11ER: Am letzten Spieltag konnte die DJK St. Matthias den Aufstieg sichern. Wie groß war die Erleichterung nach dem Spiel gegen den SV Filzen-Hamm? Immerhin war es ja auch Ihr erstes Trainerjahr …

Ahmed Boussi: Wir waren personell nicht ganz so gut aufgestellt wie sonst und mussten praktisch unsere komplette Viererkette austauschen. Hinzu kam, dass die Mannschaft wusste, dass wir mit einem Sieg den Aufstieg sicher haben. Das war vorher nie groß Thema bei uns und in den Spielen zuvor nicht spürbar. Gegen Filzen hat man dann schon eine gewisse Nervosität gemerkt. Diese Faktoren kamen zusammen und haben uns nicht gut getan. Trotzdem fanden wir über eine gute Einstellung ins Spiel und gewannen verdient. Hätten wir unsere Großchancen genutzt, wäre das Spiel früher ruhiger verlaufen. Die Erleichterung nach dem Abpfiff war dann groß. Genauso aber auch die Dankbarkeit dafür, was in dieser Saison alles passiert ist. Die Mannschaft hat meinen höchsten Respekt verdient und ist immer ans Limit gegangen. Es war eine super Mannschaftsleistung, aus der sich keiner besonders hervorheben lässt. Auch wenn es mal kritisch wurde, haben wir die Stühle enger zusammengezogen und sind gemeinsam durchgegangen. Ich bin noch ein junger Trainer, habe aber das Vertrauen der Mannschaft gespürt. Es kann ein Vorteil sein, wenn man als Trainer selbst auf dem Platz steht und vorangeht. Ich möchte mich da nicht hervorheben, aber glaube, das ist mir gut gelungen. Die Spieler merkten, dass da nicht nur jemand ist, der redet, sondern auch selbst auf dem Platz alles für unseren gemeinsam Erfolg gibt.

11ER: Wann haben Sie und Ihr Team gemerkt, dass man in diesem Jahr ganz oben mitspielen kann, sogar der Aufstieg und die Meisterschaft möglich sind?

Boussi: Ich kann da eigentlich nur die ersten beiden Spiele nennen. Es war natürlich sehr früh in der Saison, aber Mariahof und Serrig zählten zu den schwierigsten Aufgaben in dieser Saison. Wir starteten in Mariahof, wo viele dachten, wir fahren wie in den letzten Jahren hin und verlieren. Wir gewannen in Unterzahl mit 0:2 und ich fehlte gegen Serrig gesperrt. Trotzdem konnten wir auch dort 2:0 gewinnen. Das waren Spiele, nach denen wir wussten, was wir leisten können. Siege, die uns gepusht und extrem gestärkt haben. Ich bin deshalb dankbar für unser schweres Auftaktprogramm. 

11ER: Im nächsten Spiel wartet der TuS Euren, bei dem die Situation klar ist: Euren muss gewinnen, um überhaupt eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Was für einen Gegner erwarten Sie?

Boussi: Ich erwarte einen Gegner, der alles in die Waagschale werfen wird, um das Spiel für sich zu entscheiden. Euren wird sicherlich alle Spieler zur Verfügung haben und vielleicht auch ein paar Stand-by-Spieler überzeugen können. Da sind ein paar überragende Fußballer drunter. Letztes Jahr in der Relegation hatten sie ein, zwei solcher Verstärkungen dabei und obwohl diese Spieler vorher nicht groß spielten, gewann Euren und stieg auf. Wir wissen also um die Qualität ihrer Mannschaft. Hinzu kommt, dass es ein K.O.-Spiel für sie ist. Je nachdem, wie Serrig spielt, wird es auch eines für uns werden. Es treffen dann zwei Mannschaften aufeinander, die unbedingt gewinnen müssen. In so einem Alles-oder-Nichts-Spiel wird es nicht an einer gewissen Schärfe mangeln. Wir wollen erneut an unsere Leistungsgrenze gehen und das Spiel für uns entscheiden.

11ER: Entspannt sich die personelle Situation in dieser Woche wieder?

Boussi: Wir werden wieder eine schlagkräftige Truppe haben, aber wie in den letzten zwei Wochen fehlen ein paar Spieler verletzt oder aufgrund ihres Urlaubs. Michael Blau kommt aus seiner Sperre zurück und Yannick Schwaab steht uns wieder zur Verfügung – die Viererkette wird dadurch entlastet. Alex Tönges ist verletzt, Nico Hennen angeschlagen fraglich. Tarek Conrad und Rubin Hassan sind im Urlaub. Ich selbst bin mit muskulären Problemen noch fraglich, werde aber über die Woche mit unserer Physio alles versuchen, um die Mannschaft auf dem Platz unterstützen zu können.