11ER: Sie haben das Traineramt beim TuS Schillingen als Nachfolger von Sascha Freytag übernommen. Mit welcher Zielstellung sind Sie im Hochwald angetreten?
Sebastian Wahlen: Es ist zum einen eine interessante und reizvolle Aufgabe, bei einem einzigartigen Verein in der Region, als Trainer zu arbeiten. Wir wollen in erster Linie die Eigenständigkeit des TuS Schillingen gewährleisten und natürlich den Klassenerhalt packen. Dafür müssen wir vier Mannschaften hinter uns lassen. Weil wir wichtige Leistungsträger verloren haben, ist uns bewisst, dass es eine schwierige Saison wird, in der wir uns befinden.
11ER: Sie waren zuletzt beim Luxemburger Erstligisten US Hostert als Trainer der Reserve tätig. Welche Stationen hatten Sie bereits in der Region als Spieler und Trainer?
Wahlen: Ja, bei der US Hostert habe ich für ein halbes Jahr das Reserveteam gecoacht. Doch der Zeitaufwand war zu hoch, sodass ich das Engagement wieder beendet habe. Bei Eintracht Trier habe ich mit Georg Schanen die U17 und als Cheftrainer die U14 trainiert. Beim SV Mehring II betreute ich die Mannschaft in der A-Liga und war früher bei meinem Heimatverein SV Farschweiler als Spieler und Trainer aktiv. Mein Bruder Matthias stand seinerzeit im Tor, wurde später auch Vorsitzender in Farschweiler. Als Aktiver habe ich einst als Libero angefangen, habe dann als Innenverteidiger agiert, war aber auch als Mittelstürmer im Einsatz. Im zarten Alter von 17 Jahren habe ich bereits die A-Jugend in Farschweiler übernommen, mit 21 dann die erste Mannschaft, wobei mein Bruder Matthias im Tor stand.
11ER: Ihre Mannschaft hat die erwarteten Schwierigkeiten in der Liga. Wie ist das 0:6 von Kasel gegen die SG Ruwertal zu bewerten?
Wahlen: In der ersten halben Stunde haben wir gut dagegengehalten, doch das 1:0 hat Ruwertal Selbstsicherheit gegeben und ihnen ermöglicht, ihre gute Qualität auf den Platz zu bringen. Dann ist es uns nicht mehr gelungen, die Abwehr kompakt zu halten, sodass Ruwertal mit großem Selbstbewusstsein agiert hat. Doch Ruwertal ist für uns in dieser Saison absolut kein Maßstab.
11ER: Wie ist der mäßige Saisonstart zu erklären, schließlich ist ihre Mannschaft als einziges Team der Liga noch ohne Sieg?
Wahlen: Der Saisonstart entspricht bei weitem nicht unseren Vorstellungen. Wir haben neben Lüxem die wenigsten Tore erzielt und noch immer keinen Sieg verbuchen können. Wir müssen daraus unsere Lehren ziehen und uns unbedingt steigern. Es fehlen aber auch einige absolute Leistungsträger wegen Verletzungen.
11ER: Worin sehen Sie die Stärken ihrer Mannschaft?
Wahlen: In der Erfahrung, sie ist mittlerweile auch eine gestandene Bezirksligamannschaft. Wir waren im Hochwald immer eine unbequeme Mannschaft, die ein ekliges Gegenpressing und ganz viel Kampfgeist gezeigt hat. Da müssen wir wieder hinkommen, dass die Gegner mit einem mulmigen und unguten Gefühl zu uns reisen. Dazu gehört, unsere typischen Hochwald-Tugenden wieder in die Waagschale zu werfen.
11ER: Was heißt das konkret, wo wollen Sie den Hebel ansetzen?
Wahlen: Es gibt einige Baustellen, wir kassieren deutlich zu viele Gegentore und strahlen zu wenig Torgefahr aus. Wir müssen gemeinsam die Lehren daraus ziehen, alle an einem Strang ziehen und die Spiele genauestens reflektieren. Es muss uns wieder gelingen, dass Schillingen-Gen bei den Spielern zu wecken und die letzten zehn Prozent aus der Mannschaft herauszukitzeln.
11ER: Welche Stärken bringt ihr mitspielender Co-Trainer Robin Moser mit?
Wahlen: Robin ist defensiv der beste Spieler, der sehr zweikampfstark agiert und stets positiv gestimmt ist. Er kurbelt unser Spiel an und ist eine echte Verstärkung auf dem Feld. Als mein verlängerter Arm auf dem Platz gibt er die Kommandos weiter und ist selbst lautstark dabei. Sein Stellungsspiel ist überragend.
11ER: Worin sehen Sie die Qualitäten ihres anderen Neuzugangs Sebastian Breit, der vom Nachbarn SG Geisfeld/Rascheid/Reinsfeld kam?
Wahlen: Sebastian ist ein Stabilitätsfaktor in der Verteidigung, der zweikampfstark agiert und kaum Fehler macht. Er spielt sehr diszipliniert, hatte zuletzt aber immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen. Als Leader geht Sebastian voran.