11ER: Was bedeutet die jüngste 1:3-Niederlage gegen einen Aufsteiger wie die SG Weintal?
Sebastian Szimayer: Dass wir in diesem Spiel auf der ganzen Linie enttäuscht haben gegen eine Mannschaft, die sehr gut organisiert und sehr spielfreudig war. Der Sieg war sowas von verdient. Wir hatten so viele Stockfehler und Defizite in unserem Positionsspiel wie lange nicht mehr. Auch wenn einige Spieler bei uns gefehlt haben, darfst du gegen einen Aufsteiger nicht so lethargisch auftreten.
11ER: Was bedeutet diese Niederlage für Sie?
Szimayer: Mit der Niederlage haben wir schon gewissermaßen einen Schlag ins Gesicht gekriegt. Die hat uns natürlich auch ein Stück weit die Augen geöffnet, dass wir nicht so einfach da durchmarschieren durch die Liga. Es ist nach wie vor ein harter und steiniger Weg. Wir haben uns seit Saisonbeginn mit vielen guten und erfolgreichen Spielen viel Kredit erarbeitet, den wir jetzt so ein bisschen hergegeben haben. Wir müssen schleunigst wieder in die Spur zurück, auch wenn sich das jetzt so einfach anhört.
11ER: Wie groß ist die Chance, als Tabellenführer nächste Woche in die Rückrunde zu starten?
Szimayer: Wir müssen einiges dafür tun, das Spiel zu gewinnen, denn Saarburg sitzt uns quasi im Nacken. Das wird eine schwierige Aufgabe, vor allem auswärts in Feyen. Wenn wir den Fokus auf die Einstellung legen und Vollgas geben, kann es gelingen, nächste Woche als Spitzenreiter in die Rückrunde zu gehen.
11ER: Ist es ein Vorteil für Ihre Mannschaft, wenn die Mattheiser schon am Dienstag im Nachholspiel in Kenn gefordert waren?
Szimayer: Nein, das sehe ich nicht als Vorteil, nur weil sie schon 90 Minuten gehen mussten. Matthias ist körperlich so stark und eine so abgewichste Mannschaft, die mit solchen Doppelbelastungen gut umgehen kann. Mit einem Sieg in Kenn wären sie zudem doppelt motiviert, gegen uns mit einem Sieg nach Punkten aufzuschließen. Dann hätten sie im Falle eines Sieges auch gegen uns nur noch einen Zähler Rückstand.
11ER: Im Vorjahr sagten Sie immer, noch nicht reif genug zu sein für einen Aufstieg. Das Gleiche sagt jetzt auch Ahmed Boussi über seine Mannschaft. Ist der SV Trier-Irsch in dieser Saison titelreif?
Szimayer: Schwierige Frage. Wir haben sicherlich eine gute Entwicklung genommen in dieser Saison, auch wenn das jüngste Ergebnis dagegen spricht. Keine Mannschaft marschiert so einfach durch die Liga. Jede Spitzenmannschaft hat mal ein oder auch zwei schlechte Tage, wo man auch mal ein Spiel verliert. Bislang mussten wir uns auch alle neun Siege hart erarbeiten. Derzeit, das sage ich ganz ehrlich, sehe ich uns nicht als Aufsteiger. Vor allem Serrig/Saarburg wird weiterhin oben mitspielen. Ob wir titelreif sind, sehen wir spätestens im Frühjahr, wenn es in der entscheidenden Phase um die wichtigen Punkte geht.
11ER: Welche Stärken bringt Marvin Theis mit?
Szimayer: Marvin hatte im Vorjahr nach einer Verletzung einen kleinen Durchhänger, doch aktuell ist er ein mitentscheidender Faktor, warum es so gut läuft. Er organisiert das Mittelfeld, kämpft, läuft und gilt als Antreiber, als aggressive Leader. Marvin ist eine Kampfmaschine und ein kleines Laufwunder, der technisch gut ausgebildet und derzeit im Team gesetzt ist.
11ER: Wie beschreiben Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem mitspielenden Co-Trainer Kader Touré?
Szimayer: Kader ist zunächst einmal sehr beliebt und menschlich ein ganz feiner Kerl, sozusagen die gute Seele beim SVI. Er nimmt die Spieler auch mal in Schutz, wenn ich zu viel Kritisches anmerken muss. Er sieht stets das Positive. Kader besitzt ein Gespür für die Situation und kümmert sich viel um die Spieler. Auf dem Platz ist er eher der abgewichste Typ, taktisch klug und mit der nötigen Ruhe und Abgeklärtheit am Ball.
