11ER: Wie schätzen Sie das 2:2 bei der Mosella in Schweich ein? War es glücklos, in der Nachspielzeit doch noch den Sieg aus der Hand gegeben zu haben?

Andreas Wagner: Ich will mal so sagen: Das Pech, das wir in der letzten Woche gegen Mattheis hatten, haben wir jetzt in unsere Richtung gelenkt. Diesmal hatten wir das Glück, weil Schweich eine Vielzahl an top Möglichkeiten zum Sieg hatte, u.a. mit zwei Lattentreffern. Es war ein verdientes Unentschieden, immerhin haben wir einen Punkt mitgenommen aus Schweich bei einer Mannschaft, gegen die es immer schwer ist, zu gewinnen, vor allem auf deren Kunstrasenplatz. Wir mussten in der zweiten Halbzeit zweimal verletzungsbedingt wechseln. Diese Änderungen haben uns schon vor Probleme gestellt. Von da an wurde es schwierig, den Zweitore-Vorsprung über die Bühne zu bringen. Doch wir haben kämpferisch und vom Willen her dagegengehalten und uns den Punkt verdient, auch wenn es ärgerlich ist, in der Nachspielzeit noch ein Tor zu kassieren.

11ER: Welche Dinge fehlen der Mannschaft momentan, um aus der Talsohle herauszukommen?

Wagner: In der Tat stehen wir mit zwei Punkten nicht so gut da. Es ist so, dass uns die verletzungsbedingten Ausfälle momentan schon sehr weh tun und die Trainingsbeteiligung nicht so ist, wie wir sie uns erhoffen. Demnach können wir nicht so viele Abläufe oder Dinge einstudieren, wie wenn ich mit dem kompletten Kader arbeiten würde. Jeden Sonntag muss ich mit einer anderen Mannschaft spielen oder Spieler auf für sie ungewohnten Positionen spielen lassen. Die Konstanz in der Aufstellung ist in der Tat ein Problem. Beispielsweise muss ich Karl Nsengimana, der etatmäßiger Stürmer ist, auf der Sechs spielen lassen, weil mir meine drei Sechser ausgefallen sind. Oder Kai Werel, im Normalfall Innen- oder Außenverteidiger, schiebe ich jetzt auch auf die Sechs. Ähnlich bei Nico Meyer, der normalerweise in der zweiten Mannschaft spielt. Er ist auch ein Kandidat auf der Sechserposition, je nachdem, wer zur Verfügung steht. Mit Fabian Schmitz, Oliver Hilsemer und Daniel Gneipelt fehlen uns drei Verteidiger bzw. defensive Mittelfeldspieler.

11ER: Ist es wie befürchtet, nach dem Abgang von Elias Stelker zur SG Hochwald und Fabian Eiden zur SG Ruwertal, die extrem schwere Saison geworden?

Wagner: Ja, auf jeden Fall. Auch weil wir die Verletzten kompensieren müssen. Mit Aurelien Vezard und sieben weiteren Spielern, die mir aktuell fehlen, kommen personelle Dinge erschwerend hinzu. Hinzu kommt, dass die meisten Spieler über keine Erfahrung in der A-Klasse verfügen und diese sich an Tempo, Körperlichkeit und an die taktischen Vorgaben erst noch gewöhnen müssen.

11ER: Oft war Ihre Mannschaft nah an den Punkten dran. Welche Dinge muss Ihre Mannschaft noch mehr beherzigen, um im Heimspiel gegen den TuS Schillingen nicht wieder leer auszugehen?

Wagner: Wir müssen die Fehler, die wir gemacht haben, präzise analysieren, zielgenau ansprechen, die Chancenverwertung sowie die taktische Disziplin verbessern. Es geht darum, konzentrierter und zielstrebiger im Abschluss zu werden und einen großen Willen über 90 Minuten zu zeigen.

11ER: Welche Stärken bringt Jannik Müller mit?

Wagner: Jannik ist schnell, zweikampfstark und technisch versiert. Er ist ein Typ Dribbler, der über die linke, aber auch rechte Außenbahn kommt. Jannik besitzt aber auch Qualitäten als Führungsspieler und Leistungsträger. Er kann auch auf der Zehn eingesetzt werden.  

11ER: Wie können Sie Finn Greif charakterisieren?

Wagner: Finn ist Stürmer, spielerisch sehr stark und besitzt ein großes Spielverständnis. Er benötigt aber noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen, um vor dem Tor kaltschnäuziger zu sein. Finn ist ein junger und sehr talentierter Spieler.