Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage, klarer die Favoritenrolle nicht sein: Während Kellerkind Euren die Minimalchance auf den Klassenerhalt nutzen möchte, krönte sich die DJK St. Matthias vor dem letzten Saisonspiel bereits zum Meister.
Der TuS Trier-Euren belegt derzeit den zwölften Tabellenplatz und damit einen direkten Abstiegsplatz. Hatte die Elf von Ramon Jahn vor wenigen Wochen nach dem Freudenburg-Sieg alles selbst in der Hand, verspielte man beim 3:4 gegen Konz II die möglicherweise entscheidenden Punkte. Es folgten hohe Niederlagen gegen Saartal II (8:1) und Könen (0:4), während der ärgste Konkurrent Filzen das Polster auf drei Punkte ausbaute. Ausweglos ist die Situation der Trier-Wester jedoch nicht: Am letzten Spieltag beendete der Aufsteiger seine Niederlagenserie und teilte sich gegen die SG Langsur II die Punkte; Filzen hingegen verpasste erneut die Vorentscheidung und unterlag Primus Matthias, der dadurch den Aufstieg bereits sicher hat.
Aufgrund dieser Ergebnisse ergibt sich vor dem letzten Spieltag eine interessante Konstellation, bei der für die noch abstiegsbedrohten Kellerkinder alles möglich ist. Filzen steht bei 22 Punkten, Euren folgt dahinter mit 20, Konz II hat derzeit 19 auf dem Konto. Die Ausgangslage ist damit klar: Euren und Konz II müssen, um die Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren, dreifach punkten. Gelingt das nicht, hält Filzen die Klasse. Siegt der SV Filzen-Hamm, bleibt dieser ebenfalls sicher in der Klasse – unabhängig vom Ausgang der anderen Spiele. Spannend wird es bei einer Punkteteilung der Filzener, denn dann würde ein Sieg der Eurener zu einem Entscheidungsspiel führen.
Gedankenspiele, die selbstredend einen Sieg des TuS voraussetzen. Wie schwer das werden dürfte, erklärt sich bei einem Blick auf die Tabelle, die der kommende Gegner DJK St. Matthias anführt. Die DJK gab sich in dieser Saison nur ein einziges Mal geschlagen, teilte sich nur dreimal die Punkte, siegte 21 Mal bei 114 eigenen Toren – Letzteres ist mit Abstand Liga-Bestwert. Die Offensivpower bekamen auch schon die Eurener zu spüren, die im Hinspiel 7:0 unterlagen, nun aber das eigene Publikum im Rücken haben. Nichtsdestotrotz wartet eine maximal schwere Aufgabe auf den TuS, der mit 33 Toren so viele erzielte, wie die Mattheiser in dieser Saison kassierten. Die Favoritenrolle könnte demnach nicht klarer sein, zumal die Eurener eine der schwächsten Defensivreihen der Liga stellen (84).
Und: Auf eine unkonzentriert auftretende DJK sollte man nicht hoffen, ist die Elf von Ahmed Boussi doch seit 16 Spielen ungeschlagen und steht aktuell bei acht Siegen in Serie. Auch wenn die Meisterschaft durch das Remis der SG Serrig in Könen „auf der Couch“ gefeiert werden konnte, werden die Trierer im ersten Auftritt nach dem Titelgewinn keine Niederlage einstecken wollen. Dies könnte der TuS Euren zu seinem Leidwesen zu spüren bekommen.
Trier-Euren, So., 26.05., 15.00h
Foto: Archiv/Sandra Maes