11ER: Welche Einschätzung treffen Sie nach dem 2:1-Sieg gegen Pluwig, was war der Schlüssel?
Andreas Schneider: Nach einer schwachen ersten Halbzeit haben wir uns in der zweiten Halbzeit klar gesteigert. Wir konnten die Anzahl an fahrlässigen Fehlpässen deutlich minimieren, hatten mehr Ruhe im Spielaufbau und haben unser Anlaufverhalten sowie die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen besser abgestimmt. Das hat uns mehr Zugriff aufs Spiel gegeben. Die Entstehung unserer beiden Tore war schön herausgespielt. Nach dem Führungstreffer hat die Mannschaft alles reingeworfen, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Das Ding nach Rückstand noch zu drehen und zuhause zu gewinnen, war wichtig für die Jungs – das gibt Selbstvertrauen und zeigt, dass wir als Team funktionieren.
11ER: Wie haben Sie es als Trainer verstanden, die Jungs auf den Punkt genau so zu fokussieren?
Schneider: Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut und die Mannschaft zieht voll mit. Wir setzen jede Woche Schwerpunkte und gehen diese gezielt an. Man merkt, dass keiner die Situation vom letzten Winter noch mal erleben will – die Jungs sind von Beginn bei der Sache und wissen, worauf es in dieser Saison ankommt. Umso schöner, dass sie sich für die starke Trainingswoche mit dem Sieg gegen Pluwig belohnen konnten. Zudem tausche ich mich intensiv mit unserem Co-Trainer Louis Welter aus. Als mitspielender Co-Trainer ist er ganz nah an der Mannschaft dran, bringt wichtige Impulse ein und hilft auch dabei, die Jungs emotional mitzunehmen und zu pushen.
11ER: Wie fällt Ihre Bewertung der ersten beiden Spiele aus?
Schneider: In Schillingen hatten wir uns eigentlich drei Punkte vorgenommen, aber wenn man den Spielverlauf betrachtet und wir zudem 25 Minuten in Unterzahl spielen mussten, ist der Auswärtspunkt absolut in Ordnung. In Fell war vieles neu für uns – ohne ein Testspiel dort mussten wir uns erst an die Abläufe gewöhnen. Dass wir gegen eine starke Pluwiger Mannschaft das Spiel drehen konnten, war wichtig. Mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen sind wir zufrieden, bleiben aber realistisch und wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.
11ER: Wie stellen Sie die Mannschaft taktisch ein?
Schneider: Aus dem Pokalspiel gegen Schweich, das mit 1:5 verloren ging, konnten wir einige wichtige Erkenntnisse mitnehmen. Damals waren wir personell stark eingeschränkt, jetzt können wir auf einen deutlich breiteren Kader zurückgreifen. Schweich bringt eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen, dynamischen Spielern mit viel Tempo mit. Wir erwarten ein intensives, kampfbetontes Spiel. In der Trainingswoche liegt der Fokus darauf, diese Intensität anzunehmen, klare Abläufe zu festigen und uns taktisch gut vorzubereiten. Entscheidend wird sein, dass wir von Beginn an dagegenhalten und uns – anders als im Pokalspiel – nicht zu leicht den Schneid abkaufen lassen.
11ER: Welche Stärken können Sie von Neuzugang Tony Franzen nennen?
Schneider: Tony ist von Ruwertal II zu uns gekommen und kann auf den Außenbahnen eingesetzt werden. In der Vorbereitung hat er mit konstant guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Er hört gut zu, nimmt Tipps an und setzt das, was man ihm mitgibt, zuverlässig um. Außerdem ist er super fleißig und hilft auch hinten mit. Nach vorne bringt er Tempo mit und hat ein gutes Auge für Situationen im letzten Drittel. Auch wenn er nicht der größte Spieler ist, geht er mit richtig guter Intensität in die Zweikämpfe und kann sich da auch behaupten. Was ihm noch ein bisschen fehlt, ist die Überzeugung und der Mut im Eins-gegen-Eins – da darf er ruhig noch selbstbewusster auftreten.
11ER: Welche Bedeutung hat das Derby in Schweich für Sie persönlich?
Schneider: Das Derby in Schweich hat für mich persönlich eine besondere Bedeutung. Ich habe dort meine gesamte aktive Laufbahn verbracht, und es ist ungewohnt, die Gästekabine zu betreten.