11ER: Der SV Trier-Irsch II befindet sich nach dem Aufstieg in seiner ersten B-Klassen-Saison. Wie zufrieden sind Sie mit dem derzeitigen neunten Platz und 18 Punkten?
Sven Becker: Mit der Punktausbeute sind wir größtenteils zufrieden. Uns war vor Saisonbeginn schon klar, dass unser einziges Ziel der Klassenerhalt sein würde. Da sind wir auf einem guten Weg und ich denke, wir sollten mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Deswegen können wir insgesamt ein positives Fazit ziehen.
11ER: Was auffällt, sind die teils starken Schwankungen in den Ergebnissen Ihrer Mannschaft. Sie sprachen bereits über die durchwachsene Trainingsbeteiligung. Schreiben Sie die Ergebnis-Schwankungen dem Training oder mehr der Unerfahrenheit des Teams zu?
Becker: Teils dem Training, teils der Unerfahrenheit. Die Trainingsbeteiligung könnte schon besser sein. Ein großes Problem ist, dass wir fast jeden Spieltag mit einer anderen Mannschaft spielen oder nicht mit den Spielern spielen können, die im Training sind. Wir haben Spieler, die Schichtarbeit haben und viele Studenten. Da kann es sein, dass solche Spieler gar nicht trainieren können oder mal da sind und dann wieder zwei Wochen fehlen. Es ist deshalb schwer, etwas einzustudieren. Die Trainingsarbeit spiegelt sich in den Spielen und den starken Schwankungen wieder. Können Spieler nur zu den Spielen da sein, sind sie oft nicht Eins-zu-eins in unsere Pläne eingeweiht. Manchen können wir erst am Spieltag erklären, wie unsere Vorgehensweise sein wird. So gibt es oft verschiedene Meinungen auf dem Platz.
11ER: Wenn Spieler, die viel trainieren, und solche, die nicht trainieren, gemeinsam auf dem Platz stehen und hohe Niederlagen kassieren, kann das sicherlich zu Reibungen führen. Wie geht die Mannschaft mit dieser Situation um? Wie ist die Stimmung?
Becker: Das stimmt, aber die Mannschaft nimmt es positiv auf. Wir sprechen die Probleme, die wir in den Spielen haben, im Training an und versuchen sie aufzuarbeiten. Im Grunde ist die Mannschaft nach dem Aufstieg aber gleich geblieben, es kamen sogar noch zwei, drei Studenten hinzu. Die Trainingssituation ist daher nichts neues. Uns war klar, dass uns in dieser Saison der ein oder andere Schlag treffen wird. Dass es wie gegen Thomm gleich ein 0:7 sein muss, habe ich selbst noch nicht erlebt. Diese Saison ist in erster Linie eine Lernphase für uns – das steht im Vordergrund. Wir änderten unser System und unsere Taktik im Vergleich zu meinem Vorgänger, weil in der B-Klasse ein anderer Fußball gespielt wird, als in der C-Klasse. In den Spielen, die wir gut spielten, waren oft die Spieler da, die seit langer Zeit im Verein sind und oft trainieren. Wir wollen nicht bolzen und Probleme spielerisch lösen. Das klappt dann mal besser, mal schlechter. Gegen Bekond klappte es gut und auch gegen Ehrang und Hochwald II machten wir gute Spiele, verloren aber. In anderen Spielen, wie gegen Thomm, fehlte uns im Kader oft auch die Erfahrung. Hinzu kamen dann Dinge wie zuletzt das Pech mit unserem Torwart. Man merkt schon, dass zwei, drei erfahrene Spieler ihre Fußballschuhe an den Nagel hängten. Da müssen wir schauen, wie wir das kompensieren. Wir sind weitestgehend zufrieden mit unserer Truppe. Auch, wenn es leider diese hohen Niederlagen gab.
11ER: Am letzten Spieltag des Jahres wartet mit der SG Pölich ein Gegner, dem man im Hinspiel 1:5 unterlag. Was für einen Gegner erwarten Sie an diesem Wochenende?
Becker: Ich erinnere mich daran, dass Pölich ein sehr robuster Gegner war, der einen körperbetonten Fußball spielt. Das sind wir aus der C-Klasse nicht gewöhnt, wo man generell mehr Freiheiten bekommt. Diese Art von Fußball liegt uns deshalb nicht, aber daran arbeiten wir. Pölich wird eine schwere Nuss. Wir wollten aus den letzten drei Spielen sechs Punkte einfahren – gegen Pölich müssen wir also den Dreier gewinnen. Ich denke, Pölich spielt eine ähnliche Saison wie wir. Daher rechne ich mit einem Spiel auf Augenhöhe.
11ER: Wie steht es an diesem Wochenende ums Personal?
Becker: Normalerweise sollten wir alle an Bord haben. Auch unser Kapitän, der im Training vor dem Thomm-Spiel einen Schlag auf den Fuß bekam und fehlte, sollte wieder dabei sein. Wenn also im Trainings nichts mehr passiert, sollten wir in der Lage sein, ein gutes Spiel zu machen.