11ER: Welche Dinge sind am Sonntag beim 0:4 gegen die SG Ruweral in Kasel falsch gelaufen?
Markus Boos: Wir haben in Kasel 35 Minuten ein gutes Spiel gemacht, waren ebenbürtig mit dem Gegner, lassen aber mal wieder drei hundertprozentige Torchancen liegen. Mit dem ersten Gegentor gingen die Köpfe runter. Dazu kommen Disziplinlosigkeiten, die ich so von meiner Mannschaft nicht kenne.
11ER: Mit der Roten Karte gegen Anton Minninger ist Ihre Mannschaft personell zusätzlich geschwächt worden. Ist das eine Frage der Nerven oder des sich abzeichnenden Kampfes gegen einen Daueraufenthalt im Tabellenkeller?
Boos: Uns war von Anfang an bewusst, dass wir nach dem erneuten Aderlass (Karriereende Chris Gräfen und Kai Gayer) mit einer ganz jungen, aber talentierten Truppe, erstmal in der Liga ankommen müssen. Antons Rote Karte war zu 100 Prozent berechtigt und unnötig. Er hat sich direkt nach dem Spiel bei der Mannschaft entschuldigt. Trotzdem hat er uns damit natürlich einen Bärendienst erwiesen.
11ER: Ist die Mannschaft nach dem Ausscheiden von Kai Gayer oder Chris Gräfen qualitativ nicht mehr so gut aufgestellt?
Boos: Das sehe ich nicht so. Die reine fußballerische Qualität ist weiterhin vorhanden, allerdings werden in der Bezirksliga viele Spiele auch durch Erfahrung mitentschieden. Diese ist durch die Abgänge oder auch durch verschiedene Ausfälle aktuell nicht vorhanden. Trotz allem bin ich überzeugt von meiner Mannschaft.
11ER: Welche Dinge oder Inhalte muss die Mannschaft in den nächsten Wochen umsetzen, damit sie den Tabellenkeller schon bald wieder verlassen kann?
Boos: Wir müssen lernen, unsere zahlreichen Torchancen in Tore umzumünzen. Bis auf das Sirzenich-Spiel hatten wir in jedem Spiel mehrere Großchancen, um in Führung zu gehen. Leider konnten wir bislang erst ein Tor in vier Spielen erzielen. Hier drückt also der Schuh.
11ER: Welche Dinge passen dennoch gut zusammen?
Boos: Wir haben eine durchgehende Trainingsbeteiligung von 20 Mann, haben trotz der aktuellen Lage eine gute Stimmung und im Rheinlandpokal gesehen, zu was wir an einem sehr guten Tag zu leisten im Stande sind.
11ER: Ist das Rheinland-Pokalspiel gegen die SG Schneifel ein Gradmesser für die Liga? Was ziehen Sie daraus für Erkenntnisse?
Boos: Wir waren gegen die Schneifel extrem giftig und gallig in den Zweikämpfen, hatten viele Ballbesitzphasen und vor allem Geduld. Wir waren läuferisch ebenbürtig und kämpferisch überlegen. Trotz allem Positiven müssen wir aber auch in dem Spiel erkennen, dass wir es nicht geschafft haben, in 90 Minuten ein Tor zu erzielen.
11ER: Wie fällt Ihre Einschätzung zur SG Geisfeld aus?
Boos: Geisfeld ist eine erfahrene, zweikampfstarke Truppe mit guten Einzelspielern wie Pascal Eli oder Christian Alt, die ich beide schon seit Jahren kenne und mich gerade mit Pascal seit deren Aufstieg immer wieder über die Liga austausche.
11ER: Welche Inhalte sollen in der Trainingswoche vermittelt werden?
Boos: Unser Hauptaugenmerk liegt in dieser Woche auf dem Herausspielen von Torchancen und wie man sie bestenfalls nutzen muss. Des Weiteren geht es um verschiedene Spielformen in der Arbeit mit dem Ball.
11ER: Welche Stärken bringen Ihre beiden Neuzugänge Christopher Häb und Benedikt Kaufmann mit?
Boos: Chrissi hat bereits in der Jugend unter meinen Fittichen gespielt und anschließend seine Erfahrung in anderen Seniorenmannschaften gesammelt. Seit seiner Rückkehr entwickelt er sich gut, ist sicher mit dem Ball und ein guter Aufbauspieler in der Innenverteidigung. Teilweise muss er sich noch an das höhere Tempo gewöhnen. Benni kam nach seinem Abstecher nach Zeltingen-Rachtig zurück zu seinem Jugendverein und entwickelt sich nach und nach zu einem Spieler, der Verantwortung übernimmt und vorweg geht. Aktuell fehlt ihm noch die Torgefahr, ich denke aber auch hier, dass wir auf einem guten Weg sind.