11ER: Die SG Weintal ist aktuell in ihrer dritten Saison. Sie selbst haben einen Posten im Gesamtvorstand des SV Krettnach und sind Trainer der SGW – war die Gründung der Weintal-SG rückblickend die richtige Entscheidung?
Dominik Bosl: Wenn wir uns die letzten anderthalb Jahre anschauen, dann ja. Im ersten Jahr hatten wir ein paar Anlaufschwierigkeiten. Es gab drei Trainerwechsel, bis ich ins Amt kam und alles verlief etwas holprig. Jetzt lässt sich klar sagen, dass es für alle drei Vereine die richtige Entscheidung war. Wir haben mit unserer Ersten eine super Truppe auf dem Platz und konnten sogar eine dritte Mannschaft gründen. Wenn man sich in der Region umschaut, geht der Trend ja eher zu noch größeren Spielgemeinschaften und weniger Mannschaften. Ich sehe uns deshalb auf einem guten Weg – auch was den Unterbau betrifft. Unsere A-Jugend spielt in der Bezirksliga, unsere B-Jugend schloss die Hinrunde der Rheinlandliga auf dem ersten Platz ab und hat Chancen, in die Regionalliga aufzusteigen. Wir sind also gut aufgestellt.
11ER: Sind aus der A-Jugend Verstärkungen für die kommende Saison zu erwarten?
Bosl: David Reuter und Phil Lübeck waren schon das ein oder andere Mal bei unserer ersten Mannschaft dabei. Wir wollen ihre Einsätze aber gezielt angehen und nutzen in den letzten Wochen dafür ihre Ferien. Sie trainieren mit ihrer Bezirksliga-Mannschaft dreimal in der Woche, das ist mehr als genug. Sie sind auf einem guten Weg. Lübeck machte am letzten Wochenende sein erstes Spiel für uns und war richtig stark. Er hat mich positiv überrascht und schoss ein Tor. Auch David Reuter traf. Ansonsten sind soweit alle anderen A-Jugend-Spieler noch im jüngeren Jahrgang.
11ER: Ein Spieler, der deutlich mehr Erfahrung mitbringt, ist Herbert Stuhlberg, der als einziger Feldspieler alle Spiele durchspielte. Welche Rolle übernimmt er in der Mannschaft?
Bosl: Herbert ist ein absoluter Leader und, seitdem wir von Dreier- auf Viererkette umgestellt haben, zurück auf der Sechs. Er ist Dreh- und Angelpunkt, mit seinem starken linken Fuß torgefährlich und spielt gute Pässe in die Spitze. Als Co-Trainer ist er mein verlängerter Arm auf dem Platz und jemand, mit dem ich mich lange über die Aufstellung austauschen kann. Das ist wichtig, denn wir haben einen großen Kader und da ist es wichtig, alle bei Laune zu halten und Entscheidungen abzuwägen.
11ER: Im nächsten Spiel wartet die SG Wawern, die mit drei Punkten Vorsprung auf Ihre Mannschaft die Liga anführt. Was für ein Spiel erwarten Sie?
Bosl: Wawern ist auch als Aufsteiger eine absolute Spitzenmannschaft. Mit Carsten Vogel konnten sie sich offensiv extrem verstärken und auch im Tor gewannen sie mit Daniel Haas einen richtig guten Spieler dazu, an dem wir selbst interessiert waren. Was ich erwarte? Einen spielstarken Gegner, der gegen uns mitspielen und sich nicht hinten reinstellen wird. Es wird ein offener Schlagabtausch. Wir müssen schauen, dass wir Carsten in den Griff bekommen, denn vorne sind wir selbst immer für das ein oder andere Tor gut.
11ER: Wie gestaltet sich die personelle Lage? Sind die Weiland-Brüder wieder dabei?
Bosl: Matze Nadler hat sich im letzten Spiel zumindest einen Bänderriss zugezogen, vielleicht ist auch das Syndesmoseband gerissen. Er wird uns also länger fehlen. Eric Henter hat immer noch muskuläre Probleme und kann nur dosiert trainieren. Die Weiland-Brüder sind dafür zurück. In so einer Saisonphase hat man immer ein, zwei Verletzte, aber ansonsten können wir aus dem Vollen schöpfen. Unser Gesamtkader ist so breit, dass wieder ein paar Spieler bei unserer zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen, die klar das Zeug für die Erste haben. Was das betrifft, können wir uns glücklich schätzen.