11ER: In den ersten drei Spielen der Restrunde glückten Ihrer Mannschaft fünf Punkte. Wie bewerten Sie diese Leistungen?
Dominik Bosl: Wenn mir jemand vor diesen Spielen gesagt hätte, dass wir fünf Punkte gewinnen, hätte ich wahrscheinlich sofort unterschrieben. Gegen die SG Obermosel waren wir klar die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Gegen Freudenburg hatten wir Probleme mit dem tiefen Platz, waren aber die Mannschaft, die eher das Spiel machen wollte. Mit etwas Glück können wir auch gewinnen. Gegen Olewig haben uns sieben Stammkräfte gefehlt, da war die Marschrichtung, erst einmal die Null zu halten, was uns gelungen ist. Olewigs Trainer und ich waren uns dann auch einig, dass es am Ende ein gerechtes Unentschieden war.
11ER: Sie sind bereits als Interimstrainer der Mannschaft in Erscheinung getreten. Was hat Sie dazu bewogen, jetzt als Dauerlösung einzusteigen?
Bosl: Insgesamt war ich, glaube ich, schon fünf Mal als Co-Trainer, spielender Co-Trainer oder Interimstrainer in Krettnach im Einsatz. In meiner Funktion als Abteilungsleiter weiß ich, dass wir einen Trainerkandidaten gesucht haben, der entweder aus den drei SG-Orten stammt oder einen persönlichen Bezug zum Verein hat. Mit Tim Meurer und Sebastian Lorenz hatten wir da unsere Wunschlösungen gefunden, was leider nicht geklappt hat. Wir haben uns dann über neue Kandidaten Gedanken gemacht, aber in der Winterpause einen Trainer zu finden, ist nicht leicht. Ich war von Anfang an nur Plan B und hatte, als es konkret wurde, Bauchschmerzen. Ich hatte aber immer einen guten Kontakt zu Kai Werner. Als er gesagt hat, dass er zurückkommt und die Rolle als Co-Trainer übernimmt, war ich sofort dabei.
11ER: Werden Sie auch noch als Spieler aktiv sein?
Bosl: Nein, ich werde ausschließlich als Trainer zur Verfügung stehen. Ich habe die ersten beiden Saisonspiele noch mitgemacht, bin aber schon aus der Vorbereitung mit Achillessehnenbeschwerden gekommen. Sie hatte sich entzündet und es wurde über Monate nicht besser, weswegen ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Ich bin mittlerweile 35 und als Trainer, der selbst spielen will, musst du topfit sein. Anders lässt sich Spielen und Coachen nicht vereinbaren. Da ich jetzt aber schon ein Dreivierteljahr weder Fußball spielen noch richtig Sport machen konnte, werde ich nur noch Trainer sein.
11ER: Wie bewerten Sie die aktuelle Tabellensituation, die sich dank der fünf Punkte deutlich verbessert hat?
Bosl: Wir stehen gut und auch die Stimmung ist gut. Es war wichtig für uns, dass die Punkte, die wir geholt haben, verdient waren. Die Jungs ziehen alle gut mit und auch wenn wir wie letzte Woche sieben Spieler tauschen müssen, scheint es zu funktionieren. Gehen wir am Sonntag mit einem Sieg oder einem Unentschieden vom Platz, ist der Klassenerhalt weitestgehend sicher – zwar nicht rechnerisch, doch wenn man die Spielpläne unserer Konkurrenten und direkte Duelle einrechnet. Zweite Mannschaften wie Zerf dürfen in den letzten Spielen keine Stammspieler der Ersten mehr einsetzen. In den letzten Wochen haben sie durch diese Unterstützung Aufwind bekommen. Unabhängig davon bin ich mir sicher, dass wir den Klassenerhalt sichern werden. Dafür ist unsere Mannschaft einfach zu gut. Auch wenn sie es in dieser Saison nicht zeigen konnte und mehrere Trainerwechsel es nicht einfacher gemacht haben.
11ER: Die SG Weintal befindet sich im ersten Jahr des Zusammenschlusses, was auch fußballerisch keine leichte Aufgabe ist …
Bosl: Absolut. Gerade die ersten Monate war es für Tim und Sebastian eine Mammutaufgabe, aus den vielen Spielern einen Kader zu formen.
11ER: Was erwarten Sie mit dem FC Hochwald II für einen Gegner? Immerhin hat Ihr kommender Gegner sich auch gut gegen eine topbesetzte Eintracht-Mannschaft geschlagen.
Bosl: Ich habe das Spiel gesehen und es stimmt, die Eintracht war natürlich gut besetzt. Aber auch Zerf hatte einen sehr guten Kader mit Hoffmann, Moßmann und dem hochgezogenen A-Jugend-Torwart. Ich gehe davon aus, dass auch gegen uns der Ein oder Andere dabei sein wird. Gegen die Eintracht war Zerf defensiv und hat auf Konter gelauert – das wird gegen uns eher nicht der Fall sein. Da müssen wir gut stehen und die Räume finden, um Nadelstiche zu setzen.
11ER: Wird man am Wochenende besser besetzt sein als gegen Olewig?
Bosl: Stand jetzt ja. Ein Spieler hat uns wegen Corona abgesagt. Da hoffe ich natürlich, dass er sich irgendwo anders angesteckt hat und nicht bei uns im Training. Ansonsten sieht es aber gut aus.