11ER: Nach nur einem Jahr beim B-Ligisten SSG Mariahof haben Sie die Farben gewechselt und sind in der A-Klasse zurück. Was waren die Beweggründe?

Aimé Kinss: Mein Co-Trainer Michael Lohmer und ich, die wir seit vielen Jahren gemeinsam an der Seitenlinie stehen, haben bereits im Winter offiziell kommuniziert, das wir auf Mariahof zum Saisonende aufhören. Wohin es gehen sollte, war zu jenem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Wir sind nach Beendigung der Hinrunde zu dem Schluss gekommen, dass wir keine zweite Saison dranhängen. Der Entschluss hatte nichts Persönliches zu tun. Mariahof war eine super Erfahrung für uns, wir haben eine komplette Saison oben mitgespielt. Die Vereinsführung hat auch alles dafür getan, dass es passt und wir uns wohlfühlen. Die Zusammenarbeit war jederzeit gut. Doch wir haben das Gefühl gehabt, dass es nichts Langfristiges sein wird.

11ER: Sie kennen die Kreisliga A bestens, haben acht Jahre lang die DJK Pluwig-Gusterath trainiert. Ist das Engagement im Hochwald längerfristig ausgelegt?

Kinss: Die SG Niederkell ist ein Projekt für uns, ich spreche da nicht für mich alleine, sondern nehme Michael stets mit ins Boot, weil wir seit Jahren gut miteinander harmonieren. Wir haben hier eine gute Infrastruktur und gute Rahmenbedingungen vorgefunden. Viele Spieler sind noch sehr jung, einige im besten Fußballalter, die Altersstruktur passt also.

11ER: Welche Ziele stehen im Vordergrund?

Kinss: Es geht uns in erster Linie um die Weiterentwicklung der Mannschaft, um die schnelle Integration der jungen Spieler und um das Ziel, die A-Klasse unbedingt halten zu wollen. Das zweite Jahr nach einem Aufstieg ist immer auch das schwierigste. Wir haben tolle Jungs mit viel Potential, doch das A und O ist die Trainingsintensität. Die haben wir bereits spürbar erhöht. Durch Urlaub und Verletzungen ist die Trainingsbeteiligung noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Die Spieler aber sind willig und hungrig, wollen in jeder Einheit etwas mitnehmen und lernen.

11ER: Um welche jungen Spieler geht es, die Sie insbesondere fördern und integrieren wollen?

Kinss: Das sind Fabian Andres, der erst 17-jhrige, aus der A-Jugend nach oben gekommene Jannik Steuer sowie Phil Schmitt und Sebastian Adams. Sie alle bringen einiges an Potential mit.

11ER: Wie fällt ihr bisheriges Fazit aus?

Kinss: Wir haben uns gegen gestandene A-Ligateams bislang gut aus der Affäre gezogen und erst ein Spiel gegen Sirzenich verloren. Und die sind derzeit Tabellenführer. Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft wie Pluwig_Gusterath, die ich aus meiner Zeit noch sehr gut kenne, 1:1 gespielt und auch in Osburg bei einer etablierten Mannschaft in letzter Sekunde noch das 1:1 gezogen. Beim 3:0 gegen Schweich haben es die Jungs auch richtig gut gemacht. Wir wollen aber nicht nur kämpfen, sondern auch Fußballspielen, wobei die Betonung auf Spielen liegt. Mit Jakob Reichert, Simon Marx, Tim Justinger und Johannes Engler gehen die erfahrenen Spieler vorneweg.

11ER: Was für ein Typ Spieler ist ihr Kapitän Jakob Reichert?

Kinss: Jakob ist ein Megytyp und eminent wichtig für das Team, weil er von der Mentalität und Laufbereitschaft her ein absolutes Vorbild ist. Er ist Offensivspieler, torgefährlich, kampfstark und kann sich im Eins-gegen-eins durchsetzen. Jakob ist immer präsent, geht dem Gegner auf die Nerven und besitzt einen tollen Charakter. Genau solche Jungs brauchst du in einem Fußballteam.

11ER: Und Noah Sutter?

Kinss: Noah hat eine Top Entwicklung gemacht, ist ein klasse Typ und hat schon auf allen Positionen gespielt. Noah ist eine Art Allrounder, der sämtliche Positionen ohne Murren annimmt und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Das betrifft seinen Trainingsfleiß, seinen Torhunger und die hohe Laufbereitschaft, die er zeigt. Noah geht die Wege, wo es wehtut.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner aus Kordel/Welschbillig ein?

Kinss: Kordel ist eine unangenehme, eingespielte und erfahrene Mannschaft, die richtig gute Kicker an Bord hat. An guten Tagen können sie jeden Gegner in dieser Liga schlagen. Mit Klaus Grüber, den ich sehr schätze, haben sie zudem einen guten, fachkompetenten Trainer, der sie über Jahre schon in der A-Klasse begleitet. Im Übrigen erwarte ich in dieser Saison eine ganz heiße und ausgeglichene A-Liga, da viele Mannschaften auf gleichem Niveau spielen.