11ER: In den letzten drei Wochen glückten der SG Osburg drei Siege am Stück, die letzten beiden ohne Gegentor. Wie gut tun solche Siege in einer bisher durchwachsenen Saison – auch wenn sie gegen vermeintlich leichte Gegner errungen wurden?
Luca Leonhard: Es tat uns sehr gut, dass wir mal eine kleine Serie starten konnten. Pölich stand, als wir gegeneinander spielten, noch weiter unten, hat sich in den letzen Spielen aber freigeschossen. In den anderen beiden Spielen gegen Haag und Geisfeld blieben wir ohne Gegentor, was uns Sicherheit gibt. Gleichzeitig konnten wir einige Tore schießen, was gut für das Selbstvertrauen ist. Am Sonntag wird uns aber ein anderes Spiel erwarten als in den letzten beiden Wochen. Trotzdem haben die Siege noch mal unseren Hunger auf Erfolg angeheizt.
11ER: Hat sich in den letzten Wochen auch personell etwas getan?
Leonhard: Wir spielen praktisch noch immer mit dem gleichen Kader. Ich habe ja immer gesagt, dass wir gut trainieren, die Leistung von unter der Woche aber nicht auf den Platz bringen. Was das betrifft, hat sich in den letzten drei Wochen etwas getan. Die Einsatzbereitschaft, die Aggressivität und die Laufbereitschaft ohne Ball waren auch gegen die „kleinen Gegner“ sehr gut. Der Hunger ist größer geworden und wir haben in gewisser Weise einen Turnaround gemacht. Wir konnten die PS aus dem Training endlich auch an den Spieltagen zeigen.
11ER: Mit Matthias Michels hat ein junger Spieler zuletzt seine ersten Pflichtspieleinsätze gefeiert. Welchen Eindruck hat er hinterlassen?
Leonhard: Matthias ist ein super junger Spieler, der bei uns über die rechte Schiene kommt. Er zieht in den Zweikämpfen nicht zurück und gibt Gas. Ich mag es, dass er die Räume sehr gut anläuft. Er ist gut am Ball und hat einen guten Zug zum Tor, kann sich im Torabschluss aber noch verbessern – so wie wir alle. Er hat sich in den Spielen jedoch durch Tore belohnt. Matthias spielte eine gute Vorbereitung, war aber dann aufgrund eines Außenbandrisses lange verletzt.
11ER: Jetzt steht das Derby gegen die SG Züsch an. Im Hinspiel unterlag man durch ein Freistoßtor mit 0:1. Was erwarten Sie an diesem Sonntag für ein Spiel?
Leonhard: Wir spielen auf dem Hartplatz in Damflos, deshalb stehen die Vorzeichen auf geiles Kampfspiel. Im Hinspiel waren wir feldüberlegen, hatten aber Probleme damit, uns klare Torchancen rauszuspielen. Wie wir das Spiel verlieren konnten, weiß ich heute immer noch nicht. Die Mannschaften von Andi Weber machen die Räume immer eng und Züsch hat schnelle Spieler auf der Außenbahn. Sie werden auch wieder auf ihr starkes Umschaltspiel setzen. Darum müssen wir blöde Ballverluste vermeiden – vor allem in Regionen, in denen es schnell gefährlich werden kann. Züsch fährt öfter dreckige Siege ein. Für uns war das 0:1 im Hinspiel unglücklich, für sie einfach geil. An einem guten Tag kann Züsch jede Mannschaft schlagen, an einem schlechten verlieren sie dann gegen Haag. Gegen uns werden sie aber topmotiviert sein und das wird man merken. Bisher konnten wir noch kein Spiel gegen eine Topmannschaft gewinnen. Das würden wir gerne ändern.
11ER: Wie steht es ums Personal?
Leonhard: René van Holstein ist ein bisschen angeschlagen, genau wie Jens Heimfarth. Ich hoffe auf einen Einsatz von Pascal Marx, aber dahinter steht noch ein Fragezeichen. Wir haben noch ein paar andere Angeschlagene, doch bis zum Wochenende sollte es reichen. Wir werden in jedem Fall eine gute Mannschaft aufs Feld schicken.
