11ER: Ihre Mannschaft eilt von Sieg zu Sieg und ist souveräner Tabellenführer. Haben Sie eine derartige Dominanz Ihrer Mannschaft in der Bezirksliga erwartet? Wenn ja, warum?

Patrick Zöllner: Wir wussten, dass wir einen starken und ausgeglichenen Kader haben und als Favorit in die Saison gehen. Dass wir oben mitspielen, war zu erwarten – dass wir es aber so konstant und dominant tun, ist natürlich ein Stück weit außergewöhnlich und spricht für die Qualität und Einstellung der Mannschaft.

11ER: Als einzige Mannschaft sind Sie bislang noch ungeschlagen. Wie beschreiben Sie die Stärken Ihrer Mannschaft?

Zöllner: Wir verfügen über eine technisch starke Mannschaft und schaffen es immer wieder, unsere spielerische Überlegenheit von Beginn an zu zeigen. Gleichzeitig wissen wir, dass wir körperlich dagegenhalten und in den Zweikämpfen hart arbeiten müssen, um diese Dominanz auch auf den Platz zu bringen. Zudem haben wir bislang Ausfälle sehr gut kompensiert – das spricht für die Ausgeglichenheit und Qualität des gesamten Kaders.

11ER: Welche brenzligen Situationen gab es bislang, dass ein Spiel auch hätte verloren gehen können? Können Sie ein, zwei Beispiele nennen?

Zöllner: Natürlich gab es in einigen Spielen auch schwierigere Phasen zu überstehen. Dennoch hatte ich als Trainer nie das Gefühl, dass wir wirklich ein Spiel verlieren könnten. Gegen Sirzenich mussten wir alles abrufen, das 2:2 war am Ende auch verdient für den Gegner. Auch gegen Wiesbaum war es ein Geduldsspiel, weil der Gegner extrem tief stand. Wir haben aber die Ruhe bewahrt und uns letztlich verdient durchgesetzt. Oft ist es so, dass nach dem ersten Tor der Knoten platzt und wir dann mit zunehmendem Spielverlauf dominieren.

11ER: Es gibt einige Verletzte mittlerweile. Mit welchen namentlich aufgeführten Spielern haben Sie es verstanden, diese Ausfälle relativ geräuschlos aufzufangen?

Zöllner: Langzeitverletzt sind Chris Nickl und Neil Müller-Adams seit Saisonbeginn. Elias Raithel und Matthias Finsterwalder fehlen seit Ende September studienbedingt. Elias Heitkötter und Luis Böhme fielen zu Beginn der Saison aus, sind inzwischen aber wieder fit. Moritz Hannappel hatte zunächst eine Fingerverletzung und jetzt eine Knieverletzung, Luca Quint fehlt seit dem Spiel gegen Franzenheim ebenfalls mit Knieproblemen. Nicola Rigoni hat eine Muskelverletzung und befindet sich derzeit im Urlaub, Luca Heintl fehlt verletzungsbedingt. Unterstützung bekommen wir regelmäßig aus der zweiten Mannschaft mit Spielern, wie Julius Barbion und Marcel Mühlen, sowie aus der A-Jugend mit Phil Scheuring und Dewran Kunduru. So konnten wir bislang immer mindestens 15 einsatzfähige Feldspieler stellen und die Ausfälle gut kompensieren.

11ER: Diese Saison soll eine Übergangssaison sein, wenn das Team im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in der Rheinlandliga antretet. Bereiten Sie schon jetzt im stillen Kämmerlein die nächste Saison vor? Gibt es schon Gespräche über potentielle Neuzugänge?

Zöllner: Wie in den vergangenen Jahren auch, beginnen die Planungen traditionell in der Winterpause. Dann finden die ersten Gespräche zwischen dem Vorstand, dem sportlichen Leiter und dem Trainerteam statt. Uns ist es wichtig, zuerst mit unseren eigenen Spielern zu sprechen und zu sehen, wer bereit ist, den Weg mit uns weiterzugehen – egal in welcher Liga. Die Gespräche liefen in den letzten Jahren immer parallel, weil die Ligazugehörigkeit oft noch offen war. Das wird auch diesmal so sein. Der klare Fokus liegt aber darauf, den bestehenden Kader zusammenzuhalten und Kontinuität zu wahren.

11ER: Wer waren bislang Ihre unangenehmsten Gegner bzw. die Gegner, gegen die man hätte auch verlieren können?

Zöllner: Aus meiner Sicht war der bislang stärkste Gegner in der Hinrunde der SV Sirzenich, der sich in letzter Minute ein verdientes 2:2 gegen uns erkämpft hat. Dennoch erwarte ich, dass Schweich am Samstag nochmals eine andere Qualität mitbringt – das dürfte insgesamt der schwerste Gegner in dieser Saison werden.

11ER: Wie fällt Ihre Einschätzung zum TuS Schweich aus? Auf welche Stärken muss sich Ihre Mannschaft einstellen?

Zöllner: Schweich ist eigentlich eine Rheinlandliga-Mannschaft und gehört auch dorthin. Sie sind auf allen Positionen sehr gut besetzt, haben technisch versierte, zweikampfstarke und schnelle Spieler in ihren Reihen. Dazu eine gute Mischung aus Erfahrung, Mentalität und Teamgeist. Man merkt, dass dort eine richtig gute Stimmung herrscht. Wir haben sie zuletzt beim Spiel gegen Salmrohr beobachtet – da haben sie Salmrohr keine Chance gelassen und verdient gewonnen. Wir wissen also genau, was auf uns zukommt.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an die beiden Spiele gegen Schweich aus der gemeinsamen Rheinlandligasaison?

Zöllner: Unterschiedlicher könnten die Erinnerungen kaum sein. Das Hinspiel konnten wir nach einer starken Leistung auf unserem Platz mit 4:1 gewinnen – das war ein schöner Moment, so einen Derbysieg an einem Freitagabend zu feiern. An das Rückspiel dagegen haben wir keine guten Erinnerungen: Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit verloren wir am Ende 1:3. Damit standen wir quasi schon mit einem Bein in der Bezirksliga und der Abstieg war damals fast besiegelt.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Felix Stüber?

Zöllner: Felix spielt jetzt seine zweite Saison im Seniorenbereich und hat eine richtig gute Entwicklung genommen. Er ist zum absoluten Stammspieler gereift und bekommt viele Einsatzminuten, die er mit konstant starken Leistungen rechtfertigt. Er hat gute Ballgewinne, ist präsent in den Zweikämpfen und wird auch in der Offensive immer gefährlicher. Das zeigt, dass man bei uns aus der eigenen Jugend heraus zum Leistungsträger werden kann.

11ER: Welche Stärken bringt Nico Neumann mit?

Zöllner: Nico ist ein absoluter Top-Stürmer in dieser Liga. Er ist immer hungrig auf Tore, will in jedem Spiel auf dem Platz stehen und seinen Beitrag zu unseren Erfolgen leisten. Mit seiner Einstellung geht er als echtes Vorbild voran. Er wurde hinter Benji Arnold zum zweiten Kapitän gewählt – die Entscheidung fiel damals sogar in einer Stichwahl, was seinen hohen Stellenwert in der Mannschaft zeigt. Nico ist ein schneller, abschlussstarker Spieler mit hervorragender Mentalität und großer Leidenschaft für den Fußball.