11ER: Ihre Mannschaft eilt von Sieg zu Sieg. Wie hat Ihre Mannschaft es geschafft, dem wöchentlichen Druck als Tabellenführer so standzuhalten?

Kevin Schmitt: Es ist Teil der Ausbildung, mit ganz jungen Spielern, die wir dabei haben, auch unter Drucksituationen Leistung abzuliefern. Das schafft die Mannschaft auf recht überzeugende Art und Weise. Wir haben eine gute Mischung aus Spielfreude und Intensität drin, die wir wöchentlich brauchen, um Spiele erfolgreich zu absolvieren. Wir haben den Rhythmus und die Qualität Woche für Woche mitgenommen und sind Woche für Woche auch besser in diesen Rhythmus gekommen.

11ER: Die Vorgabe des Vereins ist, dass die zweite Garde den Aufstieg in die Rheinlandliga mittelfristig schaffen soll. War es auch das Credo vor Saisonbeginn oder hat sich das alles erst im Verlaufe der Saison entwickelt?

Schmitt: Es war eher ein Zwei- oder Dreijahresplan, den der Verein ausgerufen hatte. Genau diese Situation hat sich jetzt ein Stück weit geändert, weil wieder neue und andere Gesichter auf dem Platz stehen. Wir haben den Umbruch überraschend schnell hinbekommen. Das heißt, wir verfügen über eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Unbekümmertheit, die mit sehr viel Qualität gesegnet ist. Wenn du Erster bist, wollen wir das auch schon in diesem Jahr schaffen. Das muss auch der Anspruch von Eintracht Trier sein. Doch es verliert niemand beim SVE die Nerven, wenn der Aufstieg in diesem Jahr noch nicht gelingt.

11ER: Als Trainer schöpfen Sie aus einem unglaublich großen Fundus an Spielern. Mit Simon Maurer und Dominik Kinscher aktuell stehen auch Spieler der Regionalligamannschaft bei Ihnen auf dem Platz. Welche Rolle spielen diese Akteure?

Schmitt: Spieler wie Simon Maurer oder Dominik Kinscher stellen einen Riesenmehrwert für mich als Trainer dar, weil sie die Spiele und das ganze Drumherum mit großer Seriosität angehen. Simon Maurer ist eine Konstante bei mir, weil er nicht mehr so oft trainieren kann. Der geht mit einem beispielhaftem Verhalten voran. Matteo Biondic, Malte Brüning, Dominik Kinscher üben eine gewisse Vorbildwirkung auf die anderen aus. Wenn sie in der Zweiten spielen, ist das keine Bestrafung, sondern eher Motivation für sie, weil sie der Mannschaft und dem Verein helfen wollen, die Ziele zu erreichen. Das diese Spieler bei uns agieren, spricht für die enge Verzahnung von U19, erster und zweiter Mannschaft. Diese Spieler tun uns extrem gut.

11ER: Die Jungs aus der U19 starten durch. Wer hat den Sprung in die Stammformation bereits vollzogen?

Schmitt: Es ist der komplette Jahrgang von 2006, der zum Kader gehört. Es sind viele Spieler, die bereits in der Hinrunde nicht mehr wegzudenken waren, wie Connor Karas, Noah Erasmy, Taha Bayraktar, Can Yavuz, Chris Filipe, Stas Stepanchenko, der uns viel Stabilität gegeben hat und einige wichtige Tore erzielte. Diese Jungs sorgen für eine extrem hohe Leistungsdichte im Kader. Mit Daniel Yushkevich, Jamal Braick, Malte Apel und Sufjan Mustafioc kamen jüngst erst vier Talente aus der U19 hinzu.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner SG Saartal ein?

Schmitt: Schaut man auf das Torverhältnis, sieht man, dass sie mehr Tore als wir geschossen haben. Sie verfügen offensiv über eine hohe individuelle Klasse mit den Jakob-Brüdern, Lennard Wagner, Lukas Kramp und Dominik Lorth. Da besitzen sie extrem viel Qualität. Sie sind immer in der Lage, auf einzelnen Positionen für Gefahr zu sorgen. Zudem haben sie mit Peter Schuh einen sehr erfahrenen Übungsleiter, den ich sehr schätze.

11ER: Wie kann es gelingen, diese enorme Offensivpower aus dem Spiel zu nehmen?

Schmitt: Wir wollen unsere defensive Stabilität durchsetzen mit Simon Maurer als Abwehrchef und seiner riesigen Erfahrung und seinen Nebenleuten in der Kette. Wir müssen wach und fokussiert sein, wollen zu Hause unsere weiße Weste unbedingt beibehalten.

11ER: Welche Stärken bringt Noah Erasmy mit?

Schmitt: Wie viele andere auch, ist Noah hochveranlagt und sehr talentiert. Er besitzt eine hohe Spielintelligenz und die spielerische Reife. Noah macht zudem extrem wenig Fehler, ist klar im Kopf und versteht das Spiel. Er hat vergangene Woche für die erste Mannschaft eine Einheit absolviert und insgesamt eine gute Entwicklung genommen.