11ER: Nach drei Spieltagen steht die SG Pölich bei zwei Siegen und einer Niederlage. Wie lautet Ihr Fazit zu diesem Auftakt?
Alex Becker: Der Auftakt war ganz gut. Durch die Abgänge von Linus Roth, Samuel Sabo und Alex Welter mussten wir uns neu finden. Vom Spielermaterial haben wir durch die Schmitt-Brüder und Gustav Schulz wieder mehr Erfahrung in der Mannschaft. Das ist gut, aber wenn die Spieler älter sind, muss man auch körperlich haushalten. Innerhalb der Mannschaft passt es und wir werden immer gefestigter. Spieler wie Paul Barthel und Matthias Dixius rückten in die erste Mannschaft auf und wurden gut integriert, kommen immer mehr zum Zug. Paul auf der Sechs, Matthias weiter vorne. Wenn einige Spieler den Verein verlassen, bekommen vielleicht andere neue Impulse. Abgänge bieten auch Chancen. So hat sich David Negelen zum Beispiel in der Vorbereitung hervorgetan und ist auf der defensiven Außenbahn weit mehr als eine Alternative.
11ER: Der komplette Umbruch war in vollem Gang und wurde jetzt zumindest teils aufgeschoben. Wie hat sich durch die Rückkehr erfahrener Spieler die Rolle von Spielern wie Kai Morbach verändert, die in eine Führungsrolle reinwachsen sollten?
Becker: Gar nicht. Kai ist ein gutes Beispiel dafür. Er hat sich enorm weiterentwickelt, auch was seine Persönlichkeit betrifft, und wird immer stabiler in seiner Leistung. Er war immer verletzungsanfällig, spielt aber praktisch seit der letzten Rückrunde durch. Kai übernimmt auch immer mehr Verantwortung und profitiert wie viele andere mehr von der Erfahrung unserer Alten, als dass sie schaden würde. Die Mischung zwischen Jung und Alt macht es aus. Wir haben unsere Schlüsse aus der letzten Saison gezogen und können nicht mehr so pauschal sagen, dass die Jugend alleine die Lösung ist. Es kommt wie gesagt auf die Mischung an und dass jungen Spielern die Zeit gegeben wird, neben Erfahrenen zu wachsen.
11ER: Sie haben gesagt, dass die älteren Spieler mit ihren Kräften haushalten müssen. Ein solcher Fall stellt das letzte Spiel gegen Züsch dar, wo man viele personelle Ausfälle zu verkraften hatte. Wie wollen Sie in dieser Saison mit solchen Phasen umgehen?
Becker: Alle im Verein wollen, dass beide Pölicher Mannschaften immer antreten. Wir wissen, dass der ein oder andere unserer älterer Spieler auch mal pausieren muss und darauf wollen wir achten. Dennis Hontheim gaben wir zum Beispiel zuletzt eine Pause. Wir besprechen das mit allen gemeinsam nach dem Abschlusstraining. Wenn einer unserer Alten pausieren soll, übernimmt eben einer der Jungen die Verantwortung und wächst so immer mehr in die Rolle hinein. Wir wollen allen eine Perspektive bieten und zeigen, dass wir ein Verein sind, in dem es Spaß macht, zu kicken – auch wenn es nur in der B-Klasse ist. In den nächsten zwei Jahren kommen viele Spieler aus der Jugend, da ist so was wichtig.
11ER: An diesem Wochenende wartet der SV Farschweiler, der bei sechs Punkten steht und gegen die SG Osburg bereits zur Pause den Sieg eintütete. Wie ist der SVF einzuschätzen?
Becker: Mit dem Sieg gegen Osburg habe ich ehrlich gesagt gerechnet, denn für Farschweiler ist das Derby das Spiel des Jahres. Lukas Jonas macht in Farschweiler einen super Job mit begrenztem Personal in seinem Heimatverein. Wir haben ähnliche Aufgaben in unseren Vereinen und ich schätze seine Arbeit. Was die Spielweise und Aggressivität betrifft, ist Farschweiler unangenehm zu bespielen, aber nicht unfair. Wie so oft in dieser Klasse ist es tagesformabhängig, wer das Spiel gewinnt. Entscheidend ist auch, wie wir mit ihrer robusten Spielweise umgehen. Wir spielen in Detzem und haben dort meist schöne Spiele gemacht. Wir freuen uns drauf und wollen mindestens einen Punkt gewinnen, um vorne dranzubleiben.
11ER: Sie sagten öfter, dass Ihrem Team Mannschaften besser liegen, die das Spiel machen wollen. Mit Farschweiler wartet nun eine Mannschaft, die vor allem für Ihr Umschaltspiel bekannt ist. Wie wollen Sie den SVF knacken?
Becker: Wir wollen in der Defensive gut stehen, den Ball behaupten und so lange wie möglich die Null halten. Wie Sie sagten, entschied Farschweiler das Spiel gegen Osburg bereits zur Pause. Das darf uns nicht passieren. Gegen Züsch spielten wir für das vorhandene Personal eine sehr gute erste Halbzeit. Daran müssen wir uns orientieren. Abgesehen davon müssen wir schauen, wie es sich personell über die Woche entwickelt. In jedem Fall wollen wir kompakt stehen. Schießen wir in der ersten Halbzeit ein Tor, können wir den Rückenwind mit in die zweite Halbzeit nehmen. Die Spielweise Farschweilers liegt uns nicht unbedingt, aber ich bin mir sicher, dass es ein spannendes Spiel wird.