11ER: Nach dem Spielausfall gegen Rascheid kommt Ihre Mannschaft rein tabellarisch nicht vom Fleck. Was beschäftigt Sie als Trainer derzeit am meisten?

Peter Schuh: Die derzeitige Tabellenkonstellation. Die Situation im Klassement ist tatsächlich sehr eng. Zwischen dem SV Konz auf Platz sechs und Schillingen, Lüxem auf den zwei Abstiegsplätzen liegen gerade mal zehn Punkte Differenz. Die Liga ist ausgeglichener denn je. Das bedeutet, dass du dir keine Fehler erlauben darfst und immer am obersten Level spielen musst. Gelingt es dir als Trainer nicht, 100 Prozent bei den Jungs herauszukitzeln, wird es schwierig, Spiele in der Bezirksliga zu gewinnen.

11ER: Mit 20 Punkten rangiert Ihre Mannschaft auf Mittelfeldplatz acht. Wie fällt Ihre generelle Einschätzung zur Saison aus?

Schuh: Wir hätten liebend gerne fünf, sechs Punkte mehr, die drin gewesen wären, um einen wesentlich größeren Puffer nach unten zu haben. Wir haben von Saisonbeginn an mit einer riesigen Verletzungsmisere zu kämpfen. In dieser Form habe ich das in meiner langen Trainerlaufbahn so noch nicht erlebt. Das Schlimme daran ist, dass kein Ende in Sicht ist, was die Langzeit-, aber auch die Kurzzeitverletzten betrifft. Doch die Jungs, die spielen und Woche für Woche bei der Stange sind, geben ihr Bestes, sind mit großem Eifer bei der Sache und bringen eine gute Einstellung mit in die Trainingseinheiten. Ich kann sagen, dass trotz des unbefriedigenden achten Platzes alle an einem Strang ziehen. Da muss ich auch den Verantwortlichen bei der zweiten Mannschaft, Erhard Groß und Thomas Konz, ein riesiges Kompliment machen, die mich hier großartig unterstützen.

11ER: Welche Spieler, die aus der A-Jugend oder der zweiten Mannschaft gekommen sind, haben denn eine gute Entwicklung vollzogen?

Schuh: Zunächst muss ich sagen, dass die etablierten Spieler, wie Lukas Kramp, der nach wie vor einer der besten Stürmer der Liga ist, Lucas Jakob, der als Teamplayer und Leistungsträger vorangeht oder Basti Hennen, der im Zentrum so ziemlich alles abräumt, mit Leistung und Überzeugung vorangehen. In diesem Zusammenhang haben die jungen Nick Pauly, Nick Weber, Melvin Clemens und Jakob Ludwig eine wirklich positive Entwicklung genommen.

11ER: Angesichts der Personalprobleme, die ja nicht mit Beginn der Winterpause in drei Wochen enden, ist es da nicht ratsam, personell nachzujustieren?

Schuh: Es ist immer schwer, im Winter gute Leute zu kriegen. Ich bin auch kein Freund davon, das gesamte Umland nach potentiellen Neuzugängen abzugrasen. Wenn jemand freiwillig zu uns kommen möchte, findet sich immer ein Weg zusammenzukommen, wenn es für beide Seiten passt. Für die neue Saison werde ich schon meine Fühler in Richtung Saarland oder auch im eigenen Umfeld ausstrecken. In der Bezirksliga wird ambitioniert und leistungsbezogen Fußball gespielt. Einige Spieler, die man anfragt, halten sich für besser, als sie in Wirklichkeit sind und meinen, dass man ihnen den roten Teppich auslegen müsste, weil sie vorgeben, bereits Angebote zu haben. Es ist ein Privileg, in der Bezirksliga zu kicken. Schließlich sind wir hier bei der SG Saartal seit 2010 überkreislich unterwegs – mit den zwei Jahren in der Rheinlandliga als Krönung.

11ER: Hatten Sie sich insgeheim mehr erhofft als diesen Mittelfeldplatz, wurden da auch Hoffnungen enttäuscht?

Schuh: Man erhofft sich immer mehr, wenn man eine neue Mannschaft übernimmt. Dass wir nicht das Optimale herausholen konnten, ist auch darauf zurückzuführen, dass wir nie mit der gleichen Aufstellung agieren konnten. Das ist ein generelles Problem.

11ER: Ist es gelungen, die Zuschauer, nachdem es nicht mehr die großen Kulissen jenseits der 500 gab, wieder mehr auf die Sportplätze zu locken?

Schuh: Nein, definitiv nicht. Leider Gottes muss ich sagen, dass wir einen Zuschauerschwund zu verzeichnen haben. Das hat in erster Linie mit der eigenen Leistung zu tun und damit, dass wir zuletzt nicht attraktiv genug gespielt haben. So konnten wir die Zuschauer nicht mehr so begeistern, wie das noch vor ein, zwei Jahren der Fall war. Der harte Kern ist weiterhin an Bord und auch auswärts ist der Bus meist gut besetzt.

11ER: Vor dem Heimspiel gegen den SV Tawern geht der Blick auf die hiesigen Sportanlagen. Sind die Rasenplätze in Schoden, Irsch und Trassem nach den wochenlangen Regenfällen überhaupt bespielbar?

Schuh: Die Plätze der SG sind in desolatem Zustand und vom Wasser durchnässt. Wir werden vor dem Spiel am Samstag mit dem Zweiten Vorsitzenden eine Platzbegehung machen. Ich hoffe, dass die Plätze – insbesondere der in Schoden – trocken sind und wir am Mittwoch bzw. Donnerstag mähen können. Ich denke, dass gespielt werden kann, denn zum Derby wird eine große Kulisse erwartet.

11ER: Was erhoffen Sie sich im Derby gegen Tawern?

Schuh: Dass die Mannschaft den Kampf annimmt, wir wieder mutiger agieren und mit Leidenschaft und Esprit das Derby bestreiten. Ich mache keinen Hehl daraus, dass wir das Spiel gewinnen wollen und sogar müssen, um uns von der unteren Tabellenhälfte abzusetzen.

11ER: Welche Stärken soll Nico Ockfen ins Spiel einbringen?

Schuh: Nico besucht jede Trainingseinheit und ist als dynamischer und drahtiger Außenverteidiger zu einem absoluten Leistungsträger gereift. Das ist ein Spieler, den sich jeder Trainer wünscht, absolut unkompliziert, ein feiner Kerl und guter Fußballer. Nico agiert bissig und gibt keinen Zweikampf verloren.