11ER: Sie konnten bereits als Co-Trainer von A-Ligist VfL Trier Erfahrung sammeln und stehen nun erstmals alleine in der Verantwortung. Wie lief Ihre erste Vorbereitung als Trainer?
Ahmed Boussi: Es waren zwei lehrreiche Jahre beim VfL und ich hatte unter meinem Bruder und Sebastian Oberbillig, die ich sehr schätze und die eine super Arbeit leisten, eine schöne Zeit. Ich hatte das Glück, dass jeder seinen Bereich hatte und sich dort austoben durfte. Ich durfte mich meist um die Offensive kümmern, damit, wie wir Chancen herausspielen, und mehr. Jetzt wollte ich auch selbst verantwortlich sein und Fehler machen dürfen. So kann man noch mehr draus lernen. Es ist schwer, sich selbst zu bewerten, aber die Jungs fanden es abwechslungsreich und die Intensität war gut. Wir hatten eine super Trainingsbeteiligung von über 20 Mann und mussten nach drei, vier Wochen sogar den Kader verkleinern, um das Training nochmals intensivieren zu können.
11ER: Einige Jugendspieler stehen im erweiterten Kader. Welchen Eindruck haben sie bisher hinterlassen?
Boussi: Unsere Jugendspieler sind qualitativ sehr gut ausgebildet. Technisch erfüllen sie alle Voraussetzungen und so braucht man ihnen in diesem Bereich nicht viel aufzuzeigen. Da sind sie auf einem super Stand. An der ein oder anderen taktischen Sache werden wir gemeinsam arbeiten. Generell sind wir sehr glücklich, dass wir eine so gute A-Jugend haben. Und dort sollen sie ja auch noch spielen. Wir wollen sie gezielt bei uns einbauen, wie es zum Beispiel mit Pablo Müller im Pokal der Fall war. Wir wollen den Jungs durch solche Einsatzzeiten zeigen, wie wichtig sie für uns sind und dass wir ihren Fortschritt sehen. Mit Nuno [Rodrigues] kam ein Spieler aus der Jugend hoch. Leider hat er sich im zweiten Testspiel die Hand gebrochen. Er stand deshalb kaum zur Verfügung und wird ab Oktober in Mainz studieren.
11ER: Die meisten Testspiele konnte die DJK gewinnen. Wie bewerten Sie die gezeigten Leistungen? Wie lautet das Saisonziel?
Boussi: Die Testspiele waren gut und im Großen und Ganzen waren wir zufrieden. Wir haben einen Plan, wie wir mit und gegen den Ball spielen wollen. Es war dann doch das ein oder andere Gegentor zu viel. Da müssen wir noch mehr zusammen als Team verteidigen. Eine Zielsetzung haben wir bewusst nicht ausgegeben und das habe ich auch so an alle Verantwortlichen im Verein kommuniziert. Es ist mein erstes Jahr als Trainer und wir wollen als Mannschaft zusammenfinden, ohne Druck zu machen. Wir wollen eine gute Runde spielen und nehmen das an, was am Ende bei rauskommt.
11ER: Im ersten Saisonspiel geht es gleich ins Derby mit der SSG Mariahof unter deren neuem Trainer Stephan Schwarz. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?
Boussi: Ich habe früher mit Stephan gemeinsam in Mehring gespielt und kenne ihn gut. Ich schätze Mariahof sehr stark ein und glaube, dass sie unter ihrem neuen Trainerteam den nächsten Schritt gehen werden. Dieses Trainerteam ist fachlich und menschlich für alle ein Gewinn. Mit ihrem Spielerpotenzial gehört Mariahof für mich auch schon fast in die A-Klasse. Sie haben spielerisch und mit ihrem Offensivdrang das Zeug dazu.
11ER: Im Pokal ging es gegen die SG Hochwald II. Was gibt es zu diesem Spiel zu sagen und wie ist die personelle Situation vor dem Saisonstart?
Boussi: Ich habe im Pokalspiel leider übersehen, das Hussein Berjawi bereits die Gelbe Karte sah. Er ist ein Mentalitätsspieler und sah noch spät die Gelb-Rote Karte, wird damit gegen Mariahof fehlen. Hätte ich es mitbekommen, hätte ich ihn geschützt. Da zwei Spieler, die für die Startelf vorgesehen waren, kurz vor dem Spiel absagten und Torwart Jan Mayer für den verletzten und gegen Mariahof fraglichen Joshua Bierig in den Sturm musste, war es allgemein aufreibend. Dass Jan dann noch den Schlusspunkt per Seitfallzieher erzielte, machte es nicht besser. Abgesehen davon sollten wir gut besetzt sein.