dran. Nach wie vor, auch wenn es wieder eine Floskel ist, wollen wir nicht auf die Tabelle gucken. Wir müssen jede Woche 100 Prozent geben, um als Sieger vom Platz zu gehen. Pluwig steht auch nicht zu Unrecht da oben. Die Spitzenteams geben sich nicht viel. Die Eintracht zähle ich nach wie vor zu den heißen Titelkandidaten, auch wenn sie jetzt ein paar Mal nicht gewonnen haben. Trier-Irsch und Föhren, das vergangene Saison schon stark war, rechne ich auch in die Spitzengruppe mit ein. Föhren ist super heimstark und unangenehm zu spielen. Wir stehen mit unseren 23 Punkten super da, keine Frage, doch die Wochen der Wahrheit kommen noch.
11ER: Welche Dinge haben in den letzten Wochen sehr gut funktioniert?
Schweitzer: Vor allem, dass wir die Fähigkeit besitzen, auf Gegentore und Rückstände optimal reagieren zu können. Wichtig ist, dass wir mit Demut und Respekt an jede Aufgabe herangehen und uns gegenseitig pushen. Nach vorne sind wir brutal gefährlich und auf dem Platz eine Einheit. Mittlerweile können wir flexibel agieren, sowohl über die Außenpositionen als auch über das Zentrum. Ich sehe schon eine gewisse Entwicklung sowohl bei jedem Einzelnen als auch beim gesamten Team. Die Spieler werden auch durch gemeinsame Aktivitäten zusammengeschweißt. Wir waren Drachenboot fahren und einmal im Monat gibt es einen Mannschaftsabend, wo wir entweder in der Dorfkneipe was zusammen essen und aber die Spieler auch mal selbst kochen. Wir gehen auch oft gemeinsam Fußball gucken.
11ER: Wo besteht Verbesserungsbedarf?
Schweitzer: Wir müssen noch besser die Konstanz halten und das Tempo in jedem Spiel aufs Feld kriegen. 90 Prozent reichen gegen keinen Gegner, wir müssen stets an unsere Leistungsgrenze gehen. Die Mannschaft muss weiter wachsen und Erfahrungen sammeln, immerhin haben wir eine noch sehr junge Mannschaft. Gut wäre, in einigen Situationen die Hitzigkeit abzulegen und insgesamt noch cleverer in den Zweikämpfen zu sein, um keine Roten Karten zu provozieren.
11ER: Wo liegen die Stärken von Moritz Voigt?
Schweitzer: Moritz ist ein super giftiger Spieler mit dem unbedingten Siegeswillen. Als Außenverteidiger besitzt er einen enormen Offensivdrang, defensiv hat er seine Stärken im Zweikampfverhalten, weil er keinen Ball verloren gibt. Manchmal agiert er noch einen Tick zu hitzig. Moritz passt charakterlich vor allem sehr gut zur Mannschaft.