11ER: Im letzten Spiel verlor der SV Konz II bei der SG Südeifel-Irrel mit 1:10. Gründe für die Höhe lagen auch im personellen Engpass. Wie nimmt die Mannschaft solche Spiele auf?
Ralph Güth: Die Mannschaft nimmt solche Spiele erstaunlich gut auf. Jeder weiß, wo die Gründe liegen. Hinzu kommt, dass viele Jungs es noch aus der letzten Saison kennen. Da haben wir öfter mal auf die Mütze bekommen – auch wenn es vielleicht nicht zweimal 10:1 war –, jetzt aber einige Punkte mehr auf dem Konto. Die Jungs sollen sich nach solchen Niederlagen ja auch ärgern. Es einfach hinnehmen und zu sagen „drauf geschissen“, wäre das falsche Zeichen. Bisher kommen wir gut klar. Wir bekamen in dieser Saison schon einige Male Verstärkung unserer ersten Mannschaft, wodurch andere Spieler weniger Einsatzzeiten bekamen. Für solche Spieler ist es dann manchmal schwierig, wenn sie gerade in diesen Spielen spielen und hoch verlieren. Das ist nicht leicht, doch bisher ist die Stimmung wirklich bestens.
11ER: Verstehen die Spieler, die weniger Einsatzzeiten bekommen, die Lage oder wird der potentielle Platz in der Startelf nur unter Murren abgegeben?
Güth: Es stimmt innerhalb der Mannschaften, deswegen war es bisher kein Problem. Auch die Trainerteams verstehen sich gut untereinander. Die Jungs verstehen, dass es nicht um sie geht, sondern darum, als Mannschaft die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Das ist unser großes Ziel. Damit das funktioniert, fördern wir den Zusammenhalt. Wir haben Mannschaftsabende und Veranstaltungen wie Oktoberfest, Weihnachtsfeier oder Spieleabende. Der Zusammenhalt zwischen Erster und Zweiter ist gut und die Spieler machen viel zusammen. Das ist wichtig.
11ER: Wie gestalten Sie die Trainingseinheiten, wenn Spieler vorab wissen, dass sie am Wochenende in der ersten Mannschaft aushelfen müssen?
Güth: In den letzten beiden Wochen trainierten unsere Mannschaften zusammen. Da von uns so viele Spieler oben aushelfen mussten, hätte es keinen Sinn ergeben, mit fünf Spielern alleine zu trainieren. Eineinhalb Stunden so zu trainieren macht den übrigen Spielern ja auch keinen Spaß. Erste und Zweite werden in der nächsten Zeit weiter zusammen trainieren, bis genügend Spieler aus Krankheit und Verletzung zurück sind, um wieder getrennt zu trainieren.
11ER: Ein Spieler, der zwischen den Mannschaften pendelt, ist Niklas Keil…
Güth: Niklas brach sich in der Vorbereitung das Handgelenk und verpasste deshalb die ersten drei, vier Spiele. Jetzt tanzt er auf zwei Hochzeiten und hat sich gut eingefügt. Aufgrund der verpassten Vorbereitung hat er noch Defizite, die man ihm anmerkt. Für uns ist es deshalb schade, dass es nur noch vier, fünf Wochen bis zur Winterpause sind. Ich gehe aber davon aus, dass er die nächste Vorbereitung bei unserer Ersten absolvieren und in deren Kader aufrückt. Niklas ist technisch stark, schnell und hat eine gute Schusstechnik. Wird er noch einen Ticken wacher im Kopf, ist er ein Spieler, den die Erste gut gebrauchen kann.
11ER: An diesem Wochenende wartet das Spiel gegen die SG Weintal. Im Hinspiel der letzten Saison verlor man nur knapp mit 1:2, das Rückspiel fiel dafür umso deutlicher aus (2:8). Was für eine Partie erwarten Sie nun?
Güth: Weintal ist praktisch wie letztes Jahr gestartet und hat einige Zeit gebraucht, bis sie in die Pötte kamen. Seit sie im Lauf sind, konnten sie alles gewinnen. Mit Jonas Weiland hat Weintal einen Spieler, der mit zehn Toren schon einige schoss. Es ist ein Derby und wir haben ein Heimspiel. Ich hoffe, dass sich in der Trainingswoche keiner verletzt. Wenn nicht, sollten wir eine Mannschaft haben, die so stark ist wie die aus dem letztjährigen Heimspiel. Damals sorgte ein später Freistoß von Herbert Stuhlberg für unsere Niederlage. Ich denke, es wird eine enge Kiste. Wir wollen gegenhalten. Es sind auch Duelle, in denen sich viele Jungs noch aus gemeinsamen JSG-Zeiten kennen und sich zeigen wollen.