11ER: Gegen den VfL Trier gelang zuletzt ein 2:1-Auswärtssieg, auch wenn das Spiel auf Mariahof stattfand. War das 2:1 verdient?
Sebastian Szimayer: Aufgrund des Platzes war es nicht immer schön anzusehen. Doch wir haben zweckmäßig gespielt und es waren auch mal lange Bälle dabei, die wir sonst nicht spielen. Es war wichtig, das Mittelfeld schnell zu überspielen, um zügig in die Abschlusssituationen zu kommen. Wir haben so immer mal wieder gefährliche Nadelstiche gesetzt gegen eine Mannschaft, die ja auch im Aufwind ist und an Qualität absolut gewonnen hat. Die Einstellung hat gestimmt, jeder hat sich reingehauen. Wir haben mit Mann und Maus verteidigt.
11ER: Skizzieren Sie kurz die letzten Spiele, inklusive des Pokalfights am vergangenen Mittwoch in Euren. War da alles Gold, was glänzte?
Szimayer: Bis auf das 3:3 in Schweich haben wir alle Spiele erfolgreich bestritten, das heißt gewonnen. Der Sieg gegen den VfL war nicht unverdient, obwohl wir auf Mariahof kein Feuerwerk abgebrannt haben. Wir nehmen die drei Punkte gerne mit, weil wir auch stark gegen den Ball gearbeitet haben. Beim 3:3 in Schweich sind wir so ein bisschen in ein kleines Loch gefallen, weil wir zwei Wochen mit unserer Einstellung zu kämpfen hatten. Jetzt sehe ich uns wieder auf einem guten Weg, die jüngste Entwicklung stimmt mich positiv – auch weil wir mit Einstellung und Einsatz die Punkte geholt haben. Spätestens mit dem 2:0 gegen Niederkell haben wir uns wieder gefangen. Und zum Thema Pokal muss ich sagen, dass man in Euren auf einem ähnlich schwierigen Hartplatz gegen eine gute und robuste Mannschaft auch erst mal bestehen muss. Der TuS Euren ist eine ganz unangenehm zu bespielende Mannschaft, die über ihren Teamgeist kommt. Das haben wir mit Bravour gemeistert.
11ER: Welche Dinge ärgern Sie am meisten?
Szimayer: Dass wir eine enorme Qualität in der Mannschaft haben, aber die Einstellung zum Fußball nicht stimmt. Im Training sind alle total motiviert bei der Sache, es herrscht eine sehr gute Trainingspräsenz, doch manchmal haben wir trotz der guten Vorbereitung auf die Spiele Punkte liegen lassen. Auch das ärgert mich. Doch das ist das einzige Manko. Ansonsten bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden.
11ER: Was fordern Sie von Ihren Spielern, insbesondere vor dem anstehenden Spiel gegen die FSG Ehrang/Pfalzel?
Szimayer: Ich fordere unter anderem, dass die Spieler das 0:7 der Ehranger gegen Föhren ausblenden. Keiner braucht auch nur ansatzweise zu denken, dass Ehrang sieben Tore schlechter war. Der Fokus muss auf uns liegen. Ich fordere, alle Primärtugenden abzurufen. Nur der eigene Kopf kann uns stoppen. Wir haben oft mit den Spielern geredet, doch die Wahrheit liegt auf dem Platz. Wir legen im Trainerteam viel Wert auf den Spaßfaktor. Ich bin keiner, der die Spieler für irgendwelche Fehler bestraft und haue auch nicht drauf, wenn wir mal nicht gewinnen. Vielmehr versuche ich, Spaß ins Training zu bringen, indem ich viele kleine Spielformen anbiete, Torschusstraining mache und in den Gesprächen mit den Jungs auch mal ein Späßchen gemacht wird. Wir lieben unser Hobby.
11ER: Wie schätzen Sie die Ehranger Mannschaft ein?
Szimayer: Ehrang steht für einen ausgeprägten Teamgeist. Das ist eine homogene Truppe und ein eingeschworener Haufen mit guter individueller Qualität. Sie arbeiten sehr gut im Kollektiv zusammen.
11ER: Wie charakterisieren Sie Ihren Torwart Nico Kimmlingen?
Szimayer: Nico ist als Kapitän unser rechter Arm. Er kümmert sich auf und neben dem Platz um vieles, das die Spieler betrifft. Er ist ein ganz wichtiger Baustein und ein Freund der Spieler. Im Tor strahlt Nico eine unglaubliche Ruhe aus und beruhigt seine Vorderleute, wenn es mal hektisch wird. Auf der Linie ist er bärenstark, packt unglaubliche Reflexe aus, spielt aber auch aufgrund seiner guten Technik gut mit.
11ER: Welche Stärken bringt Linus von Keutz mit?
Szimayer: Linus ist unser Allrounder in der Mannschaft. Er hat alle Positionen schon gespielt, ist flexibel einsetzbar und gibt immer 100 Prozent Vollgas. Linus verkörpert quasi das Irscher Spiel, ist Urgestein und Organisator zugleich. Momentan ist er auf der rechten Außenverteidigerposition eingeplant, doch er stellt aufgrund seiner immensen Laufstärke auch auf der Sechs einen Mehrwert für das Team dar.