11ER: Die Bilanz ist niederschmetternd: Bislang stehen ein Sieg, ein Unentschieden, aber 13 Niederlagen auf der Visitenkarte. Worin sehen Sie die Gründe, warum es in der Hinrunde so verheerend gelaufen ist?
Jan Kolling: Insgesamt hat es an allem gefehlt, um eine Mannschaft einigermaßen erfolgreich durch eine Saison zu führen. Es hängt alles in erster Linie an der Trainingsbeteiligung. Sie ist das A und O. Durch die Trainingspräsenz bekommen die Spieler ihre Fitness und körperliche Robustheit. Alles andere kann man durch die Arbeit mit dem Ball lernen oder festigen. Doch die Trainingsbeteiligung war durch Verletzungen, Schichtarbeit, Studium und Abstellungen an unsere erste Mannschaft oft sehr dünn. Den schlechten Saisonverlauf sieht man auch an der Entwicklung des Bezirksligateams, das mehr Unterstützung aus der Zweiten erfuhr. Dann bekommst du irgendwann auch ein qualitatives Problem. Einige Spieler sind dann eben nicht mehr A-ligatauglich. Insgesamt hängst du als Trainer in der Luft, weil deine Planungssicherheit oder die Planungen generell vor jedem Spiel über den Haufen geworfen werden.
11ER: Lief dementsprechend auch die Vorbereitung durchwachsen, inklusive der Testspiele?
Kolling: So kann man es beschreiben. Zumal bei uns im Hochwald das Wetter und die Platzbedingungen oft keine geringe Rolle spielen. Wenn dann ein Großteil der Spieler fehlt, macht es natürlich auch nicht besser. Da fehlt vor allem die Kraft. Das war beim letzten Test gegen Farschweiler noch mal deutlich geworden. Die ersten 20 Minuten waren gut, wir haben 2:0 und 3:1 geführt. Einige haben dann gedacht, es läuft von alleine. Es wurden keine Zweikämpfe mehr geführt, uns wurde der Schneid abgekauft. So verlierst du dann eben 3:7, weil die Körner hinten raus und die Bereitschaft fehlen.
11ER: Was steht für die Restrückrunde auf der Agenda?
Kolling: Die Vorbereitung war hinsichtlich der Testspiele nicht zufriedenstellend. Jedoch ist die Stimmung in der Mannschaft entsprechend den Umständen gut. Um den Spielern größere Trainingsgruppen anbieten zu können und dadurch die Trainingsbedingungen und den Spaß zu erhöhen, wurde seitens der SG eine neue Regelung bezüglich des Trainingsbetriebes beschlossen. Ein Teil der zweiten Mannschaft wird einmal pro Woche mit der ersten Mannschaft trainieren und der restliche Teil mit der dritten Mannschaft. So verbleibt eine eigenständige Einheit pro Woche. Die Voraussetzungen sind alledem nicht optimal um Siege zu erzielen und besser als in der Hinrunde abzuschneiden.
11ER: Ist der Abstieg mental damit schon besiegelt?
Kolling: Ich denke, mit dem Abstieg haben sich alle schon abgefunden. Es müsste ohnehin ein Wunder geschehen, doch wir alle sind auch realistisch.
11ER: Welche Spieler sind denn jetzt an die erste Mannschaft abgegeben worden, denn sie stecken tief im Abstiegskampf der Bezirksliga?
Kolling: Constantin Philipps und Martin Kolz fest. Lennart Nickels ist auch so ein Kandidat. Sporadisch wird auch Sven Eckes wieder bei der Ersten auflaufen. Björn Bohr hat sein Laufbahnende angekündigt.