11ER: Die Saison ist zehn Spieltage alt und somit ein Drittel schon wieder Geschichte. Ihre Mannschaft, die Sie mit Nico Hubo gemeinsam trainieren, rangiert mit neun Punkten aus zehn Spielen auf einem Abstiegsplatz. Wie schätzen Sie im Trainerteam diese schwierige Saison ein?

Patrick Schmidt: Wenn ich den Tabellenstand zu Grunde lege, können wir mit dem bisher erreichten 14. Platz natürlich bei weitem nicht zufrieden sein. Da haben wir einfach zu viele Punkte, die wir hätten einfahren können, liegengelassen. Exemplarisch steht das Auswärtsspiel (2:3) in Langsur. Das hätten wir sogar gewinnen können. Die Entwicklung im spieltechnischen Bereich hat sich aber sehr verbessert. Da haben wir einen Schritt gemacht. Doch das Ziel Klassenerhalt ist absolut erreichbar. Die nächsten Wochen werden entscheidend oder zumindest vorentscheidend sein. Wir wollen noch vor der Winterpause die Abstiegplätze wieder verlassen haben.

11ER: Was ist derzeit positiv?

Schmidt: Auf fußballerischem Gebiet, sprich in der Spielkultur, haben wir zugelegt. Doch leider hat sich diese Verbesserung nicht immer in den Ergebnissen niedergeschlagen. Kameradschaft und Zusammenhalt im Verein sind beispielhaft, da geht nichts drüber.

11ER: Wo müssen Sie den Hebel ansetzen und Dinge voranbringen?

Schmidt: In der Offensive haben wir noch zu viele Reserven. Da gilt es, noch mehr Zielstrebigkeit an den Tag zu legen und zwingender zum Abschluss zu kommen. Oft ist es so, dass wir den Ball ins Tor tragen wollen und geradezu in Schönheit sterben. Wir müssen es zudem hinbekommen, defensiv in den wichtigen Situationen die Zweikämpfe zu gewinnen und Bälle sowie Situationen früher zu klären. Also kurz gesagt: Zielstrebigkeit, Galligkeit und Zweikampfgeschick müssen wir weiter verbessern.

11ER: Der Abstiegskampf ist für den SV Lüxem nichts Neues. Welche Mannschaften werden mit Ihnen bis zum Schluss um den Klassenverbleib bangen müssen?

Schmidt: Wir beobachten eine zweigeteilte Liga. Der TuS Ahbach hat wohl den Weg ins obere Drittel gefunden. Ich denke, dass Mannschaften ab Ellscheid abwärts akut gefährdet sind. Manche mehr, manche weniger. Nach unten ist alles kompakt. Da werden neun Mannschaften in der Verlosung sein. Doch man kann sich auch relativ schnell – zumindest bis zur Winterpause noch – mit zwei Siegen am Stück etwa um einige Plätze nach oben kämpfen.

11ER: Wir ist der SV Zeltingen-Rachtig derzeit einzuschätzen?

Schmidt: Derzeit schwierig. Ich sehe sie deutlich stärker, als sie derzeit positioniert sind. Es ist klar, und wir kennen solche Situationen, dass es offenbar an Selbstvertrauen fehlt. Zeltingen hat Leitwölfe, wie Pascal Meschak, Dominik Henchen oder Alex Kappes verloren. Doch sie haben nach vorn nach wie vor gute individuelle Qualität mit Benedikt Kaufmann oder Yannik Dietz beispielsweise. Trotz ihrer prekären Lage besitzt die Mannschaft Charakter, zeigt Mentalität und kämpft bis zum Schluss.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an die Spiele im Vorjahr?

Schmidt: Das Hinspiel in Zeltingen haben wir relativ mühelos mit 2:0 gewonnen. Auch waren wir im Rückspiel bei uns am Grünewald spielbestimmend. Wir haben 2:0 geführt, hatten Möglichkeiten zum 3:0, aber hinten raus in der Nachspielzeit durch zwei ganz späte Gegentore noch 2:3 verloren. Wir waren damals schon fast abgestiegen. Es war kontraproduktiv, dass wir zu offensiv agiert haben. Über einen Konter mit der allerletzten Aktion haben wir das 2:3 bekommen. Es war brutal fürs Selbstvertrauen, doch am Ende haben wir es noch auf Platz zehn geschafft und sind mit Zeltingen drin geblieben.

11ER: Wie lautet Ihre Prognose zum Spiel?

Schmidt: Ich erwarte eine heiß umkämpfte Partie auf Biegen und Brechen gegen einen direkten Mitkonkurrenten. Der Tabellenplatz zählt vor diesem Derby nicht. Die Uhren werden auf Null gestellt.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Jonas Adams?

Schmidt: Jonas ist im Sommer aus Kröv zu uns zurückgekommen und gilt als Mentalitätsspieler, der zweikampfstark auf der linken Abwehrseite agiert. Jonas hat einen super linken Fuß, ist kopfballstark und für das Team mit seiner Erfahrung super wichtig.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Detsit Choompong?

Schmidt: Dave, wie wir ihn nennen, ist nach wie vor ein noch sehr junger Spieler in der Offensive. Er besitzt großes Potenzial. Ihn zeichnen seine Schnittstellenläufe aus, er muss in der Box aber noch effektiver und abgeklärter werden.

11ER: Leon Gilz kam vom SV Dreis, hat früher beim FSV Salmrohr auch Oberliga gespielt. Was zeichnet ihn aus?

Schmidt: Leon ist in der Abwehr unersetzlich und sammelte beim SV Dreis bereits Trainererfahrung. Er agiert ruhig, besonnen, ist erfahren. Leon besticht durch sein starkes Stellungsspiel, agiert spritzig und ist ein intelligenter Fußballer.